Aueh wenn es immer mehr ErkHirungen fiber Ursaehen und Verlauf der Arbeitslosigkeit gibt, lohnt es sieh, angesiehts der gesellsehaftliehen Tragweite und der Beharrliehkeit dieses Problems, weiterzuforsehen. Politikwissenschaft liche Ansatze scheinen dabei in erster Instanz wenig zu konkreten Hand lungsempfehlungen beitragen zu konnen. Dies liegt nieht zuletzt daran, daj3 sie hiiufig wenig kurzfristig beeinfluj3bare Faktoren in den Vordergrund schieben wie Institutionen und MachtverhaItnisse, wabrend okonometrische Berechnungen der Wirtschaftswissenschaften scheinbar konkret und pranse die Parameter angeben konnen, deren Einhaltung zu den gewiinschten Resul taten fiihren sollen. Daj3 dies nicht genfigt, zeigen 15 Jahre Arbeitslosigkeit in den Niederlanden. Der springende Punkt ist, daj3 okonomische Aggregat groj3en wie Investitionen, Konsum, Staatsausgaben, Lohnentwicklungen usw. nicht ohne handelnde Personen in Bewegung gesetzt werden konnen. Die aktive Beseitigung der Arbeitslosigkeit durch die Politik bedeutet zuerst die Beeinflussung des Verhaltens von Akteuren, deren Interessen einerseits gruppengebunden sind und andererseits kulturell und institutionell struktu riert werden. Vnd an dieser Stelle kann die Politikwissenschaft und insbe sondere die jfingere (vergleichende) Policy - Forschung eine fruchtbare Erganzung der Wirtschaftswissenschaften darstellen. Sie kann den politischen Entscheidungstragem sowohl die politikimmanenten wie die extemen Hand lungsspielraume vor Augen fiihren und damit die Erreichbarkeit der politi schen Ziele begreiflich machen. Wissen um die Mogliehkeiten und Restrik tionen des eigenen Handelns bedeutet aber immer eine erhOhte Fahigkeit zur Planung und so moglicherweise zur Pravention des erkannten drohenden Unheils.
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