Mit insgesamt 253 Arbeiten stellt das vorliegende Katalogbuch nahezu das komplette Radierwerk von Francisco de Goya y Lucientes vor. Wie seine Malerei, so sind auch die grafischen Arbeiten Goyas, die sich kritisch reflektierend mit den kirchlichen, sozialen und politischen Mißständen der damaligen Zeit auseinandersetzen, von einer überraschenden Modernität und haben die Kunst bis ins 20. Jahrhundert nachhaltig beeinflusst. Ohne Zweifel darf man sein Werk in der kunsthistorischen Chronologie - neben Schongauer, Dürer, Mantegna, Callot und Rembrandt als einen der Höhepunkte auf dem Gebiet der Grafik bezeichnen. Im Zentrum dieses Kataloges zur Ausstellung "Francisco de Goya - Grafische Folgen" im Josef Albers Museum, Quadrat Bottrop stehen, neben einigen Einzelblättern, die vier großen Bildzyklen, die den legendären Ruf von Goyas druckgraphischem Schaffen begründeten: die 1799 veröffentlichten 'Caprichos', die 'Desastres de la Guerra', um 1808-1814, die 'Tauromaquia' von 1815/16 sowie die zwischen 1816 und 1824 entstandenen "Proverbios", auch "Disparates" genannt. Die abgebildeten Werke entstammen alle dem Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft in Freiburg im Breisgau. Das Buch versteht sich zugleich als Bestandsverzeichnis des graphischen Oeuvres Goyas, das in der Stiftung zusammengetragen wurde.