Marktplatzangebote
47 Angebote ab € 1,00 €
  • Gebundenes Buch

»Mit 'Grand Hotel Europa' hat der Niederländer Ilja Leonard Pfeijffer einen europäischen Gesellschaftsroman geschrieben, voller Ironie und Witz.« Welt am Sonntag
Ein junger Page, Abdul, empfängt den Schriftsteller auf den Marmorstufen des Eingangsportals, über dem in goldenen Lettern der Name "Grand Hotel Europa" zu lesen ist. Sie rauchen eine erste Zigarette und kommen miteinander ins Gespräch. Der Schriftsteller spricht von Venedig und von Clio, seiner großen Liebe, die ihn verlassen hat. Nun ist er hier, bezieht sein Zimmer in diesem geheimnisvollen Hotel, und während er die eleganten…mehr

Produktbeschreibung
»Mit 'Grand Hotel Europa' hat der Niederländer Ilja Leonard Pfeijffer einen europäischen Gesellschaftsroman geschrieben, voller Ironie und Witz.« Welt am Sonntag

Ein junger Page, Abdul, empfängt den Schriftsteller auf den Marmorstufen des Eingangsportals, über dem in goldenen Lettern der Name "Grand Hotel Europa" zu lesen ist. Sie rauchen eine erste Zigarette und kommen miteinander ins Gespräch. Der Schriftsteller spricht von Venedig und von Clio, seiner großen Liebe, die ihn verlassen hat. Nun ist er hier, bezieht sein Zimmer in diesem geheimnisvollen Hotel, und während er die eleganten Gäste kennenlernt, fragt er sich, wie er Clio zurückgewinnen kann. - "Grand Hotel Europa" erzählt von einem alten Kontinent, auf dem vor lauter Geschichte kein Raum für die Zukunft ist und die einzige Perspektive der Tourismus. Es ist ein Roman über unsere europäische Identität und die Nostalgie am Ende einer Ära.

»Das Werk ist eine Liebeserklärung und zugleich ein Untergangsbuch, das die mentale Verfasstheit Europas in einer packenden Erzählung zum Leben erweckt. Nach der Lektüre ist man stolz auf diesen Kontinent, aber auch ein bisschen besorgt, wie es weitergehen wird mit diesem Europa.« Süddeutsche Zeitung

»Man hat das Gefühl, an einem der Tische im Speisesaal des alten Grand Hotel Europa zu sitzen. Der Majordomus serviert soeben die Spezialität des Hauses, und man amüsiert sich gemeinsam mit diesem holländischen Schriftsteller im Maßanzug über die Eigenheiten der wenigen anderen Gäste, ist berührt von ihren Schicksalen und staunt über ihre Geschichten.« Thomas Loibl

Monatelang an der Spitze der niederländischen Bestsellerliste
Autorenporträt
Pfeijffer, Ilja LeonardILJA LEONARD PFEIJFFER, 1968 in den Niederlanden geboren, schreibt Romane, Lyrik, Essays, Theaterstücke und Songtexte. 2014 erhielt er den renommierten Libris Literatuur Prijs für seinen Roman »Das schönste Mädchen von Genua«, der zurzeit verfilmt wird. »Grand Hotel Europa« stand mehr als sechs Monate an der Spitze der niederländischen Bestsellerliste und wird derzeit in zahlreiche Sprachen übersetzt. Auch in Deutschland gelang Ilja Pfeijffer der Sprung auf die Spiegel-Bestsellerliste. Pfeijffer lebt in Genua und gilt als einer der herausragenden Schriftsteller der Niederlande.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Dem Rezensenten Gerd Busse zufolge führen beide Handlungsstränge dieses Romans - der um das Leben des Ich-Erzählers Ilja Leonard Pfeijffer im leicht verfallenen Grand Hotel Europa mit seinen skurrilen Dauergästen und dem Modernisierungswissen eines neuen Käufers und der um die verlorene Liebe des Erzählers zur reisenden Kunsthistorikerin Clio - gleichermaßen zum großen Thema des Buchs: "die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des europäischen Kontinents". Den Kritiker hat der Roman nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch beeindruckt: Mit seinen barocken und selbstironischen Anklängen ist er so klug wie unterhaltsam, lobt Busse.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.11.2020

Wer zu klug ist, hat zum Küssen keine Zeit
Diskurs kann zum Bumerang werden: Ilja Leonard Pfeijffers Roman wandelt auf den Spuren von Thomas Manns "Zauberberg", doch es fehlt die Trittsicherheit

Dieser Roman hat ein deutliches Feindbild: die Touristen. Nicht zufällig lebt der Ich-Erzähler eine Zeitlang in jener Stadt, in der man dem Hass auf den Massentourismus wohl am besten Futter geben kann: in Venedig. Einmal wirft er in seiner Wut sogar einen Deutschen in einen Kanal, der doch bloß die eigene Frau fotografieren wollte. Wegen der Bildgestaltung ist er ein paar Schritte zurückgetreten: weniger Ehefrau, mehr Panorama. Dabei ist er rücklings mit Herrn Pfeijffer kollidiert.

Kein Irrtum - die Hauptfigur des Romans trägt denselben Namen wie der Autor: Ilja Leonard Pfeijffer. Das bedeutet aber nicht, dass wir es mit einem autobiographischen Bekenntnis zu tun haben, sondern dass der 1968 in den Niederlanden geborene Autor metafiktionale Spiegelfechtereien liebt: Der Roman "Grand Hotel Europa" handelt von seiner eigenen Entstehung, und der fiktive Erzähler gleicht dem realen Autor offenbar bis aufs wallende Haar und die Markenkrawatte.

Er präsentiert sich im Buch als Erfolgsschriftsteller (tatsächlich stand "Grand Hotel Europa" in den Niederlanden ein halbes Jahr an der Spitze der Bestsellerliste) und mit einer phänomenalen Geliebten an seiner Seite, der ebenso schönen wie klugen Kunsthistorikerin Clio Chiavari Cattaneo della Volta - alter markgräflicher Adel. In Venedig hat er zusammen mit Clio gelebt. Hat. Denn zu Beginn des Romans ist ihre exquisite Liebe bereits gescheitert; warum, erfahren wir erst ganz am Ende. Der Ich-Erzähler hat sich zurückgezogen ins Grand Hotel Europa, einen zeit- und raumenthobenen Ort, um sich dort in gediegener Atmosphäre dem Schmerz hinzugeben und seine Passion noch einmal literarisch zu rekapitulieren. Sein entstehender Roman soll zudem von einem Dokumentarfilm-Projekt über die "Schattenseiten der Reiselust" begleitet sein. Wobei es der niederländischen Film-Crew vor allem darum geht, EU-Fördermittel abzuschöpfen. Nicht nur hier zeigt der Roman eine unterhaltsame Neigung zum Satirischen und Burlesken.

Es gibt noch weitere Handlungsstränge, etwa die gemeinsam mit Clio betriebene Suche nach einem verschollenen Caravaggio-Gemälde, die allerdings ein etwas fades Dan-Brown-Aroma hat. Überhaupt ist die oft oberflächliche und fadenscheinige Handlung nicht das, was den Reiz der Lektüre ausmacht. Dieser Reiz besteht vielmehr in der überschäumenden Lust an Rhetorik und Reflexion. Die Figuren halten sich sozusagen ständig gegenseitig Vorträge. Clio etwa erläutert ausführlich Kunstwerke, und der Ich-Erzähler bemerkt zwischendurch: "Ich war beeindruckt. Ich wollte sie küssen, aber die Vorlesung war noch nicht zu Ende."

Viele Themen werden auf diese Weise abgehandelt, böser Spott richtet sich auf die Globetrotter, die mit ihrem "Rucksack voll stinkender Unterwäsche" auf unerschlossenen Wegen unterwegs sind und sich dabei noch einbilden, sie wären etwas Besseres als die Pauschalreisenden, die sich wenigstens dort aufhalten, wo Touristen hingehören. Es ist eine düstere Aussicht, die der Roman, ungeachtet seines heiteren Grundtons, an die Wand malt. Das überalterte Europa verliere alles, was einmal seine Bedeutung ausmachte: Jugend, Erfindergeist, ökonomische Potenz, Schlüsselindustrien, militärische Macht sowie die Kraft und das Charisma, der Welt seine Deutungsmuster aufzuerlegen. Kurz: "Europa hat der Welt nur noch seine Vergangenheit zu bieten."

An einer Stelle vergleicht Pfeijffer seinen Roman mit Thomas Manns "Zauberberg", und einige niederländische Kritiker sind ihm in dieser Einschätzung gefolgt. Natürlich spielt der "Zauberberg" in einer anderen Liga; richtig ist aber, dass beide Werke Diskursromane sind, in denen die Handlung zugunsten von Gesprächen und Debatten reduziert ist. Und der Einwand, den manche Kritiker seinerzeit gegen den "Zauberberg" erhoben haben, dass die Figuren bloß "wandelnde Allegorien" seien - auf "Hotel Europa", dessen titelgebender Schauplatz bereits im allegorischen Irgendwo angesiedelt ist, trifft er wirklich zu.

Abdul zum Beispiel, der Piccolo des kürzlich von einem chinesischen Multimillionär übernommenen Hotels, ist eine Allegorie der Flüchtlingskrise. In den Feuilletons waren seit 2015 viele Artikel zu lesen, die uns erklärten, dass die große europäische Literatur voller mythischer Fluchtgeschichten sei - mit dem Subtext, dass man nicht einerseits diese Werke hochschätzen und sich andererseits ablehnend gegenüber Flüchtlingen als den heutigen realen Protagonisten solcher Dramen verhalten könne. Pfeijffer gewinnt aus dieser Moral die Bauanleitung für seine Figur. Abdul erzählt seine Fluchtgeschichte bereits selbst mit vielen Anleihen aus klassischen Texten wie der "Aeneis". Die Polizei ist über solche "Intertextualität" keineswegs erfreut und zieht den Schriftsteller als Gutachter zu Rate.

Die vogelscheuchenhafte französische Dichterin Albane wiederum ist eine Comedy-Allegorie des männerhassenden Feminismus. Sie wohnt ebenfalls im Hotel und wirft dem Erzähler regelmäßig "geballtes sexistisches Machogehabe" vor. So baut Pfeijffer zugleich der Gender-Kritik an den vielen schwülen Sex-Szenen seines Romans vor. Dass dem Erzähler junge, attraktive Frauenkörper gefallen, liegt in der Natur der Sache, doch deren Beschreibungen lassen eher an die Schwitzigkeit erotischer Stapelware als an den "Zauberberg" denken. Die Sache wird nicht besser dadurch, dass sie dem Erzähler selbst auffällt: "Ich fühlte mich wie eine unglaubwürdige Figur in einem äußerst mittelmäßigen Roman."

"Die Welt von gestern" lautet ein berühmter Titel von Stefan Zweig. Er kommt einem bei der Lektüre von "Grand Hotel Europa" auch unweigerlich in den Sinn. Das Lamento über die Touristeninvasion liest man nun parallel zu den Panikmeldungen der Hoteliers und Gastronomen, die vor einer riesigen Pleitewelle stehen, weil die Touristen ausbleiben. Die Corona-Bremsung hat dieses Buch, das so aktuell wie möglich sein wollte, im Handumdrehen zum historischen Roman gemacht. Jetzt, wo die Flugzeuge am Boden bleiben und die schwimmenden Kreuzfahrtburgen vor Anker liegen, ist es eine anregende Besinnungslektüre für die touristische Zwangspause.

WOLFGANG SCHNEIDER

Ilja Leonard Pfeijffer: "Grand Hotel Europa".

Roman.

Aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm. Piper Verlag, München 2020. 556 S., geb., 25,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
»Die vielen Geschichten und tiefgründige Gedanken über den 'alten Kontinent' machen dieses Buch zu einem besonderen, ausgiebigen Lesevergnügen. 'Grand Hotel Europa' ist ein beeindruckendes Werk über Europa!« Hauptstadt TV "Hauptsache Lesen" 20210402
Dem Rezensenten Gerd Busse zufolge führen beide Handlungsstränge dieses Romans - der um das Leben des Ich-Erzählers Ilja Leonard Pfeijffer im leicht verfallenen Grand Hotel Europa mit seinen skurrilen Dauergästen und dem Modernisierungswissen eines neuen Käufers und der um die verlorene Liebe des Erzählers zur reisenden Kunsthistorikerin Clio - gleichermaßen zum großen Thema des Buchs: "die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des europäischen Kontinents". Den Kritiker hat der Roman nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch beeindruckt: Mit seinen barocken und selbstironischen Anklängen ist er so klug wie unterhaltsam, lobt Busse.

© Perlentaucher Medien GmbH
Grand Hotel Europa einen Sog entwickelt, dem man sich nur schwer entziehen kann. Durch die unterschiedlichen Ebenen des Romans ist man als Leser*in nicht nur an der Liebesgeschichte zwischen Clio und Ilja interessiert, sondern auch an den Stammgästen des Grand Hotels und den unterschiedlichen geografischen Stationen wie Venedig, Skopje und Malta. Nicht zuletzt findet in dem Roman auch eine (fiktive) Jagd nach den letzten Kunsthistorischen Geheimnissen des Kontinents statt. lieschenradieschen-reist 20201112