Die gegenwärtige Rechtslage gewährleistet eine Verlustberücksichtigung über die Grenze weder bei Betriebsstätten noch bei Tochterkapitalgesellschaften in ausreichendem Maße; dadurch kommt es immer wieder zu Verstößen gegen nationale und internationale Besteuerungsgrundsätze. Darüber hinaus wird die Verlustberücksichtigung beim Mutterunternehmen ungleich behandelt, was weder aus Wettbewerbsgründen zu rechtfertigen noch mit der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs vereinbar ist. Ziel des vorliegenden Werkes ist es, die in Deutschland geltenden Regelungen zur grenzüberschreitenden Berücksichtigung der Verluste von gewerblichen Betriebsstätten und Tochterkapitalgesellschaften darzustellen, sie auf der Grundlage nationaler und internationaler Besteuerungsprinzipien einer rechtlichen Analyse zu unterziehen und schließlich aus der Perspektive der EuGH-Rechtsprechung miteinander zu vergleichen. Zoll zeigt, dass das Steuerentlastungsgesetz 1999/2000/2002 die deutsche Rechtslage weiter verschärft hat und davon auszugehen ist, dass die Einschränkungen der grenzüberschreitenden Verlustberücksichtigung nicht nur die Gerichte, sondern auch die Unternehmen und Vertreter der internationalen Wirtschaft beschäftigen werden.