Kurt Morgan, 35, erfolgloser Schriftsteller, lebt mit seinerMutter in einem viktorianischen Haus an einem alten Friedhof in der Peripherie von New York. Es ist Winter, es ist kalt und grau, und er spürt, dass sein Leben in der Sackgasse steckt: kein Einkommen, keine Frau, keine Perspektive. Seine überspannte Mutter lässt ihn bei sich wohnen, aber nur, damit er eine Biografie über ihr extravagantes Leben niederschreibt. Eines Tages fällt ihm beim Blick aus dem Fenster eine rothaarige Frau auf dem Friedhof auf - Catherine Embers. Kurt ist wie gebannt von ihrer Erscheinung und folgt ihr heimlich in das Mausoleum, das sie immer wieder besucht. Aus den verschiedenen Abhängigkeitsverhältnissen Kurts zu seiner Mutter und zu Catherine entwickelt sich eine albtraumhafte, von Misogynie, Begehren und Todessehnsucht geprägte Dreiecksbeziehung, welche die Figuren und die Leser psychologisch raffiniert in den tiefsten Abgrund menschlicher Obsessionen stürzt ...Ein literarischer Psychothriller in der Tradition von EdgarAllan Poe, Cornell Woolrich und Patricia Highsmith voneinem der vielversprechendsten Talente des Noir.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.12.2019Ein Stöhnen in der Gruft
Kurt Morgan ist nicht nur als Schriftsteller ein Flop, auch mit längeren Beziehungen zu Frauen läuft es nicht so richtig gut bei ihm. Der Mittdreißiger ist der Typ Muttersöhnchen, der seine Mutter hasst, weil er nicht von ihr loskommt. Aber weil er ziemlich mittellos und ohne Wohnung dasteht, kommt ihm das Angebot seiner exaltierten Mutter, als Ghostwriter ihre Memoiren zu schreiben, nicht ganz ungelegen. Das Kammerspiel trägt sich in einem viktorianischen Haus in eiskalter Winterlandschaft im Hinterland New Yorks zu. Direkt gegenüber - ein Friedhof. Dort taucht eine Rothaarige auf, die Kurt schlagartig fasziniert, er folgt ihr bei ihren regelmäßigen Besuchen, hört, wie sie in einer Gruft stöhnt, folgt ihr nach Hause, sieht, wie sie einen Mann küsst. Und ist schon mittendrin in seiner obsessiven neuen Existenz als Stalker. Adlerbergs dritter Roman ist der erste, der ins Deutsche übersetzt wurde, ein Psychothriller klassischer Prägung. Erzählt aus der Ich-Perspektive, folgt man Kurt in die Spirale aus Wahn und Überwältigung und liest gleichzeitig mit, wie ihm sein Leben entgleitet. Denn die Rothaarige entpuppt sich als Gegenspielerin mit ebenso wahnhaften Zügen. Bis zum beklemmend guten Ende.
hhm.
Scott Adlerberg: "Graveyard Love". Roman.
Aus dem amerikanischen Englisch von Jürgen Bürger. Ars Vivendi Verlag, Cadolzburg 2019. 224 S., br., 18,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Kurt Morgan ist nicht nur als Schriftsteller ein Flop, auch mit längeren Beziehungen zu Frauen läuft es nicht so richtig gut bei ihm. Der Mittdreißiger ist der Typ Muttersöhnchen, der seine Mutter hasst, weil er nicht von ihr loskommt. Aber weil er ziemlich mittellos und ohne Wohnung dasteht, kommt ihm das Angebot seiner exaltierten Mutter, als Ghostwriter ihre Memoiren zu schreiben, nicht ganz ungelegen. Das Kammerspiel trägt sich in einem viktorianischen Haus in eiskalter Winterlandschaft im Hinterland New Yorks zu. Direkt gegenüber - ein Friedhof. Dort taucht eine Rothaarige auf, die Kurt schlagartig fasziniert, er folgt ihr bei ihren regelmäßigen Besuchen, hört, wie sie in einer Gruft stöhnt, folgt ihr nach Hause, sieht, wie sie einen Mann küsst. Und ist schon mittendrin in seiner obsessiven neuen Existenz als Stalker. Adlerbergs dritter Roman ist der erste, der ins Deutsche übersetzt wurde, ein Psychothriller klassischer Prägung. Erzählt aus der Ich-Perspektive, folgt man Kurt in die Spirale aus Wahn und Überwältigung und liest gleichzeitig mit, wie ihm sein Leben entgleitet. Denn die Rothaarige entpuppt sich als Gegenspielerin mit ebenso wahnhaften Zügen. Bis zum beklemmend guten Ende.
hhm.
Scott Adlerberg: "Graveyard Love". Roman.
Aus dem amerikanischen Englisch von Jürgen Bürger. Ars Vivendi Verlag, Cadolzburg 2019. 224 S., br., 18,- [Euro].
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»Ein meisterhafter, verschlungener Roman, in dem Scott Adlerberg mit uns in die dunklen Abgründe eines funktionalen Psychopathen hinabsteigt.«