Als mir im Februar d. J. von seiten der Verlagsbuch handlung der Antrag gestellt wurde, Kopps griechische Staats altertumer in zweiter Auflage herauszugeben, glaubte ich, mit gutem Gewissen dieser Arbeit mich unterziehen zu konnen, da ich einerseits durch die Uberarbeitung del' Hermannschen Staatsalterlumer mit dem Stand del' wissenschaftlichen Forschung vollig vertraut geworden war, anderseits infolge meiner prak tischen Wirksamkeit, durch die ich seit dem Jahre 1883 mit dem Unterrichte in del' griechischen Sprache auf del' Ober stufe der Gymnasien beschaftigt ward, klar erkannt hatte, was die Schule forderl und was dem Schuler fur sein privates Studium geboten werden kann. Denn, um jeglichem Mifsverstandnisse vorzubeugen, mufs ich abgesehen von dem schon durch den Titel angedeuteten weiteren Zweck des vorliegenden Buches ausdrucklich darauf hinweisen, dafs ich mit demselben keineswegs ein Lern buch bieten wollte, das in aller Schuler Hande sein mufste; ein solches habe ich personlich beim Unterrichte n i e vermifst. , nie fur notig eracht. et. Nicht darauf kommt es an, dars del' SchUler Kennt. nisse auf Kenntnisse hauft, sondern darauf, dafs er an der Hand der Lekture durch den Lehrer, der aus dem V ollen greift, den Geist del' verschiedenen Zeiten ver stehen und durch die einfacher gestalteten Einrichtungen des Altertums das Wesen der Einrichtungen seiner Zeit und seines Vaterliwdes allmahlich begreifen lernt. J e me h r sic h der Lehrer bei der Erklarung der Lekture auf das Notige be- VI Vorwort.
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