Olivia Lawrence führt als Übersetzerin und Schreiberin einer Kolumne ein eher beschauliches Leben. Zufällig weht ihr der Wind eines Tages mitten in Lincoln's Inn eine Todesanzeige an den Hut. Aus unerfindlichen Gründen bewegt sie das Gedicht und bei ihren Recherchen stellt sie fest, dass es sich um
die Todesanzeige einer noch lebenden Person handelt und zwar der exzentrischen Künstlerin Lady…mehrOlivia Lawrence führt als Übersetzerin und Schreiberin einer Kolumne ein eher beschauliches Leben. Zufällig weht ihr der Wind eines Tages mitten in Lincoln's Inn eine Todesanzeige an den Hut. Aus unerfindlichen Gründen bewegt sie das Gedicht und bei ihren Recherchen stellt sie fest, dass es sich um die Todesanzeige einer noch lebenden Person handelt und zwar der exzentrischen Künstlerin Lady Gaynesford. Während einer Wohltätigkeitsveranstaltung lernen sich Olivia und Lady Gaynesford kennen und Olivia ist von den olmekisch beeinflußten Skulpturen der Künstlerin beeindruckt. Schnell lernen sich die Frauen schätzen und Olivia nimmt gern die Einladung auf Lady Gaynesfords Landsitz an, doch dort muß sie feststellen, das es jemand auf das Leben der alten Damen abgesehen hat und dem muß sie natürlich umgehen auf den Grund gehen.
Ein netter, beschaulicher Krimi in typischer Landhausatmosphäre, der an die klassischen Krimis dieses Genres denken läßt. Zunächst viel mir der Einstieg ins Buch nicht ganz leicht, ich fand den Schreibstil der Autorin ein wenig zäh und holprig, in jeden Satz wurden Unmengen von Informationen gepackt, die dann fast stakkato artig daher kamen, das bessert sich aber, als Olivia im Landsitz von Lady Gaynesford ankommt und die eigentliche Ermittlungsarbeit beginnt. Das Setting ist wirklich sehr nett geworden, ein eleganter Landsitz mit herrlichem Garten, ein idyllisches Dorf mit teils schrulligen Bewohnern und natürlich auch eine Reihe von Verdächtigen. Der Plot ist recht gut konstruiert, als Leser kann man hier ganz in der Tradition von Agatha Christie und Co. miträtseln. Ein versierter Krimileser bekommt dann aber im letzten Drittel schon eine Ahnung, wer der Täter sein könnte, die sich in meinem Fall dann auch bestätigt hat. Die Figurenzeichnung hat mir im Großen und Ganzen recht gut gefallen, Lady Gaynesford als exentrische Künstlerin ist natürlich eine recht interessante Person, ihr etwas unterkühlter Sohn Henry und das Haushälterehepaar Jonas wirken sehr lebensecht, ebenso wie einige andere Dorfbewohner und dann ist da natürlich die Hauptfigur Olivia. Sicher die Sympathieträgerin des Buches, allerdings fand ich das Verhältnis das sie mit ihrem Freund/Mann/Partner (das wurde gar nicht richtig geklärt) Leonhard hat, ein wenig eigenartig. Leonhard bleibt sehr farblos und blass. Scheinbar leben die Beiden ja zusammen, aber frühs klopft Olivia z.B. an seine Tür, so als würde jeder für sich schlafen und das nachdem sie ja länger getrennt waren. Als sich Olivia wieder auf den Landsitz begibt, auf dem bereits ein Mord passierte und vermutlich auch für sie akute Gefahr bestand, kommt da eigentlich kaum eine Reaktion von ihm, selbst von einem bloßen Freund hätte man da doch Besorgnis oder gar Widerspruch erwartet. Insgesamt ist das sicher eine Kleinigkeit, doch für mich hat es ein wenig das Gesamtbild getrübt.
Insgesamt ein flüssig zu lesendes Buch, das allerdings mit nur 194 Seiten für 13,80 € doch recht teuer ist.
FaziT: ein nettes Setting und ein stimmiger Plot die eindeutig an die Klassiker des Landhauskrimis erinnern. Die Figuren sind fast allse sehr detailreich und liebevoll gezeichnet, lediglich bei der Hauptfigur ist aber für mich noch Potenzial nach oben.