Das Jenseits als Grenze der innerweltlichen Erfahrung ist nur über den Weg des spekulativen Denkens erreichbar. Gregor d. Gr. sieht daher folgende Schwierigkeit: »Die leiblichen Menschen, welche die unsichtbaren Dinge nicht aus der Erfahrung kennen, zweifeln, ob das auch existiert, was sie mit ihren leiblichen Augen nicht sehen können.«Mit dem Jenseits verbindet sich also auch ein ästhetisches Problem, das im Mittelalter in unterschiedlicher Weise thematisiert wird - so in zahlreichen Bildern von Himmel und Hölle oder in Texten mit Visionserzählungen. Die Beiträge dieses Bandes fokussieren besonders die medialen Aspekte von Texten und Bildern, die bei der Überwindung der Grenze von Diesseits und Jenseits Anwendung finden.