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Im Mittelpunkt stehen die interdisziplinären Forschungen zur "Geschichte des Todes" in der frühen Neuzeit, also dem Zeitabschnitt von etwa 1500 bis 1800. In dieser Epoche, die zwischen Mittelalter und Moderne steht, erlebte Europa einige tiefgreifende Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Kultur. Verschiedene Faktoren haben auch zu einem Wandlungsprozess im Bestattungsbrauchtum geführt. Besonders unter dem Einfluss der Reformation wurde die Verlegung der Friedhöfe vor die Stadtmauern gefördert, weil die Ablehnung der Reliquienverehrung und der Fürbitte für die Toten dem Friedhof eine…mehr

Produktbeschreibung
Im Mittelpunkt stehen die interdisziplinären Forschungen zur "Geschichte des Todes" in der frühen Neuzeit, also dem Zeitabschnitt von etwa 1500 bis 1800. In dieser Epoche, die zwischen Mittelalter und Moderne steht, erlebte Europa einige tiefgreifende Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Kultur. Verschiedene Faktoren haben auch zu einem Wandlungsprozess im Bestattungsbrauchtum geführt. Besonders unter dem Einfluss der Reformation wurde die Verlegung der Friedhöfe vor die Stadtmauern gefördert, weil die Ablehnung der Reliquienverehrung und der Fürbitte für die Toten dem Friedhof eine andere Bestimmung zugewiesen hatte. Auch kollidierte das bis dahin übliche Treiben auf dem Kirchhof mit Festen und Versammlungen mit den Vorstellungen Luthers von einem Gottesacker als Ort der Ruhe für die Toten und der Besinnung für die Lebenden. Zugleich sehen wir neue Bestattungsformen.
Autorenporträt
Daniel Krebs studierte Ur- und Frühgeschichte, Geschichte, Germanistik und Informatik an den Universitäten Tübingen und Zürich. Zu seinen Forschungsprojekten gehören die Untersuchungen der Gruft der Parochialkirche, der Schlabrendorffschen Gruft in Brandenburg an der Havel und der Grüfte in Prötzel und Menkin. Daneben archivalische Tätigkeiten wie Erfassung und Überführung der Gemeindearchive der Georgen-Parochialgemeinde und St. Petri-St. Gertrauden-Gemeinde ins Evangelische Landeskirchliche Archiv in Berlin (ELAB), archivalisch-historische Untersuchungen zu den Grüften im Alten Dom zu Cölln/Berlin und Grabungsbegleitende archivalisch-historische Forschungen zu ausgewählten Aspekten des Berliner Stadtschlosses. Die Archäologin Juliane Lippok war neben archäologischer Grabungstätigkeit in den Bereichen Ausstellungsorganistion, Sammlungsbetreuung, und archäologische Redaktion tätig. Sie arbeitet als Museumspädagogin im Kulturhistorischen Museum Museum Magdeburg. Neben der Forschung auf dem Gebiet der neuzeitlichen Bestattungssitten interessiert sie sich v.a. für die Möglichkeiten inter- und transdiziplinärer Kooperationen und das Verhältnis von Archäologie und Öffentlichkeit. Dr. Bettina Jungklaus ist Anthropologin und Osteologin. Sie betreibt ein Büro für anthropologisch-archäologische Untersuchungen in Berlin und ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Sepulkralkultur der Neuzeit (ar.se.n.). Der Archäologe Michael Malliaris war und ist Leiter zahlreicher archäologischer Grabungen in ganz Deutschland mit Schwerpunkten in Sachsen-Anhalt und Berlin, wo er von 2008 bis 2015 die Ausgrabungen am Schloßplatz leitete.
Rezensionen
»Das Buch ... lässt uns besser verstehen, woher wir kommen und wohin wir gehen.« Märkischen Allgemeinen Zeitung