Warum eine Analyse des politischen Systems von Großbritannien? Gibt es nicht bereits genügend einführende Bücher zu diesem Land?
Gewiss. Neben zahlreichen eher journalistischen Texten liegt auch eine Reihe wissenschaftlicher Einführungswerke und Sammelbände zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland vor, die gut bis hervorragend sind. Aber taufrisch ist keines mehr, und anders als noch vor zwanzig Jahren, als man noch getrost zu dem damals bereits zwei Jahrzehnte alten Löwenstein (1967) greifen konnte, um sich über das politische System und die Verfassung Großbritanniens zu informieren, haben sich in den letzten fünfzehn Jahren derart tief greifende Änderungen im politischen und verfassungsrechtlichen Gefüge des Inselstaates ergeben, dass selbst ein Buch aus dem Jahr 2005 kein wirklich zutreffendes Gesamtbild mehr liefern kann.
Die angedeuteten Umwälzungen setzten mit der stark an Dynamik gewinnenden europäischen Integration ein, wie sie 1987 durch die Einheitliche Europäische Akte ausgelöst wurden. Eine ebenfalls verändernde Kraft auf das politische System Großbritanniens ging von den erstarkten nationalistischen und separatistischen Bewegungen in Schottland bzw. Wales aus. Die Verfassung, die seit den heftig umstrittenen Reformen von 1910/11 beinahe für acht Jahrzehnte kein relevantes Thema britischer Politik mehr gewesen war, rückte 1997 in den Mittelpunkt des Wahlkampfs. Durch ihre Wahlversprechen gebunden, wohl aber auch aus Überzeugung, setzte die neue Labour-Regierung unter Tony Blair eine Reihe von Verfassungsänderungen um, die Institutionen und politische Verfahren in Großbritannien in einer Weise verändert haben, wie es selbst kühne Beobachter kaum für möglich gehalten hätten. Die Gegenüberstellung von "Vorher" und "Nachher" trägt maßgeblich zum besseren Verständnis sowohl der ""alten"" als auch der ""neuen"" britischen Verfassung bei.
Gewiss. Neben zahlreichen eher journalistischen Texten liegt auch eine Reihe wissenschaftlicher Einführungswerke und Sammelbände zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland vor, die gut bis hervorragend sind. Aber taufrisch ist keines mehr, und anders als noch vor zwanzig Jahren, als man noch getrost zu dem damals bereits zwei Jahrzehnte alten Löwenstein (1967) greifen konnte, um sich über das politische System und die Verfassung Großbritanniens zu informieren, haben sich in den letzten fünfzehn Jahren derart tief greifende Änderungen im politischen und verfassungsrechtlichen Gefüge des Inselstaates ergeben, dass selbst ein Buch aus dem Jahr 2005 kein wirklich zutreffendes Gesamtbild mehr liefern kann.
Die angedeuteten Umwälzungen setzten mit der stark an Dynamik gewinnenden europäischen Integration ein, wie sie 1987 durch die Einheitliche Europäische Akte ausgelöst wurden. Eine ebenfalls verändernde Kraft auf das politische System Großbritanniens ging von den erstarkten nationalistischen und separatistischen Bewegungen in Schottland bzw. Wales aus. Die Verfassung, die seit den heftig umstrittenen Reformen von 1910/11 beinahe für acht Jahrzehnte kein relevantes Thema britischer Politik mehr gewesen war, rückte 1997 in den Mittelpunkt des Wahlkampfs. Durch ihre Wahlversprechen gebunden, wohl aber auch aus Überzeugung, setzte die neue Labour-Regierung unter Tony Blair eine Reihe von Verfassungsänderungen um, die Institutionen und politische Verfahren in Großbritannien in einer Weise verändert haben, wie es selbst kühne Beobachter kaum für möglich gehalten hätten. Die Gegenüberstellung von "Vorher" und "Nachher" trägt maßgeblich zum besseren Verständnis sowohl der ""alten"" als auch der ""neuen"" britischen Verfassung bei.