Eine Hymne auf das Leben
Richard Bucke, Freund des Schriftstellers Walt Whitman, beschreibt ihn in [1] als „seltsam ruhig und beherrscht“. Er war gelassen, angenehm im Umgang und naturverbunden. Auf andere Menschen wirkte er anziehend.
Kern von Whitmans Aussagen ist, dass das „Alltägliche das
Allergroßartigste“ ist und dass das „Außergewöhnliche in allen seinen Ausprägungen in keiner Weise…mehrEine Hymne auf das Leben
Richard Bucke, Freund des Schriftstellers Walt Whitman, beschreibt ihn in [1] als „seltsam ruhig und beherrscht“. Er war gelassen, angenehm im Umgang und naturverbunden. Auf andere Menschen wirkte er anziehend.
Kern von Whitmans Aussagen ist, dass das „Alltägliche das Allergroßartigste“ ist und dass das „Außergewöhnliche in allen seinen Ausprägungen in keiner Weise besser, schöner oder kostbarer ist als das Übliche und dass das, was wir wirklich brauchen, nicht irgendein ferner Besitz ist … sondern offene Augen und Herzen, um zu sehen und zu fühlen, was da ist“. Buckes Charakterisierung in [1] deckt sich mit dem, was Whitman in den Grashalmen ausdrückt.
Den Geist des jungen Amerika beschreibt Whitman in „Pioniere!“. Seine Ode „An die Staaten“ ist ein Aufruf zum zivilen Ungehorsam. Am besten gefallen hat mir der „Gesang von mir selbst“. Hier schreibt er über das Leben, über Liebe, Lust und Leidenschaft. Das Wunder der Natur kommt in diesen Zeilen facettenreich zum Ausdruck. „Ich glaube ein Grashalm ist nicht geringer als das Tagewerk der Sterne“.
Whitman schreibt kaum wohl strukturierte Gedichte. Aber seine Verse sind voller Leben. Er ist ein würdiger Botschafter für das ursprüngliche Amerika. Der Fokus liegt bei ihm auf dem Inhalt und nicht auf der Form. Seine Zuversicht hat mit seinen persönlichen Erfahrungen zu tun [1]. „Ich weiß, dass ich nicht verlöschen werde wie eines Kindes Feuerreif, der nachts mit glühendem Stock durch die Luft geschlagen wird“.
[1] Richard Bucke: „Kosmisches Bewusstsein“, S. 186-198