Ein farbenprächtiger Künstlerroman
Der spanischen Inquisition sind die »Caprichos« des Malers Francisco de Goya überbracht worden, ketzerische Zeichnungen, Visionen des Schreckens, Bilder der Anklage. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis das Heilige Tribunal den Ketzer und sein Werk vernichten wird. Aber die kühne, eigenwillige Kunst Goyas triumphiert über klerikale Willkür.
Goyas Freunde sind bestürzt: Sein Gruppenbild der königlichen Familie ist eine Karikatur. Die Majestäten aber erkennen in dem Gefunkel das Abbild ihrer Macht und Stärke. Und so erfüllt sich Goyas größter Wunsch: Er wird Erster Maler des Königs. Das Glück hat ihm zugeworfen, was er sich erträumte: Reichtum, Ansehen, Titel, Ämter und die einzige Frau, die er je geliebt hat und je lieben wird, Cayetana, Herzogin von Alba, die Hexe, vom Teufel in die Welt gesetzt, verlogen, flatterhaft, anmutig, die fleischgewordene Lust. Er könnte zufrieden sein mit sich und der Welt. Aber da sind die Anfälle plötzlicher Taubheit; da sind die Dämonen, die in den Winkeln hocken, spukhaft, eulenäugig, fledermausflüglig. Wenn die Vernunft schläft, stürzen sie über ihn. Und da sind seine liberal gesinnten Freunde, die ihn verleiten wollen, durch seine Malerei dem verlotterten Jahrhundert den Spiegel vorzuhalten. Schon zweimal hat ihn die Inquisition zu einem Autodafé als Zuschauer geladen. Er hat die Warnung verstanden. - Und als er dann tut, was er nicht tun wollte, als er seine Kunst politisch macht, die Dämonen auf Papier bannt, steht der Grüne Bote der Inquisition zum dritten Mal vor seiner Tür.
Der spanischen Inquisition sind die »Caprichos« des Malers Francisco de Goya überbracht worden, ketzerische Zeichnungen, Visionen des Schreckens, Bilder der Anklage. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis das Heilige Tribunal den Ketzer und sein Werk vernichten wird. Aber die kühne, eigenwillige Kunst Goyas triumphiert über klerikale Willkür.
Goyas Freunde sind bestürzt: Sein Gruppenbild der königlichen Familie ist eine Karikatur. Die Majestäten aber erkennen in dem Gefunkel das Abbild ihrer Macht und Stärke. Und so erfüllt sich Goyas größter Wunsch: Er wird Erster Maler des Königs. Das Glück hat ihm zugeworfen, was er sich erträumte: Reichtum, Ansehen, Titel, Ämter und die einzige Frau, die er je geliebt hat und je lieben wird, Cayetana, Herzogin von Alba, die Hexe, vom Teufel in die Welt gesetzt, verlogen, flatterhaft, anmutig, die fleischgewordene Lust. Er könnte zufrieden sein mit sich und der Welt. Aber da sind die Anfälle plötzlicher Taubheit; da sind die Dämonen, die in den Winkeln hocken, spukhaft, eulenäugig, fledermausflüglig. Wenn die Vernunft schläft, stürzen sie über ihn. Und da sind seine liberal gesinnten Freunde, die ihn verleiten wollen, durch seine Malerei dem verlotterten Jahrhundert den Spiegel vorzuhalten. Schon zweimal hat ihn die Inquisition zu einem Autodafé als Zuschauer geladen. Er hat die Warnung verstanden. - Und als er dann tut, was er nicht tun wollte, als er seine Kunst politisch macht, die Dämonen auf Papier bannt, steht der Grüne Bote der Inquisition zum dritten Mal vor seiner Tür.