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Das Verhältnis zwischen Carl Schmitt und Ernst Jünger wurde über eine jahrzehntelange, politisch wechselvolle Wegstrecke durch die Akteurin Gretha Jünger beeinflusst, wie die Nahaufnahme dieser ausgeprägt triadischen Konstellation zeigt. Dabei entfachten vor 1945 vorwiegend politische Versuchungen im Verhältnis zum Nationalsozialismus intensive Spannungen in der »Sache selbst« - sei es im umkämpften Verhältnis von Recht und Politik oder im Rahmen des institutionellen Gefüges, was nicht ohne Wirkung auf die privaten Relationen blieb. Nach 1945 wurden die spannungsgeladenen Unstimmigkeiten nicht…mehr

Produktbeschreibung
Das Verhältnis zwischen Carl Schmitt und Ernst Jünger wurde über eine jahrzehntelange, politisch wechselvolle Wegstrecke durch die Akteurin Gretha Jünger beeinflusst, wie die Nahaufnahme dieser ausgeprägt triadischen Konstellation zeigt. Dabei entfachten vor 1945 vorwiegend politische Versuchungen im Verhältnis zum Nationalsozialismus intensive Spannungen in der »Sache selbst« - sei es im umkämpften Verhältnis von Recht und Politik oder im Rahmen des institutionellen Gefüges, was nicht ohne Wirkung auf die privaten Relationen blieb. Nach 1945 wurden die spannungsgeladenen Unstimmigkeiten nicht gegenstandslos, sondern drangen in tiefere, grundsätzlichere Schichten vor und provozierten zugleich eine neue Anordnung des triadischen Bezugssystems, da Gretha Jünger mit ihrer Sicht der Dinge Carl Schmitt vielfach deutlich näher stand als ihr(em) Ehemann. Dass dennoch Carl Schmitt 1953 abrupt den Kontakt zu ihr - und nicht mit Ernst Jünger - abbrach, ist ein anderes, durchaus schillerndes Kapitel asymmetrischer Machtdynamik zwischen den Geschlechtern, deren Abläufe hier erstmals vollständig präsentiert werden.
Autorenporträt
Ingeborg Villinger studied political science and literature, history and comparative literature at the Universities of Freiburg and Siegen, then she edits Carl Schmitt's estate. After her doctorate on Carl Schmitt and her habilitation on Ernst Cassirer, she was professor for political science at the University of Freiburg until 2009. Among other publications, she is the editor of the correspondence between Gretha Jünger and Carl Schmitt and published the biography »Gretha Jünger. The Invisible Woman« with Klett-Cotta in 2021.
Rezensionen
»Das Buch bietet eine sehr lesenswerte und anregende, dicht aus Quellen gearbeitete Darstellung, die für alle von Interesse ist, die sich mit Carl Schmitt, Gretha und/oder Ernst Jünger beschäftigen (möchten). Das konzentrierte Buch ist lehrreich und stellt eine gelungene Fortsetzung der wichtigen Reihe der Carl-Schmitt-Vorlesungen dar.« Till Kinzel, in: Informationsmittel für Bibliotheken, 22-3