Die Novizin des Todes...
Fangen wir mal an mit dem Aufbau und den äußerlichen Dingen, bevor wir zum Inhalt kommen. Das Buch ist in kleine Kapitel unterteilt, was das Lesen sehr angenehm macht und die Spannung hält. Der Stil ist flüssig und gut zu lesen, die Sprache an sich finde ich ist gut an die
Zeit angepasst worden, sodass man sich gut in diese Zeit hineinversetzen kann und sich von allem ein…mehrDie Novizin des Todes...
Fangen wir mal an mit dem Aufbau und den äußerlichen Dingen, bevor wir zum Inhalt kommen. Das Buch ist in kleine Kapitel unterteilt, was das Lesen sehr angenehm macht und die Spannung hält. Der Stil ist flüssig und gut zu lesen, die Sprache an sich finde ich ist gut an die Zeit angepasst worden, sodass man sich gut in diese Zeit hineinversetzen kann und sich von allem ein Bild machen kann. Das Cover ist meiner Meinung nach schön gestaltet und das Ismae nicht groß von ihrem Aussehen Rede macht (außer von der breiten Narbe auf ihrem Rücken) bekommt man ein Bild, wie sie wahrscheinlich aussieht.
Zum Inhalt:
Es geht um ein Mädchen, Ismae, die sich der Zwangsheirat beugen muss. Sie hat ihr Schicksal schon fast angenommen, als sich ein Ausweg bietet. Sie wird in das Kloster des Heiligen St. Mortain gebracht, dem Heiligen des Todes. Und sie ist eine seiner Töchter, ausgetattet mit verschiedenen Fähigkeiten, die ihr helfen sollen, Mortains Willen auf Erden zu tun.
Was ich hier schon sehr gut finde ist, dass es nicht zu übertriebene Fantasy ist, bzw. das ganze sich einfach gut in diese Welt einfügt. Es gibt verschiedene Heilige und die Menschen sind immer einem von ihnen geweiht. Die Heiligen spielen auch noch eine sehr große Rolle in der Welt der Bretange. Und die Töchter Mortains haben eben besondere Gaben. Ismae ist beispielsweise gegen jedes Gift immun. Es kann ihr nichts anhaben. Sie wird nicht als eine allmächtige Heldin dargestellt, sondern als jemand mit genauso großen Schwächen wieder jeder andere auch. Und innerlich ist sie zerrissen. Sie hadert lange mit sich, ob sie nun dem Willen des Kloster folgen soll, oder ob sie ihrem eigenen Verstand folgen soll. Mit dem Hintergrund ihrer Geschichte ist das alles sehr glaubhaft und realistisch erzählt worden. Immerhin hat das Kloster sie aufgenommen und aus ihrer Not befreit, aber man merkt auch, wie sie die Veränderungen langsam durchläuft und beginnt nachzudenken. Nicht einfach nur stumm die Befehle des Kloster auszuführen, sondern sich wirklich Gedanken darum zu machen. Und letztendlich erkennt sie, dass sie ihrem eigenen Weg folgen muss und nicht Befehlen gehorchen muss, die genauso fehlerhaft sein können wie der Mensch selbst.
Die Liebesgeschichte die sich andeutet wird nicht in den Vordergrund gestellt. Vielmehr ist die Entwicklung Ismaes eines der vordergründigsten Ereignisse. Die Liebe zu Duval ist natürlich auch ein Teil davon.
Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, sowohl von der Geschichte her, die zu keiner Zeit langweilig wurde, als auch von den Charakteren. Man kann gut mitfühlen und sich in sie hineinversetzen und versteht sie auch. Sie begehen keine absonderlichen Handlungen, wo man nachher denkt, aha und was hatte das nun für einen tieferen Sinn? Sie reagieren rein menschlich und manchmal vielleicht von ihren Heiligen geleitet.
Anfangs war mir die Erzählweise ein wenig fremd, da Ismae aus ihrer Sicht erzählt, allerdings sind ihre Beschreibungen sehr glaubhaft und man bekommt ein gutes Bild, von dem, was sie erzählt.
Ich kann mit gutem Gewissen volle 5 Sterne vergeben, dieses Buch hatte einfach alles, was ein gutes Buch braucht.