Das erste Mal hat er mit fünfzehn geliebt und seitdem nie wieder so groß: Im Laufe von wenigen, viel zu wenigen Tagen erlebt ein Junge alle Extreme der Verliebtheit, vom ersten Kuss bis zur endgültigen Abweisung. Im Mikrokosmos eines Gymnasiums Anfang der 80er Jahre und vor dem Hintergrund der westdeutschen Friedensmärsche führt Navid Kermani das zeitlose Schauspiel der Liebe in ihrer ganzen Majestät und Lächerlichkeit vor. Die Schilderung der ersten Blicke, Berührungen und Abschiedsbriefe verknüpft er mit den Erzählungen der arabisch-persischen Liebesmystik. Für den Leser öffnet sich ein Gang durch irdische und göttliche Seelenlandschaften, der fast unbemerkt Kulturen und Jahrhunderte überbrückt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Kein schlechter Versuch, der eigenen Liebesunfähigkeit zu entkommen, findet Michael Braun. Für den Leser aber hält Navid Kermanis Roman noch weitere Genüsse bereit, versichert der Rezensent. Etwa die Verbindung von Liebesleid Wertherscher Pathosseligkeit mit mittelalterlicher Mystik und westdeutschem Kleinstadtmief anno 1983. Was Kermani aus dieser Mixtur herausholt, scheint für Braun die autobiografischen Momente des Textes locker zu transzendieren hin zu artistischem Raffinement und einer veritablen Soziologie der Liebe. Das Drama des Erzählers tritt dahinter für Braun zurück.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.02.2014Für eine Woche war sie die Frau seines Lebens
Eine Schulhofliebe in den achtziger Jahren, die in der Raucherecke begann: Navid Kermani erzählt in seinem neuen Roman über Höhen und Tiefen der ersten großen Leidenschaft. Ein Fünfzehnjähriger verliebt sich in ein älteres Mädchen.
Der fehlende Artikel im Titel ist es, der Navid Kermanis Roman "Große Liebe" gerade eben noch davor bewahrt, nach einem veritablen Groschenheft zu klingen. Indes: Diese Nähe ist vermutlich nicht ganz unbeabsichtigt, entspricht sie doch der leisen, liebevollen Ironie, die dieses Buch grundiert.
In hundert Kapiteln, die anstelle von Seitenzahlen den Roman strukturieren und zugleich für hundert Schreibtage stehen sollen, ruft sich der Erzähler seine erste große, dreißig Jahre zurückliegende Liebe in Erinnerung. Fünfzehn Jahre war er damals alt, noch zu jung, um auf dem Schulhof in der Raucherecke zu stehen, was er allerdings trotzdem immerzu tat, um seiner Auserwählten nahe sein zu können. Die nämlich darf nicht nur unbehelligt hier stehen, während der Junge ein ums andere Mal von der Pausenaufsicht verscheucht wird. Sie hat sogar schon ein Auto. Die Aussichten für den um drei Jahre Jüngeren stehen also nicht zum Besten.
Und dennoch geschieht das Wunder. Dem Jungen gelingt es, die "Schönste des Schulhofs" nicht nur zu küssen, sondern auch drei aufwühlende, wenn auch, was die Umsetzung seiner körperlichen Leidenschaften angeht, noch nicht vollends ausgereifte Nächte mit ihr zu verbringen: in einem von Räucherstäbchenduft gesättigten Zimmer ihrer WG, während in der Küche die Mitbewohner über neue Aktivitäten in Sachen Friedensbewegung diskutieren.
Aber auch wenn Kermani das Klima der frühen achtziger Jahre bis in die letzten Details und Gerüche heraufbeschwört (allein die Artur-Karten!), hat er alles andere als einen jener klassischen, zwischen Nostalgie und Klamotte pendelnden Coming-of-Age-Romane geschrieben. Genauso wenig, wie in diesem Roman tatsächlich die "Schönste des Schulhofs" als größte Liebe im Leben des Erzählers verewigt werden soll. Kermani spürt dem Zustand oder besser: den Zuständen des Liebenden nach, nicht der Person, die sie auslöst. Deshalb bietet die Kluft, die sich zwischen der Formulierung von der "großen Liebe" und einer kaum eine Woche dauernden Liaison auftut, ein durchaus passendes Terrain für diese Untersuchung.
Es geht um die rekapitulierende Erkundung der allumfassenden Auflösung klarer Denkstrukturen und des vernünftigen Handelns, um den Ausbruch von Maßlosig- und Peinlichkeiten, sprich: um all jene emotionalen Ausschläge, die mit dem Lieben einhergehen oder womöglich sogar mit ihm identisch sind. Um die Frage mithin: Was passiert mit jemandem, der liebt?
Eine nicht unwesentliche Fallhöhe kommt dadurch ins Spiel, dass der Erzähler dem, was seinem fünfzehnjährigen Jungen in einer protestantischen westdeutschen Kleinstadt widerfährt, die Aufzeichnungen islamischer Liebesmystiker aus dem zwölften und dreizehnten Jahrhundert an die Seite stellt. Das ist ein Textkorpus, mit dem Kermani durch seine wissenschaftliche Arbeit bestens vertraut ist. Hier nun wird dieser auf seine Alltagstauglichkeit geprüft. Und umgekehrt: die Liebe eines Pubertierenden auf ihren mystischen Gehalt.
Aber kann man diese beiden Erfahrungen gleichsetzen? Oder ist der eine, der mystische, ein heiliger Ich-Verlust, der andere dagegen, der des Pubertierenden, nichts weiter als banal? Der Leser, so mutmaßt der Erzähler, wird ebendies annehmen. Um diese Annahme zu widerlegen, bekundet der Erzähler gleich zu Anfang seiner Aufzeichnungen, habe er zu schreiben und sich zu erinnern begonnen.
Zu entscheiden, ob ihm seine Beweisführung gelingt, ist für den Roman nicht wesentlich. Entscheidender ist die Frage, warum der Erzähler überhaupt diese Annäherung an den Fünfzehnjährigen, der er einmal gewesen ist, unternimmt. Und darüber hinaus den Brückenschlag zur Literatur anderer Jahrhunderte vollzieht, während er die eigenen Tagebuchaufzeichnungen so unerträglich findet, dass er sich die Lektüre lieber erspart.
Die Sehnsucht nach den im Leben eines geschiedenen Mittvierzigers eher raren emotionalen Wallungen mag ein Anlass sein. Weitaus dringlicher aber scheint ein anderer: der Versuch, sich dem eigenen fünfzehnjährigen Sohn anzunähern, der gerade dabei ist, sich dem Vater mehr und mehr zu entziehen, der den Gutenachtgruß verschmäht oder den liebevoll arrangierten Geburtstagstisch. Der Sohn zieht es vor, seinen Ehrentag in einer Coffeeshop-Kette zu beginnen. Mit einem Mädchen vielleicht? Der konsterniert zurückgelassene Vater kann nur spekulieren, genauso wie es seine eigenen Eltern machen mussten, als der Erzähler seine große Liebe erlebte und ohne Ankündigung und Erlaubnis nachts ausblieb, um am nächsten Morgen aufgelöst und stumm wieder vor der Tür zu stehen.
Gerade dieser zaghafte Versuch des Erzählers, im Schreiben dem eigenen Sohn wieder näherzukommen, macht Kermanis Roman bei aller vielleicht etwas opulenten konzeptuellen Orchestrierung und der mitunter etwas gewollt gespreizten Sprache zu einer wundervoll doppelbödigen Reflexion gar nicht nur über das Lieben, sondern mehr noch über die Angst vor dem Verlust. Wie Kermani im Zuge dessen, vollends ohne Satire, die Mentalität einer im Grunde natürlich herrlich provinziellen Friedensbewegung wiedererstehen lässt, das ist nicht nostalgisch, sondern melancholisch: Dieses unschuldige Entflammtsein scheint heute kaum mehr möglich.
Hin und wieder allerdings verhaut Navid Kermani sich auf der Klaviatur, lässt seinen Erzähler plötzlich einen zotigen Ton anschlagen, etwa wenn er das gemeinsame Verschwinden im Zimmer der "Schönsten des Schulhofs" mit dem abschließenden Kommentar versieht, dass sie stundenlang nicht mehr gesehen wurden. "Aber gehört hat's jeder." Womöglich wollte er mit solchen Einschüben dem allzu ungebrochenen Abdriften in sehnsüchtige Gefilde einen Riegel vorschieben. Bedurft hätte es dieses Riegels nicht.
WIEBKE POROMBKA
Navid Kermani: "Große Liebe". Roman.
Carl Hanser Verlag, München 2014.
224 S., geb., 18,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Schulhofliebe in den achtziger Jahren, die in der Raucherecke begann: Navid Kermani erzählt in seinem neuen Roman über Höhen und Tiefen der ersten großen Leidenschaft. Ein Fünfzehnjähriger verliebt sich in ein älteres Mädchen.
Der fehlende Artikel im Titel ist es, der Navid Kermanis Roman "Große Liebe" gerade eben noch davor bewahrt, nach einem veritablen Groschenheft zu klingen. Indes: Diese Nähe ist vermutlich nicht ganz unbeabsichtigt, entspricht sie doch der leisen, liebevollen Ironie, die dieses Buch grundiert.
In hundert Kapiteln, die anstelle von Seitenzahlen den Roman strukturieren und zugleich für hundert Schreibtage stehen sollen, ruft sich der Erzähler seine erste große, dreißig Jahre zurückliegende Liebe in Erinnerung. Fünfzehn Jahre war er damals alt, noch zu jung, um auf dem Schulhof in der Raucherecke zu stehen, was er allerdings trotzdem immerzu tat, um seiner Auserwählten nahe sein zu können. Die nämlich darf nicht nur unbehelligt hier stehen, während der Junge ein ums andere Mal von der Pausenaufsicht verscheucht wird. Sie hat sogar schon ein Auto. Die Aussichten für den um drei Jahre Jüngeren stehen also nicht zum Besten.
Und dennoch geschieht das Wunder. Dem Jungen gelingt es, die "Schönste des Schulhofs" nicht nur zu küssen, sondern auch drei aufwühlende, wenn auch, was die Umsetzung seiner körperlichen Leidenschaften angeht, noch nicht vollends ausgereifte Nächte mit ihr zu verbringen: in einem von Räucherstäbchenduft gesättigten Zimmer ihrer WG, während in der Küche die Mitbewohner über neue Aktivitäten in Sachen Friedensbewegung diskutieren.
Aber auch wenn Kermani das Klima der frühen achtziger Jahre bis in die letzten Details und Gerüche heraufbeschwört (allein die Artur-Karten!), hat er alles andere als einen jener klassischen, zwischen Nostalgie und Klamotte pendelnden Coming-of-Age-Romane geschrieben. Genauso wenig, wie in diesem Roman tatsächlich die "Schönste des Schulhofs" als größte Liebe im Leben des Erzählers verewigt werden soll. Kermani spürt dem Zustand oder besser: den Zuständen des Liebenden nach, nicht der Person, die sie auslöst. Deshalb bietet die Kluft, die sich zwischen der Formulierung von der "großen Liebe" und einer kaum eine Woche dauernden Liaison auftut, ein durchaus passendes Terrain für diese Untersuchung.
Es geht um die rekapitulierende Erkundung der allumfassenden Auflösung klarer Denkstrukturen und des vernünftigen Handelns, um den Ausbruch von Maßlosig- und Peinlichkeiten, sprich: um all jene emotionalen Ausschläge, die mit dem Lieben einhergehen oder womöglich sogar mit ihm identisch sind. Um die Frage mithin: Was passiert mit jemandem, der liebt?
Eine nicht unwesentliche Fallhöhe kommt dadurch ins Spiel, dass der Erzähler dem, was seinem fünfzehnjährigen Jungen in einer protestantischen westdeutschen Kleinstadt widerfährt, die Aufzeichnungen islamischer Liebesmystiker aus dem zwölften und dreizehnten Jahrhundert an die Seite stellt. Das ist ein Textkorpus, mit dem Kermani durch seine wissenschaftliche Arbeit bestens vertraut ist. Hier nun wird dieser auf seine Alltagstauglichkeit geprüft. Und umgekehrt: die Liebe eines Pubertierenden auf ihren mystischen Gehalt.
Aber kann man diese beiden Erfahrungen gleichsetzen? Oder ist der eine, der mystische, ein heiliger Ich-Verlust, der andere dagegen, der des Pubertierenden, nichts weiter als banal? Der Leser, so mutmaßt der Erzähler, wird ebendies annehmen. Um diese Annahme zu widerlegen, bekundet der Erzähler gleich zu Anfang seiner Aufzeichnungen, habe er zu schreiben und sich zu erinnern begonnen.
Zu entscheiden, ob ihm seine Beweisführung gelingt, ist für den Roman nicht wesentlich. Entscheidender ist die Frage, warum der Erzähler überhaupt diese Annäherung an den Fünfzehnjährigen, der er einmal gewesen ist, unternimmt. Und darüber hinaus den Brückenschlag zur Literatur anderer Jahrhunderte vollzieht, während er die eigenen Tagebuchaufzeichnungen so unerträglich findet, dass er sich die Lektüre lieber erspart.
Die Sehnsucht nach den im Leben eines geschiedenen Mittvierzigers eher raren emotionalen Wallungen mag ein Anlass sein. Weitaus dringlicher aber scheint ein anderer: der Versuch, sich dem eigenen fünfzehnjährigen Sohn anzunähern, der gerade dabei ist, sich dem Vater mehr und mehr zu entziehen, der den Gutenachtgruß verschmäht oder den liebevoll arrangierten Geburtstagstisch. Der Sohn zieht es vor, seinen Ehrentag in einer Coffeeshop-Kette zu beginnen. Mit einem Mädchen vielleicht? Der konsterniert zurückgelassene Vater kann nur spekulieren, genauso wie es seine eigenen Eltern machen mussten, als der Erzähler seine große Liebe erlebte und ohne Ankündigung und Erlaubnis nachts ausblieb, um am nächsten Morgen aufgelöst und stumm wieder vor der Tür zu stehen.
Gerade dieser zaghafte Versuch des Erzählers, im Schreiben dem eigenen Sohn wieder näherzukommen, macht Kermanis Roman bei aller vielleicht etwas opulenten konzeptuellen Orchestrierung und der mitunter etwas gewollt gespreizten Sprache zu einer wundervoll doppelbödigen Reflexion gar nicht nur über das Lieben, sondern mehr noch über die Angst vor dem Verlust. Wie Kermani im Zuge dessen, vollends ohne Satire, die Mentalität einer im Grunde natürlich herrlich provinziellen Friedensbewegung wiedererstehen lässt, das ist nicht nostalgisch, sondern melancholisch: Dieses unschuldige Entflammtsein scheint heute kaum mehr möglich.
Hin und wieder allerdings verhaut Navid Kermani sich auf der Klaviatur, lässt seinen Erzähler plötzlich einen zotigen Ton anschlagen, etwa wenn er das gemeinsame Verschwinden im Zimmer der "Schönsten des Schulhofs" mit dem abschließenden Kommentar versieht, dass sie stundenlang nicht mehr gesehen wurden. "Aber gehört hat's jeder." Womöglich wollte er mit solchen Einschüben dem allzu ungebrochenen Abdriften in sehnsüchtige Gefilde einen Riegel vorschieben. Bedurft hätte es dieses Riegels nicht.
WIEBKE POROMBKA
Navid Kermani: "Große Liebe". Roman.
Carl Hanser Verlag, München 2014.
224 S., geb., 18,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.02.2014Das Seufzen und der Sufi
Hermeneutik aus Leidenschaft: In seinem fulminanten neuen Roman bettet Navid Kermani
die Geschichte einer großen Jugendliebe in die Bilderwelt der islamischen Mystik ein
VON MEIKE FESSMANN
Aus einem kleinen Zeichen kann der Liebende ein großes Ding machen, das Versprechen auf Glück oder die Drohung des Verlassenwerdens. Ein Wort genügt, eine Geste, ein Blick, schon beginnt er zu deuten, liest sein Schicksal daraus ab, in immer neuen Schleifen. Der Liebende betreibt Hermeneutik aus Leidenschaft. Kein Zeichen ist ihm zu klein, um nicht Anlass zur Hoffnung oder zur Sorge zu sein. In der Liebe sind die Zeichen niemals profan. Sie haben etwas Heiliges, mögen sie einem Außenstehenden auch noch so banal erscheinen. In seinem neuen Roman macht sich das Navid Kermani leichthändig zunutze. „Große Liebe“ heißt er, ganz ohne Artikel, genau in der Waage zwischen Pathos und Lakonie. Darauf versteht sich der 1967 in Siegen geborene Schriftsteller und Orientalist, seit er mit seinem fulminanten Prosadebüt „Das Buch der von Neil Young Getöteten“ davon erzählte, wie man einen von Blähungen geplagten Säugling mit der richtigen Musik in den Schlaf wiegt.
Anders als in seinem Mammutwerk „Der Name“, in dem Kermani eine Lebenskrise in ein mehr als tausendseitiges work in progress umformte, ist die Anlage dieses Romans eher schlicht. Der Erzähler, ein Mann in mittleren Jahren, der mit dem Autor manche biografische Eckdaten teilt, erinnert sich an seine erste Liebe. Er mag im Lauf seines Lebens tiefer und länger geliebt haben, aber dieser einen Liebe gebührt der Ehrentitel „große Liebe“.
Im Frühjahr 1983 verliebt sich der Fünfzehnjährige in einer westdeutschen Klein-stadt in die „Schönste“ des Schulhofs. Sie ist vier Jahre älter als der glühend verliebte Gymnasiast. Bald wird sie das Abitur in der Tasche haben und zum Studium aufbrechen, während er noch nicht einmal bei den Schülern der Oberstufe in der Raucherecke stehen darf. Heimlich linst er in den großen Pausen zu den reifen Schülern hinüber, in der Hoffnung, ein Blick der Angebeteten möge auf ihn fallen. Eines Tages sieht er sie am Ufer des nahegelegenen Flüsschens sitzen, auf einem Stein, ganz wie eine Heilige, mit einem Lichtkranz um ihr blondes Haupt. Vielversprechend führt sie die Zigarette zum Mund. Und tatsächlich schenkt sie ihm bald ihre Gunst.
So klar umrissen das Ganze zu sein scheint, so gewieft handhabt der Autor den Erinnerungsstoff seines Erzählers. Der Leser erfährt ziemlich rasch, dass die beiden zusammenfinden und ebenso, dass das Glück nicht lange währt. Aber die Einteilung, welche Phase wie viel Raum einnehmen soll, verändert sich während des Erzählvorgangs. Der Erzähler gibt vor, einen Plan zu verfolgen, den er ständig revidiert. Er bleibt damit nah an seinem jugendlichen Helden, der gleichfalls immer neue Pläne ausheckt, wie er einen Kuss der Angebeteten ergattern kann und später womöglich mehr. Aber daran wagt er zunächst kaum zu denken. Dass der Erzähler von seinem jugendlichen Ich in der dritten Person spricht, ist dabei mehr als ein „literarischer Trick“.
Denn die Verfremdung zeigt auch das Maß des Erstaunens über die geradezu „artistische Einfalt“ des Knaben. Sie war Teil seines Charmes, analysiert der Erwachsene, der längst so abgeklärt und cool ist wie alle Welt. Seine Ehe ist gescheitert, der auf den fünfzehnten Geburtstag zusteuernde Sohn verbringt die Wochenenden abwechselnd bei Mutter und Vater.
Indem Navid Kermani die Zeit dehnt und streckt, ahmt er die Liebeserwartung des Jungen nach. Im Wechsel von Ankündigung und Erfüllung steckt auch der Rhythmus des Aus- und Einatmens, der schließlich eine entscheidende Rolle spielen wird. Wie nebenbei lässt er ein Porträt der westdeutschen Achtzigerjahre entstehen, mit ihren allfälligen Friedensdemos und Hausbesetzungen, dem Aufblühen des ökologischen Bewusstseins, den buntgefärbten Klamotten und täppischen Schuhen, die Männlein und Weiblein in fröhlicher Körperverhüllung einander ähnlich machten.
Eine Fahrt nach Bonn zur Demo gegen den Nato-Doppelbeschluss wird zum Debakel. Die Angebetete, die den politischen Feuereifer mit erotischer Glut anzuheizen verspricht, kommt nicht rechtzeitig zum Bus. Sie hat verschlafen, stellt sich später heraus. Er aber bezieht das Ungeheuerliche selbstredend auf sich und gerät außer Rand und Band. Als einziger Demonstrant der Kleinstadt-Delegation landet er auf der Polizeiwache und muss vom Vater abgeholt werden. Welch eine Schmach!
Navid Kermani spielt mit seinem Stoff (und der Suggestion, er könnte authentisch sein), und erzählt stets so, dass die Art und Weise des Erzählens philosophische Fragen aufwirft. Was ist wichtig an der Liebe: die Erwartung, das Verlangen, die Erfüllung oder am Ende gar der Jammer, der oft länger anhält als die anderen Phasen? Dabei kommt seine zweite Profession ins Spiel, die ihm zu einer profunden Kenntnis der großen Mystiker der arabischen und persischen Tradition verholfen hat. Immer wieder streut er deren Lehren und Geschichten in die Handlung ein. Und dem Leser dämmert mit der Zeit, dass sie womöglich das Missing Link sein könnten, das den Liebesdiskursen der Gegenwart fehlt.
„Große Liebe“ ist kein Thesenroman, aber neben einer höchst aparten Initiationsgeschichte auch eine Studie über die Liebe im Wandel der Zeiten und Kulturen. Man kann sich nämlich durchaus gute Gründe jenseits seiner dunklen Locken vorstellen, die Jutta, wie die Schöne heißt, dazu bewogen haben könnten, einen jungen „Hüpfer“ ihren Altersgenossen vorzuziehen. Seine Emphase und seine Bereitschaft zur Anbetung, sein keckes, kindlich triumphales Grinsen, als er ihr endlich den ersten Kuss abluchst, wirken ebenso betörend wie das gemeinsame „Glücksglucksen“, als es endlich zur gelungenen Vereinigung kommt, nachdem der erste Versuch erbärmlich gescheitert ist, weil seine Hände nach einem beherzten „Köpper“ auf die Geliebte in hilfloser Verzweiflung, wie’s nun weitergehen soll, einer „Putzkolonne“ gleich, ihren Körper auf und abrasten. „Sei authentisch!“, ermahnte sie ihn, so verrät sein Tagebuch, auch wenn er es selbst kaum glauben mag, dass das geholfen hat.
Der Koran kenne mehr Paradiesvorstellungen als die Bibel, lehrt uns Kermani im Zusammenhang dieses Liebesakts, und auch dass das Arabische die Wörter „See-le“ (nafs), „Atem“ (nafas) und „tiefes Seufzen, Stöhnen“ (tanaffus) aus einer einzigen Wurzel herleitet: nafusa. Im Bewusstsein des Sprechenden und Hörenden seien die Vorgänge untrennbar miteinander verbunden. Ein schönes Zitat des Andalusiers Ibn Arabi aus dem 13. Jahrhundert vermittelt uns, wie das Göttliche und die körperliche Liebe in der arabischen Tradition zusammenhängen: „Wenn der Liebende, den Umständen entsprechend, eine Gestalt annimmt, liebt er zu stöhnen, denn in diesem ausströmenden Atem verläuft die Bahn der erstrebten Lust. Dieser tiefe Atem entwich der Quelle der göttlichen Liebe und geht durch die Geschöpfe hindurch, denn damit wollte der Wahrhaftige sich ihnen offenbaren, auf dass sie ihn erkennen.“
Kermani weiß sehr wohl, dass er den Jungen mit dieser „Verklärung“ des Liebesakts ein wenig überfordert. Und doch leuchtet ein, warum Ibn Arabi ausgerechnet die jugendliche Verliebtheit mit dem „Ertrinken“ des Mystikers „in der alles überflutenden Liebe des Göttlichen“ vergleicht: ihrer „Heftigkeit, Kompromisslosigkeit und Kopflosigkeit“ wegen. Wie Kermani sein Wissen über den arabischen Sprachraum mit jener Zeit verknüpft, in der miteinander ins Bett zu gehen auch bedeutete, in Räucherstäbchen geschwängerter Luft unter indischen Decken stundenlang Gespräche zu führen und Musik zu hören, hat etwas von einem Patchwork: die Einzelheiten sind bunt und stark, der Zusammenhang entsteht durch die Lektüre.
„Große Liebe“ ist auch wegen seiner philosophischen Neugier ein fulminanter Roman. Nach den Eheromanen von Arno Geiger, Bodo Kirchhoff und Uwe Timm erkundet Navid Kermani die „große Liebe“ nicht über die Dauer, sondern über die Intensität. Beides ist von wahlloser Sexualität, die den Körper des anderen als bloßes Mittel behandelt, gleich weit entfernt. Alle Religionen sehen die sexuelle Vereinigung als etwas Heiliges an, betont Kermani. Auch Kirchhoff und Timm zitieren biblische Motive herbei. Vielleicht liefert die Religion, neben der etwas müde gewordenen Psychoanalyse und dem Utilitarismus der Evolutionstheorie, das einzige Modell, in dem die Liebe so weit verklärt werden kann, dass sie die Liebenden in einer einzigen Bewegung umgreift.
MEIKE FESSMANN
Navid Kermani: Große Liebe. Roman. Hanser Verlag, München 2014. 224 Seiten. 18,90 Euro, E-Book 14,99 Euro.
Im Frühjahr 1983 verliebt
sich der Fünfzehnjährige
in die „Schönste“ des Schulhofs
Die jugendliche Verliebtheit
vergleicht Ibn Arabi mit dem
„Ertrinken“ des Mystikers in Gott
Wie nebenbei lässt Kermani auch ein Porträt der Achtzigerjahre entstehen mit ihren Demos, Hausbesetzungen und stundenlangen Gesprächen in von Räucherstäbchen geschwängerter Luft. Unser Bild zeigt den Autor 2005. Foto: Brigitte Friedrich
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Hermeneutik aus Leidenschaft: In seinem fulminanten neuen Roman bettet Navid Kermani
die Geschichte einer großen Jugendliebe in die Bilderwelt der islamischen Mystik ein
VON MEIKE FESSMANN
Aus einem kleinen Zeichen kann der Liebende ein großes Ding machen, das Versprechen auf Glück oder die Drohung des Verlassenwerdens. Ein Wort genügt, eine Geste, ein Blick, schon beginnt er zu deuten, liest sein Schicksal daraus ab, in immer neuen Schleifen. Der Liebende betreibt Hermeneutik aus Leidenschaft. Kein Zeichen ist ihm zu klein, um nicht Anlass zur Hoffnung oder zur Sorge zu sein. In der Liebe sind die Zeichen niemals profan. Sie haben etwas Heiliges, mögen sie einem Außenstehenden auch noch so banal erscheinen. In seinem neuen Roman macht sich das Navid Kermani leichthändig zunutze. „Große Liebe“ heißt er, ganz ohne Artikel, genau in der Waage zwischen Pathos und Lakonie. Darauf versteht sich der 1967 in Siegen geborene Schriftsteller und Orientalist, seit er mit seinem fulminanten Prosadebüt „Das Buch der von Neil Young Getöteten“ davon erzählte, wie man einen von Blähungen geplagten Säugling mit der richtigen Musik in den Schlaf wiegt.
Anders als in seinem Mammutwerk „Der Name“, in dem Kermani eine Lebenskrise in ein mehr als tausendseitiges work in progress umformte, ist die Anlage dieses Romans eher schlicht. Der Erzähler, ein Mann in mittleren Jahren, der mit dem Autor manche biografische Eckdaten teilt, erinnert sich an seine erste Liebe. Er mag im Lauf seines Lebens tiefer und länger geliebt haben, aber dieser einen Liebe gebührt der Ehrentitel „große Liebe“.
Im Frühjahr 1983 verliebt sich der Fünfzehnjährige in einer westdeutschen Klein-stadt in die „Schönste“ des Schulhofs. Sie ist vier Jahre älter als der glühend verliebte Gymnasiast. Bald wird sie das Abitur in der Tasche haben und zum Studium aufbrechen, während er noch nicht einmal bei den Schülern der Oberstufe in der Raucherecke stehen darf. Heimlich linst er in den großen Pausen zu den reifen Schülern hinüber, in der Hoffnung, ein Blick der Angebeteten möge auf ihn fallen. Eines Tages sieht er sie am Ufer des nahegelegenen Flüsschens sitzen, auf einem Stein, ganz wie eine Heilige, mit einem Lichtkranz um ihr blondes Haupt. Vielversprechend führt sie die Zigarette zum Mund. Und tatsächlich schenkt sie ihm bald ihre Gunst.
So klar umrissen das Ganze zu sein scheint, so gewieft handhabt der Autor den Erinnerungsstoff seines Erzählers. Der Leser erfährt ziemlich rasch, dass die beiden zusammenfinden und ebenso, dass das Glück nicht lange währt. Aber die Einteilung, welche Phase wie viel Raum einnehmen soll, verändert sich während des Erzählvorgangs. Der Erzähler gibt vor, einen Plan zu verfolgen, den er ständig revidiert. Er bleibt damit nah an seinem jugendlichen Helden, der gleichfalls immer neue Pläne ausheckt, wie er einen Kuss der Angebeteten ergattern kann und später womöglich mehr. Aber daran wagt er zunächst kaum zu denken. Dass der Erzähler von seinem jugendlichen Ich in der dritten Person spricht, ist dabei mehr als ein „literarischer Trick“.
Denn die Verfremdung zeigt auch das Maß des Erstaunens über die geradezu „artistische Einfalt“ des Knaben. Sie war Teil seines Charmes, analysiert der Erwachsene, der längst so abgeklärt und cool ist wie alle Welt. Seine Ehe ist gescheitert, der auf den fünfzehnten Geburtstag zusteuernde Sohn verbringt die Wochenenden abwechselnd bei Mutter und Vater.
Indem Navid Kermani die Zeit dehnt und streckt, ahmt er die Liebeserwartung des Jungen nach. Im Wechsel von Ankündigung und Erfüllung steckt auch der Rhythmus des Aus- und Einatmens, der schließlich eine entscheidende Rolle spielen wird. Wie nebenbei lässt er ein Porträt der westdeutschen Achtzigerjahre entstehen, mit ihren allfälligen Friedensdemos und Hausbesetzungen, dem Aufblühen des ökologischen Bewusstseins, den buntgefärbten Klamotten und täppischen Schuhen, die Männlein und Weiblein in fröhlicher Körperverhüllung einander ähnlich machten.
Eine Fahrt nach Bonn zur Demo gegen den Nato-Doppelbeschluss wird zum Debakel. Die Angebetete, die den politischen Feuereifer mit erotischer Glut anzuheizen verspricht, kommt nicht rechtzeitig zum Bus. Sie hat verschlafen, stellt sich später heraus. Er aber bezieht das Ungeheuerliche selbstredend auf sich und gerät außer Rand und Band. Als einziger Demonstrant der Kleinstadt-Delegation landet er auf der Polizeiwache und muss vom Vater abgeholt werden. Welch eine Schmach!
Navid Kermani spielt mit seinem Stoff (und der Suggestion, er könnte authentisch sein), und erzählt stets so, dass die Art und Weise des Erzählens philosophische Fragen aufwirft. Was ist wichtig an der Liebe: die Erwartung, das Verlangen, die Erfüllung oder am Ende gar der Jammer, der oft länger anhält als die anderen Phasen? Dabei kommt seine zweite Profession ins Spiel, die ihm zu einer profunden Kenntnis der großen Mystiker der arabischen und persischen Tradition verholfen hat. Immer wieder streut er deren Lehren und Geschichten in die Handlung ein. Und dem Leser dämmert mit der Zeit, dass sie womöglich das Missing Link sein könnten, das den Liebesdiskursen der Gegenwart fehlt.
„Große Liebe“ ist kein Thesenroman, aber neben einer höchst aparten Initiationsgeschichte auch eine Studie über die Liebe im Wandel der Zeiten und Kulturen. Man kann sich nämlich durchaus gute Gründe jenseits seiner dunklen Locken vorstellen, die Jutta, wie die Schöne heißt, dazu bewogen haben könnten, einen jungen „Hüpfer“ ihren Altersgenossen vorzuziehen. Seine Emphase und seine Bereitschaft zur Anbetung, sein keckes, kindlich triumphales Grinsen, als er ihr endlich den ersten Kuss abluchst, wirken ebenso betörend wie das gemeinsame „Glücksglucksen“, als es endlich zur gelungenen Vereinigung kommt, nachdem der erste Versuch erbärmlich gescheitert ist, weil seine Hände nach einem beherzten „Köpper“ auf die Geliebte in hilfloser Verzweiflung, wie’s nun weitergehen soll, einer „Putzkolonne“ gleich, ihren Körper auf und abrasten. „Sei authentisch!“, ermahnte sie ihn, so verrät sein Tagebuch, auch wenn er es selbst kaum glauben mag, dass das geholfen hat.
Der Koran kenne mehr Paradiesvorstellungen als die Bibel, lehrt uns Kermani im Zusammenhang dieses Liebesakts, und auch dass das Arabische die Wörter „See-le“ (nafs), „Atem“ (nafas) und „tiefes Seufzen, Stöhnen“ (tanaffus) aus einer einzigen Wurzel herleitet: nafusa. Im Bewusstsein des Sprechenden und Hörenden seien die Vorgänge untrennbar miteinander verbunden. Ein schönes Zitat des Andalusiers Ibn Arabi aus dem 13. Jahrhundert vermittelt uns, wie das Göttliche und die körperliche Liebe in der arabischen Tradition zusammenhängen: „Wenn der Liebende, den Umständen entsprechend, eine Gestalt annimmt, liebt er zu stöhnen, denn in diesem ausströmenden Atem verläuft die Bahn der erstrebten Lust. Dieser tiefe Atem entwich der Quelle der göttlichen Liebe und geht durch die Geschöpfe hindurch, denn damit wollte der Wahrhaftige sich ihnen offenbaren, auf dass sie ihn erkennen.“
Kermani weiß sehr wohl, dass er den Jungen mit dieser „Verklärung“ des Liebesakts ein wenig überfordert. Und doch leuchtet ein, warum Ibn Arabi ausgerechnet die jugendliche Verliebtheit mit dem „Ertrinken“ des Mystikers „in der alles überflutenden Liebe des Göttlichen“ vergleicht: ihrer „Heftigkeit, Kompromisslosigkeit und Kopflosigkeit“ wegen. Wie Kermani sein Wissen über den arabischen Sprachraum mit jener Zeit verknüpft, in der miteinander ins Bett zu gehen auch bedeutete, in Räucherstäbchen geschwängerter Luft unter indischen Decken stundenlang Gespräche zu führen und Musik zu hören, hat etwas von einem Patchwork: die Einzelheiten sind bunt und stark, der Zusammenhang entsteht durch die Lektüre.
„Große Liebe“ ist auch wegen seiner philosophischen Neugier ein fulminanter Roman. Nach den Eheromanen von Arno Geiger, Bodo Kirchhoff und Uwe Timm erkundet Navid Kermani die „große Liebe“ nicht über die Dauer, sondern über die Intensität. Beides ist von wahlloser Sexualität, die den Körper des anderen als bloßes Mittel behandelt, gleich weit entfernt. Alle Religionen sehen die sexuelle Vereinigung als etwas Heiliges an, betont Kermani. Auch Kirchhoff und Timm zitieren biblische Motive herbei. Vielleicht liefert die Religion, neben der etwas müde gewordenen Psychoanalyse und dem Utilitarismus der Evolutionstheorie, das einzige Modell, in dem die Liebe so weit verklärt werden kann, dass sie die Liebenden in einer einzigen Bewegung umgreift.
MEIKE FESSMANN
Navid Kermani: Große Liebe. Roman. Hanser Verlag, München 2014. 224 Seiten. 18,90 Euro, E-Book 14,99 Euro.
Im Frühjahr 1983 verliebt
sich der Fünfzehnjährige
in die „Schönste“ des Schulhofs
Die jugendliche Verliebtheit
vergleicht Ibn Arabi mit dem
„Ertrinken“ des Mystikers in Gott
Wie nebenbei lässt Kermani auch ein Porträt der Achtzigerjahre entstehen mit ihren Demos, Hausbesetzungen und stundenlangen Gesprächen in von Räucherstäbchen geschwängerter Luft. Unser Bild zeigt den Autor 2005. Foto: Brigitte Friedrich
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"Ein schwungvoller, von Begeisterung und glücklichen Einfällen getragener Roman." Meike Feßmann, Süddeutsche Zeitung, 18.10.16
"Ein Buch, das sich immer wieder zu lesen lohnt. ... Sehr lustig, sehr handfest, aber es bleibt nicht dabei: Kermani versucht von zwei Seiten, von der Gegenwart und von der tiefen Vergangenheit das Wesen der Liebe zu erkunden." Nicola Steiner, SRF "Literaturclub", 11.10.16
"Ein erhellendes, philosophisches Büchlein." Katja Weise, NDR Neue Bücher, 02.02.14
"Eine hinreißende, anrührende und manchmal auch sehr komische Liebesgeschichte." Ursula Escherig, Der Tagesspiegel, 01.02.14
"Ein großes Buch, das einem großen Gefühl noch bis ins kleinste Detail nachspürt." Britta Heidemann, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 14.02.14
"Goethes 'Leiden des jungen Werthers' finden nun ihren zeitgemäßen Widerhall in dem kleine Roman "Große Liebe. ... Das artistische Raffinement dieses Buches rückt alle emotionalen Turbulenzen der Figuren ineine doppelte Distanz. ... Der raffinert konstruierte Roman ist der Versuch, einer seelischen Betäubung zu entkommen und das Alphabet der Liebe neu zu entdecken." Michael Braun, Neue Zürcher Zeitung, 16.07.14
"Ein Buch, das sich immer wieder zu lesen lohnt. ... Sehr lustig, sehr handfest, aber es bleibt nicht dabei: Kermani versucht von zwei Seiten, von der Gegenwart und von der tiefen Vergangenheit das Wesen der Liebe zu erkunden." Nicola Steiner, SRF "Literaturclub", 11.10.16
"Ein erhellendes, philosophisches Büchlein." Katja Weise, NDR Neue Bücher, 02.02.14
"Eine hinreißende, anrührende und manchmal auch sehr komische Liebesgeschichte." Ursula Escherig, Der Tagesspiegel, 01.02.14
"Ein großes Buch, das einem großen Gefühl noch bis ins kleinste Detail nachspürt." Britta Heidemann, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 14.02.14
"Goethes 'Leiden des jungen Werthers' finden nun ihren zeitgemäßen Widerhall in dem kleine Roman "Große Liebe. ... Das artistische Raffinement dieses Buches rückt alle emotionalen Turbulenzen der Figuren ineine doppelte Distanz. ... Der raffinert konstruierte Roman ist der Versuch, einer seelischen Betäubung zu entkommen und das Alphabet der Liebe neu zu entdecken." Michael Braun, Neue Zürcher Zeitung, 16.07.14
Eine wundervoll doppelbödige Reflexion gar nicht nur über das Lieben, sondern mehr noch über die Angst vor dem Verlust. FAZ.NET