Chris Abanis Debütroman erzählt die Geschichte von Elvis Oke, einem Teenager, der im chaotischen, überquellenden und bunten Ghetto Maroko in Lagos, der Hauptstadt Nigerias, sein hartes Leben führt. Von amerikanischen Filmen, Büchern und Musik inspiriert, versucht sich Elvis, die Haut mit Schichten von Make-up weiß geschminkt, als Elvis-Presley-Imitator durchzuschlagen und ein paar Dollars von Touristen zu ergattern - stoisch, unermüdlich zu blechernen Radioklängen übend. Er hat zu kämpfen mit seinem gebrochenen Vater, der Stiefmutter und seinen Stiefgeschwistern und der Gewalt des täglichen Lebens unter einem brutalen Regime.
Dann läßt sich Elvis, von ständigen Geldsorgen geplagt, zu einer Reise in Lagos' kriminelle Unterwelt überreden - beschützt vom "König der Bettler", einem rätselhaften und loyalen Freund. Vor dem Zugriff des Staates und der Inhaftierung kann er Elvis dennoch nicht bewahren. Elvis übersteht, wie Chris Abani selbst, die Haftzeit und die Folter, kann sich retten und seinen eigenen Weg nach "GraceLand" finden.
Dann läßt sich Elvis, von ständigen Geldsorgen geplagt, zu einer Reise in Lagos' kriminelle Unterwelt überreden - beschützt vom "König der Bettler", einem rätselhaften und loyalen Freund. Vor dem Zugriff des Staates und der Inhaftierung kann er Elvis dennoch nicht bewahren. Elvis übersteht, wie Chris Abani selbst, die Haftzeit und die Folter, kann sich retten und seinen eigenen Weg nach "GraceLand" finden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.11.2004Dynamit in der Stimme
Panorama der nigerianischen Geschichte: Chris Abanis Roman
Vielleicht erfüllt sich die Verheißung des großen deutschen Wenderomans einfach deshalb nicht, weil die große Zeit der Literatur nicht nach, sondern vor der Wende liegt. Die eingreifende Literatur, eine ars militans, wie Alfred Döblin es formulierte, vermag jedenfalls für sich zu reklamieren, daß manchmal die Qualität des Erzählens seiner Dringlichkeit entspricht. An wenigen Orten der Welt dürfte diese größer sein als im postkolonialen Nigeria, wo der Konflikt zwischen perpetuierter Armut und erdölbasiertem Neureichtum täglich eskaliert, während islamische und christliche Fundamentalisten um die Vorherrschaft ringen. Tatsächlich gibt es mehrere nigerianische Schriftsteller von Weltrang, etwa den Altmeister Chinua Achebe oder den Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka, aber auch - eines der schmutzigsten Kapitel der Militärdiktatur - den 1995 hingerichteten Autor Ken Saro-Wiwa.
Am jüngsten Ende dieser Reihe steht der im amerikanischen Exil lebende Schriftsteller Chris Abani, dessen bislang gewichtigstes Buch "Graceland" jetzt - nur ein Jahr nach der Erstveröffentlichung - in deutscher Übersetzung erschienen ist. Es gelingt Thomas Brückners behutsamer Übertragung, den Tonfall des Beatromans beizubehalten. (Allenfalls die Slang-Imitation durch Elision des Auslauts wirkt leicht unbeholfen: "De Leute hier sin ihr Leben lang von de Regierung betrogen worden.") Abanis vielschichtiger Entwicklungsroman darf ohne Abstriche als der große Nigeria-Roman der Gegenwart gelten.
Erzählt wird in dieser "Reise in die Mannbarkeit, in das Leben" die Geschichte des Igbo-Jungen Elvis Oke. Bereits mit fünf Jahren nach einer Initiationszeremonie, dem Aufspießen eines Kükens, von seinem Vater zum Mann erklärt, erlangt der Stammhalter diesen Status endgültig dann mit sechzehn Jahren, woraufhin er sogleich in die Fänge des Staates gerät, die Folter allerdings übersteht und schließlich dem so verhaßten wie geliebten Land den Rücken kehrt. Zwischen diesen Eckdaten entfaltet die Erzählung ein Panorama des turbulenten, harten und blutigen, aber auch bunten und komischen Unterschichtenalltags.
Früh ragt mit dem Tod der Mutter der Schmerz in Elvis' Leben. Nach diesem Verlust potenzieren sich die Nöte, ohne daß der Held sich ihnen ergibt. Im Gegenteil: Elvis ist ein Überwinder. Er überwindet den palmweinergebenen Vater Sunday, die selbstsüchtige Stiefmutter Comfort, schlägt sich als Elvis-Imitator wie als Gelegenheitsarbeiter durch und verschenkt freigebig das wenige verdiente Geld. Nicht die Verstrickung in die Illegalität wird ihm zum Verhängnis, schließlich arbeitet er für den "Colonel", zu dessen Privatbesitz auch das Gesetz zu zählen scheint. Es sind vielmehr Unbestechlichkeit und Pazifismus, beides auf Unverständnis stoßende Eigenschaften, die Elvis in der gewaltverschworenen Gemeinschaft zum Außenseiter machen.
Die austarierte Anlage des Romans zeigt den souverän waltenden Erzähler: Es alternieren Kapitel aus der Erzählgegenwart mit Rückblenden, die sich subtil immer näher an das Entscheidungsjahr 1983 herantasten, wobei sich zuletzt gar die enge personale Perspektive weitet. Jedem Kapitel sind Aufzeichnungen aus dem ererbten mütterlichen Tagebuch angefügt, das sich als Buch der Natur zu erkennen gibt und Rezepte für alle Lebenslagen enthält. Ein zweiter, väterlicher Paratext begleitet das gesamte Geschehen: Die jedem Kapitel vorangestellte Passage über das den Igbo ehemals heilige und zur Stabilisierung der Clanstruktur dienende Kolanußritual wird zum raffinierten Strukturelement des Romans.
Den Wendepunkt markiert das Jahr 1981, als die zerrüttete Familie nach den gescheiterten politischen Ambitionen Sunday Okes von der Kleinstadt Afikpo nach Maroko, einem Armenviertel von Lagos, übersiedelt. Einmal im Getto angelangt, führen alle Wege bergab, bis eine - historisch beglaubigte - Eruption polizeilicher Gewalt ganz Maroko ein unverdientes Ende macht. Die Stationen der Handlung sind so persönlich wie prototypisch: Tribalismus, Landflucht, politischer Aufbruch und erneutes Versinken in Korruption und militärischer Willkürherrschaft sind die Grundkonstanten der jüngeren nigerianischen Geschichte. Das unverkennbare Modell für Abanis Roman bildet Charles Dickens' "A Tale of Two Cities" - nicht zufällig Elvis' "Lieblingsbuch" (das im Roman allerdings leider mit "Hard Times" verwechselt wird). Der berühmte erste Satz, der die beste und die schwerste aller Zeiten zur Deckung bringt, erscheint ihm als "vollendete Beschreibung für das Leben in Lagos".
Elvis' Biographie deckt sich in vielen Punkten mit derjenigen Abanis, doch erschöpft sich "Graceland" nicht im Autobiographischen oder Dokumentarischen. Der mitunter schonungslose Realismus bricht in seiner Mitte auf, und aus mythopoetischem Grund sprießen andere, metaphysische Triebe hervor. Mit dem "König der Bettler" betritt eine salvatorische Erlöserfigur die schlammige Bühne und lenkt die Kraftlinien des Romans ins Märchenhafte ab. Ironischerweise erweist sich jedoch sein Gegenpart, der nach dem Realitätsprinzip lebende Redemption, als wirklicher Retter des Helden, während der Bettlerkönig in den Kreislauf der Gewalt zurückkehrt.
Daß es Abani um mehr als sozialkritisches "J'accuse" zu tun ist, zeigt am deutlichsten die Hauptfigur selbst: Elvis ist kein Opfer der Verhältnisse, sondern belesener Verbündeter des Lesers, ein eingeschleuster Beobachter. Er, der sich mit weißer Schminke als König der Sänger maskiert, erweist sich als camouflierter Agent des Kritizismus. Die traditionellen Riten sind für ihn sowenig unantastbar wie die großen Religionen, und doch sucht er hier wie dort nach Warmherzigkeit. Gegen die Nomenklatur der "Ehre" bringt er die Vernunft in Stellung, klagt nicht an, doch stellt er Fragen, immer und immer wieder. Es ist diese offenbar unverwundbare Stimme, die den gesamten Roman trägt. Wenn sich auch allenthalben pikareske Momente finden, überwiegt doch das Spiel mit einer eigentümlich säkularisierten heilsgeschichtlichen Dimension: Abani konturiert seinen Helden als Erwählten inmitten einer irrationalen Gesellschaft.
Der Autor mutet der Literatur Großes zu. Sie selbst und nicht Memphis, das war zu ahnen, ist das Gelobte Land der Anmut. Und Abanis mit allen poetischen Wassern gewaschener Roman, das war allenfalls zu hoffen, erfüllt tatsächlich sein eigenes Motto, das er dem Beatpoeten Imamu Amiri Baraka entliehen hat: "Dies sind Worte von Liebenden, von Tänzern, von Sängern mit Dynamit in der Stimme. Es sind, wenn ihr die Musik dazu habt, Lieder."
OLIVER JUNGEN
Chris Abani: "Graceland". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Thomas Brückner. C. H. Beck Verlag, München 2004. 453 S., geb., 24,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Panorama der nigerianischen Geschichte: Chris Abanis Roman
Vielleicht erfüllt sich die Verheißung des großen deutschen Wenderomans einfach deshalb nicht, weil die große Zeit der Literatur nicht nach, sondern vor der Wende liegt. Die eingreifende Literatur, eine ars militans, wie Alfred Döblin es formulierte, vermag jedenfalls für sich zu reklamieren, daß manchmal die Qualität des Erzählens seiner Dringlichkeit entspricht. An wenigen Orten der Welt dürfte diese größer sein als im postkolonialen Nigeria, wo der Konflikt zwischen perpetuierter Armut und erdölbasiertem Neureichtum täglich eskaliert, während islamische und christliche Fundamentalisten um die Vorherrschaft ringen. Tatsächlich gibt es mehrere nigerianische Schriftsteller von Weltrang, etwa den Altmeister Chinua Achebe oder den Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka, aber auch - eines der schmutzigsten Kapitel der Militärdiktatur - den 1995 hingerichteten Autor Ken Saro-Wiwa.
Am jüngsten Ende dieser Reihe steht der im amerikanischen Exil lebende Schriftsteller Chris Abani, dessen bislang gewichtigstes Buch "Graceland" jetzt - nur ein Jahr nach der Erstveröffentlichung - in deutscher Übersetzung erschienen ist. Es gelingt Thomas Brückners behutsamer Übertragung, den Tonfall des Beatromans beizubehalten. (Allenfalls die Slang-Imitation durch Elision des Auslauts wirkt leicht unbeholfen: "De Leute hier sin ihr Leben lang von de Regierung betrogen worden.") Abanis vielschichtiger Entwicklungsroman darf ohne Abstriche als der große Nigeria-Roman der Gegenwart gelten.
Erzählt wird in dieser "Reise in die Mannbarkeit, in das Leben" die Geschichte des Igbo-Jungen Elvis Oke. Bereits mit fünf Jahren nach einer Initiationszeremonie, dem Aufspießen eines Kükens, von seinem Vater zum Mann erklärt, erlangt der Stammhalter diesen Status endgültig dann mit sechzehn Jahren, woraufhin er sogleich in die Fänge des Staates gerät, die Folter allerdings übersteht und schließlich dem so verhaßten wie geliebten Land den Rücken kehrt. Zwischen diesen Eckdaten entfaltet die Erzählung ein Panorama des turbulenten, harten und blutigen, aber auch bunten und komischen Unterschichtenalltags.
Früh ragt mit dem Tod der Mutter der Schmerz in Elvis' Leben. Nach diesem Verlust potenzieren sich die Nöte, ohne daß der Held sich ihnen ergibt. Im Gegenteil: Elvis ist ein Überwinder. Er überwindet den palmweinergebenen Vater Sunday, die selbstsüchtige Stiefmutter Comfort, schlägt sich als Elvis-Imitator wie als Gelegenheitsarbeiter durch und verschenkt freigebig das wenige verdiente Geld. Nicht die Verstrickung in die Illegalität wird ihm zum Verhängnis, schließlich arbeitet er für den "Colonel", zu dessen Privatbesitz auch das Gesetz zu zählen scheint. Es sind vielmehr Unbestechlichkeit und Pazifismus, beides auf Unverständnis stoßende Eigenschaften, die Elvis in der gewaltverschworenen Gemeinschaft zum Außenseiter machen.
Die austarierte Anlage des Romans zeigt den souverän waltenden Erzähler: Es alternieren Kapitel aus der Erzählgegenwart mit Rückblenden, die sich subtil immer näher an das Entscheidungsjahr 1983 herantasten, wobei sich zuletzt gar die enge personale Perspektive weitet. Jedem Kapitel sind Aufzeichnungen aus dem ererbten mütterlichen Tagebuch angefügt, das sich als Buch der Natur zu erkennen gibt und Rezepte für alle Lebenslagen enthält. Ein zweiter, väterlicher Paratext begleitet das gesamte Geschehen: Die jedem Kapitel vorangestellte Passage über das den Igbo ehemals heilige und zur Stabilisierung der Clanstruktur dienende Kolanußritual wird zum raffinierten Strukturelement des Romans.
Den Wendepunkt markiert das Jahr 1981, als die zerrüttete Familie nach den gescheiterten politischen Ambitionen Sunday Okes von der Kleinstadt Afikpo nach Maroko, einem Armenviertel von Lagos, übersiedelt. Einmal im Getto angelangt, führen alle Wege bergab, bis eine - historisch beglaubigte - Eruption polizeilicher Gewalt ganz Maroko ein unverdientes Ende macht. Die Stationen der Handlung sind so persönlich wie prototypisch: Tribalismus, Landflucht, politischer Aufbruch und erneutes Versinken in Korruption und militärischer Willkürherrschaft sind die Grundkonstanten der jüngeren nigerianischen Geschichte. Das unverkennbare Modell für Abanis Roman bildet Charles Dickens' "A Tale of Two Cities" - nicht zufällig Elvis' "Lieblingsbuch" (das im Roman allerdings leider mit "Hard Times" verwechselt wird). Der berühmte erste Satz, der die beste und die schwerste aller Zeiten zur Deckung bringt, erscheint ihm als "vollendete Beschreibung für das Leben in Lagos".
Elvis' Biographie deckt sich in vielen Punkten mit derjenigen Abanis, doch erschöpft sich "Graceland" nicht im Autobiographischen oder Dokumentarischen. Der mitunter schonungslose Realismus bricht in seiner Mitte auf, und aus mythopoetischem Grund sprießen andere, metaphysische Triebe hervor. Mit dem "König der Bettler" betritt eine salvatorische Erlöserfigur die schlammige Bühne und lenkt die Kraftlinien des Romans ins Märchenhafte ab. Ironischerweise erweist sich jedoch sein Gegenpart, der nach dem Realitätsprinzip lebende Redemption, als wirklicher Retter des Helden, während der Bettlerkönig in den Kreislauf der Gewalt zurückkehrt.
Daß es Abani um mehr als sozialkritisches "J'accuse" zu tun ist, zeigt am deutlichsten die Hauptfigur selbst: Elvis ist kein Opfer der Verhältnisse, sondern belesener Verbündeter des Lesers, ein eingeschleuster Beobachter. Er, der sich mit weißer Schminke als König der Sänger maskiert, erweist sich als camouflierter Agent des Kritizismus. Die traditionellen Riten sind für ihn sowenig unantastbar wie die großen Religionen, und doch sucht er hier wie dort nach Warmherzigkeit. Gegen die Nomenklatur der "Ehre" bringt er die Vernunft in Stellung, klagt nicht an, doch stellt er Fragen, immer und immer wieder. Es ist diese offenbar unverwundbare Stimme, die den gesamten Roman trägt. Wenn sich auch allenthalben pikareske Momente finden, überwiegt doch das Spiel mit einer eigentümlich säkularisierten heilsgeschichtlichen Dimension: Abani konturiert seinen Helden als Erwählten inmitten einer irrationalen Gesellschaft.
Der Autor mutet der Literatur Großes zu. Sie selbst und nicht Memphis, das war zu ahnen, ist das Gelobte Land der Anmut. Und Abanis mit allen poetischen Wassern gewaschener Roman, das war allenfalls zu hoffen, erfüllt tatsächlich sein eigenes Motto, das er dem Beatpoeten Imamu Amiri Baraka entliehen hat: "Dies sind Worte von Liebenden, von Tänzern, von Sängern mit Dynamit in der Stimme. Es sind, wenn ihr die Musik dazu habt, Lieder."
OLIVER JUNGEN
Chris Abani: "Graceland". Roman. Aus dem Englischen übersetzt von Thomas Brückner. C. H. Beck Verlag, München 2004. 453 S., geb., 24,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Chris Abanis "Graceland' gewährt einen wunderbar detailreichen, ergreifenden und absolut faszinierenden Blick in eine andere Kultur und zeigt, wie sie von unserer eigenen fremdbestäubt wird."
T.C. Boyle
T.C. Boyle
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Beeindruckt zeigt sich Rezensent Oliver Jungen von Chris Abanis Roman "Graceland", der ein "Panorama der nigerianischen Geschichte" entwerfe und "ohne Abstriche" als "der große Nigeria-Roman der Gegenwart" gelten dürfe. Der im amerikanischen Exil lebende nigerianische Schriftsteller Abani erzähle die Geschichte des Igbo-Jungen Elvis Oke, der bereits mit fünf Jahren von seinem Vater zum Mann erklärt wird, später in die Fänge des Staates gerät, die Folter übersteht und schließlich dem so verhassten wie geliebten Land den Rücken kehrt. Die Stationen der Handlung - Tribalismus, Landflucht, politischer Aufbruch und erneutes Versinken in Korruption und militärischer Willkürherrschaft - nennt Jungen dabei als "so persönlich wie prototypisch", sind sie doch Grundkonstanten der jüngeren nigerianischen Geschichte. Auch wenn sich Elvis' Biografie in vielem mit der Abanis deckt, erschöpft sich der Roman nach Ansicht Jungens nicht im Autobiografischen und Dokumentarischen: "Der mitunter schonungslose Realismus bricht in seiner Mitte auf, und aus mythopoetischem Grund sprießen andere, metaphysische Triebe hervor." Er würdigt Abanis als "souverän waltenden Erzähler", der mit "Graceland" einen "mit allen poetischen Wassern gewaschenen Roman" vorgelegt hat. Auch dem Übersetzer Thomas Brückner zollt er seine Anerkennung. Dessen "behutsamer Übersetzung" gelinge es, den Tonfall des Romans beizubehalten.
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