Im derzeitigen Katalog der Menschenrechte fehlt ein zentrales Recht, das Hannah Arendt das »Recht auf Rechte« nennt. Dadurch bleibt vielen Menschen, wenn sie nicht Staatsbürger_innen eines Landes sind, in der nationalstaatlichen Praxis das Recht auf politische Mitgestaltung vorenthalten. 70 Jahre nach der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist daher eine kritische Revision des Menschenrechtsverständnisses dringend erforderlich.Franziska Martinsen erläutert aus radikaldemokratietheoretischer Perspektive, dass Menschenrechte erst dann, wenn sie weniger als humanitäre denn als originär politische Rechte verstanden werden, ihr ermächtigendes Potenzial weltweit entfalten können.
O-Ton: »Menschenrechte müssten weniger als humanitäre denn als originär politische Rechte verstanden werden« - Franziska Martinsen im Podcast Narabo am 04.09.2023. O-Ton: »Menschenrechte sollen inklusiv sein, politisch wirksam sind sie aber nur als Bürger:innenrechte« - Franziska Martinsen im Interview bei der Frankfurter Rundschau am 08.05.2022. »Das Anliegen, das [die Autorin] höchst elaboriert vorträgt, bietet sicherlich nicht nur Studierenden der Politikwissenschaft und der Sozialwissenschaften reichlich Diskussionsstoff und eröffnet - weshalb es zu empfehlen ist - eine gebotene Perspektive, die auf der aktuellen Agenda steht.« Arnold Schmierer, www.socialnet.de, 01.10.2019 Besprochen in: P.S., 35 (2019), Brigitta Klaas Meilier www.centrum3.at, 11 (2019) Die Dame, Herbst/Winter 2019, Anne Waak