Die entstehenden iberoromanischen Sprachen des Frühmittelalters sind uns überwiegend durch romanische Spuren in lateinischen Urkunden bekannt. Im Rahmen einer traditionellen Methodik wurden diese Spuren um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts in verschiedenen Beiträgen untersucht, u.a. in den Orígenes del español von Ramón Menéndez Pidal. Der vorliegende Band bietet, auf der Grundlage einer Verschränkung von Grammatikalisierungstheorie und Textlinguistik, eine umfassende Modernisierung des Themas. Dabei wird als tragender Hintergrund ein Gesamtmodell des Sprachwandels entwickelt. Zur Beschreibung dienen neuartige, zweidimensionale Visualisierungen lateinisch-romanischer Grammatikalisierungswege. Ob und inwieweit die lateinischen Urkunden überhaupt Belegkraft für die internen Wandelprozesse der Ausformung der iberoromanischen Sprachen besitzen. Dieser empirische Wert wird zu Gunsten einer abstrakten Rekonstruktion deutlich eingeschränkt.
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