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Grass' Blechtrommel auf einen Blick In der erfolgreichen Reihe "Meisterwerke kurz und bündig" stellt Heinz Gockel das berühmteste Werk des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass vor: "Die Blechtrommel" und ihr kleiner Held Oskar Matzerath gehören zu den eindrucksvollsten Figuren der Nachkriegsliteratur. Gockel führt kurzweilig durch den Roman, berichtet von Entstehung und Wirkung und informiert über den Autor Grass.

Produktbeschreibung
Grass' Blechtrommel auf einen Blick
In der erfolgreichen Reihe "Meisterwerke kurz und bündig" stellt Heinz Gockel das berühmteste Werk des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass vor: "Die Blechtrommel" und ihr kleiner Held Oskar Matzerath gehören zu den eindrucksvollsten Figuren der Nachkriegsliteratur. Gockel führt kurzweilig durch den Roman, berichtet von Entstehung und Wirkung und informiert über den Autor Grass.
Autorenporträt
Günter Grass wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren, absolvierte nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eine Steinmetzlehre, studierte dann Grafik und Bildhauerei in Düsseldorf und Berlin. 1956 erschien der erste Gedichtband mit Zeichnungen, 1959 der erste Roman 'Die Blechtrommel'. 1965 erhielt der Autor den Georg-Büchner-Preis, 1994 den Karel-Capek-Preis. 1999 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen und 2009 wurde er zum Ehrenpräsidenten des P.E.N. ernannt. Günter Grass starb am 13. April 2015 in Lübeck.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.02.2021

Das lesen doch nur die Streber

Sie freue sich auf die zwei Jahre Leistungskurs, sagte unsere Deutschlehrerin, und dass sie auch gern mit uns das Programm diskutieren würde, "aber damit das von vornherein klar ist: Wir lesen auf keinen Fall die ,Blechtrommel'! Die ist mir zu unappetitlich."

Normalerweise sind es ja die Schülerinnen und Schüler, die von Schullektüre traumatisiert sind. Aber eine von Schullektüre traumatisierte Lehrerin: Das war interessant. Und sie war sogar Direktorin unseres Gymnasiums: eine unzeremonielle Katholikin mit liberalem Humor trotz emsländischen Migrationshintergrunds. Anderseits, wer würde schon darauf pochen, die "Blechtrommel" zu lesen, wenn die Lehrerin selbst es nicht ausgehalten hatte? Doch nur Streber.

Genau. Also las ich die "Blechtrommel", freiwillig, allein und zu Hause. Genau wie die "Deutschstunde" von Lenz, ein Roman, der so sagenhaft horrorlangweilig sein sollte, dass sich Gerüchte darüber auf den Fluren unserer Schule wie Gespenster hielten. Mir aber gefiel er. "Die Blechtrommel" dagegen - "unappetitlich" trifft es schon, weil es ja oft um fieses Essen geht, Aale im Pferdekopf, immer wieder aufgekochtes Nudelwasser, Zwiebeln. Wie das nun mit dem Romanthema zusammenhing, ja was das Thema eigentlich sein soll, weiß ich nicht: Ich habe den Roman ja nicht in der Schule gelesen, und es ist auch nicht vorstellbar, dass "In der ,Blechtrommel' geht es um fieses Essen" eine erfolgversprechende Antwort im Deutsch-LK gewesen wäre.

Eine preiswürdige Interpretation der "Blechtrommel" aus einem Deutsch-Abitur ein paar Jahre zuvor war mal in unserem Schuljahrbuch abgedruckt gewesen (anderer Lehrer, stärkerer Magen). Ich wäre froh zu behaupten, dass es die Mechanik der Schullektüre war, die alles, was man nicht in der Schule lesen muss, interessant wirken lässt und umgekehrt alles stigmatisiert: Aber am Ende war es nur rasender Ehrgeiz, was mich die "Blechtrommel" aushalten ließ. Wie sehr das zum Aufsteiger Grass gepasst hat, habe ich damals nicht gewusst.

Tobias Rüther

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