In dem nun endlich wiederentstandenen berühmten Dresdner Prachtbau logierten schon in alter Zeit Gäste des sächsischen Hofes, bereiteten sich Kronprinzenpaare auf die königliche Macht vor, und hier vollzogen sich mancherlei politische Debatten von schicksalhafter Bedeutung. Mehr als diese Geschehnisse und nicht weniger als die faszinierende Architektur Pöppelmanns hat die legendäre Mätresse Augusts des Starken, Gräfin Constantia von Cosel, zum Bekanntheitsgrad des Hauses beigetragen. Hier zelebrierte sie ihre rauschenden Feste, in des Palais befand sich ihr kostbares Boudoir, in dem sie sich ihrem König lustvoll hingab, und von hier begann der quälende Trennungsprozeß, der für sie schließlich hinter den dicken Mauern der Festung Stolpen endete.