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Manchen erschien er ungebildet - und er begriff Dichtung, wenn er sie komponierte, abgründig tief; viele sagten ihm die Naivität eines singenden Vogels nach - und er arbeitete bewußt und hart; etliche sahen nur den, der zum Tanz aufspielte - und andere schreckte er mit seinen Kühnheiten.Die ärgerliche Verkennung, die Schubert mehr als andere Gleichrangige erfuhr, muß nicht mehr widerlegt, sondern als Ausdruck der Schwierigkeit ernst genommen werden, ihn wirklich zu verstehen. Ein anderes "Bild" springt dabei nicht gleich heraus - wozu auch? Denn Person und Werk zu trennen, ist hier besonders…mehr

Produktbeschreibung
Manchen erschien er ungebildet - und er begriff Dichtung, wenn er sie komponierte, abgründig tief; viele sagten ihm die Naivität eines singenden Vogels nach - und er arbeitete bewußt und hart; etliche sahen nur den, der zum Tanz aufspielte - und andere schreckte er mit seinen Kühnheiten.Die ärgerliche Verkennung, die Schubert mehr als andere Gleichrangige erfuhr, muß nicht mehr widerlegt, sondern als Ausdruck der Schwierigkeit ernst genommen werden, ihn wirklich zu verstehen. Ein anderes "Bild" springt dabei nicht gleich heraus - wozu auch? Denn Person und Werk zu trennen, ist hier besonders unzulässig. Vor allem um dessentwillen, was an Schubert legitimerweise "naiv" genannt wird, opponiert das Buch dem, was fälschlich damit verbunden wurde - indem es mit dem Bezug ". und seine Zeit" ebenso ernstzumachen versucht wie mit der Lektüre musikalischer Texte. Denn selbst Schubert als Person läßt sich, prononciert gesprochen, in seinen Noten eher antreffen als beim Heurigen.
Autorenporträt
Peter Gülke, geb. 1934; Professor an der Universität Basel. Dirigent und Musikschriftsteller. Nach Tätigkeit an den Opernhäusern in Stendal, Potsdam, Stralsund, Dresden und Weimar zuletzt 1985-1996 Generalmusikdirektor in Wuppertal. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Musik der deutschen Klassik und Romantik. 1995 Verleihung des Sigmund-Freud-Preises der Darmstädter Akademie.