Viele Politiker wünschen sich, mit einem Grand Projet ein monumentales Zeichen im Gefüge der Stadt zu hinterlassen, aber keiner möchte wegen einer «Grossen Geste« in Erinnerung bleiben. Ein Grand Projet ist ein symbolisches Projekt, das die Identität der Stadt ebenso sehr prägt, wie es ihren physischen Bedürfnissen dient. Eine grosse Geste ist, wie der Name schon sagt, eine Handlung, bei der sich die Absicht nie ganz mit dem Ergebnis deckt. Sie ist immer eine Nummer zu gross, ihre Logik ist die der Übertreibung. Die Moderne ist von zahlreichen grossen Gesten durchdrungen. Wenn diese dabei zum Scheitern neigen, ist es ein Scheitern der interessanten Art, das manchmal unbeabsichtigt den Kontext abschafft, der die Geste hervorgebracht hat. Diese Ausgabe der gta papers beschäftigt sich mit einer Stadtgeschichte und Architekturgeschichtsschreibung, die von Ironie geprägt ist. Die Ironie zeigt sich dabei nicht nur als das unvermeidliche Ergebnis einer jeden grossen historischen Geste, sondern auch als eine geheimnisvolle Kraft, welche die Ereignisse scheinbar zu einer Maximierung der daraus resultierenden Antiklimax treibt.
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