Das erste Mal hat er mit fünfzehn geliebt und seitdem nie wieder so groß: Im Laufe von wenigen, viel zu wenigen Tagen erlebt ein Junge alle Extreme der Verliebtheit, vom ersten Kuss bis zur endgültigen Abweisung. Im Mikrokosmos eines Gymnasiums Anfang der 80er Jahre und vor dem Hintergrund der westdeutschen Friedensmärsche führt Navid Kermani das zeitlose Schauspiel der Liebe in ihrer ganzen Majestät und Lächerlichkeit vor. Die Schilderung der ersten Blicke, Berührungen und Abschiedsbriefe verknüpft er mit den Erzählungen der arabisch-persischen Liebesmystik. Für den Leser öffnet sich ein Gang durch irdische und göttliche Seelenlandschaften, der fast unbemerkt Kulturen und Jahrhunderte überbrückt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Kein schlechter Versuch, der eigenen Liebesunfähigkeit zu entkommen, findet Michael Braun. Für den Leser aber hält Navid Kermanis Roman noch weitere Genüsse bereit, versichert der Rezensent. Etwa die Verbindung von Liebesleid Wertherscher Pathosseligkeit mit mittelalterlicher Mystik und westdeutschem Kleinstadtmief anno 1983. Was Kermani aus dieser Mixtur herausholt, scheint für Braun die autobiografischen Momente des Textes locker zu transzendieren hin zu artistischem Raffinement und einer veritablen Soziologie der Liebe. Das Drama des Erzählers tritt dahinter für Braun zurück.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.02.2014Für eine Woche war sie die Frau seines Lebens
Eine Schulhofliebe in den achtziger Jahren, die in der Raucherecke begann: Navid Kermani erzählt in seinem neuen Roman über Höhen und Tiefen der ersten großen Leidenschaft. Ein Fünfzehnjähriger verliebt sich in ein älteres Mädchen.
Der fehlende Artikel im Titel ist es, der Navid Kermanis Roman "Große Liebe" gerade eben noch davor bewahrt, nach einem veritablen Groschenheft zu klingen. Indes: Diese Nähe ist vermutlich nicht ganz unbeabsichtigt, entspricht sie doch der leisen, liebevollen Ironie, die dieses Buch grundiert.
In hundert Kapiteln, die anstelle von Seitenzahlen den Roman strukturieren und zugleich für hundert Schreibtage stehen sollen, ruft sich der Erzähler seine erste große, dreißig Jahre zurückliegende Liebe in Erinnerung. Fünfzehn Jahre war er damals alt, noch zu jung, um auf dem Schulhof in der Raucherecke zu stehen, was er allerdings trotzdem immerzu tat, um seiner Auserwählten nahe sein zu können. Die nämlich darf nicht nur unbehelligt hier stehen, während der Junge ein ums andere Mal von der Pausenaufsicht verscheucht wird. Sie hat sogar schon ein Auto. Die Aussichten für den um drei Jahre Jüngeren stehen also nicht zum Besten.
Und dennoch geschieht das Wunder. Dem Jungen gelingt es, die "Schönste des Schulhofs" nicht nur zu küssen, sondern auch drei aufwühlende, wenn auch, was die Umsetzung seiner körperlichen Leidenschaften angeht, noch nicht vollends ausgereifte Nächte mit ihr zu verbringen: in einem von Räucherstäbchenduft gesättigten Zimmer ihrer WG, während in der Küche die Mitbewohner über neue Aktivitäten in Sachen Friedensbewegung diskutieren.
Aber auch wenn Kermani das Klima der frühen achtziger Jahre bis in die letzten Details und Gerüche heraufbeschwört (allein die Artur-Karten!), hat er alles andere als einen jener klassischen, zwischen Nostalgie und Klamotte pendelnden Coming-of-Age-Romane geschrieben. Genauso wenig, wie in diesem Roman tatsächlich die "Schönste des Schulhofs" als größte Liebe im Leben des Erzählers verewigt werden soll. Kermani spürt dem Zustand oder besser: den Zuständen des Liebenden nach, nicht der Person, die sie auslöst. Deshalb bietet die Kluft, die sich zwischen der Formulierung von der "großen Liebe" und einer kaum eine Woche dauernden Liaison auftut, ein durchaus passendes Terrain für diese Untersuchung.
Es geht um die rekapitulierende Erkundung der allumfassenden Auflösung klarer Denkstrukturen und des vernünftigen Handelns, um den Ausbruch von Maßlosig- und Peinlichkeiten, sprich: um all jene emotionalen Ausschläge, die mit dem Lieben einhergehen oder womöglich sogar mit ihm identisch sind. Um die Frage mithin: Was passiert mit jemandem, der liebt?
Eine nicht unwesentliche Fallhöhe kommt dadurch ins Spiel, dass der Erzähler dem, was seinem fünfzehnjährigen Jungen in einer protestantischen westdeutschen Kleinstadt widerfährt, die Aufzeichnungen islamischer Liebesmystiker aus dem zwölften und dreizehnten Jahrhundert an die Seite stellt. Das ist ein Textkorpus, mit dem Kermani durch seine wissenschaftliche Arbeit bestens vertraut ist. Hier nun wird dieser auf seine Alltagstauglichkeit geprüft. Und umgekehrt: die Liebe eines Pubertierenden auf ihren mystischen Gehalt.
Aber kann man diese beiden Erfahrungen gleichsetzen? Oder ist der eine, der mystische, ein heiliger Ich-Verlust, der andere dagegen, der des Pubertierenden, nichts weiter als banal? Der Leser, so mutmaßt der Erzähler, wird ebendies annehmen. Um diese Annahme zu widerlegen, bekundet der Erzähler gleich zu Anfang seiner Aufzeichnungen, habe er zu schreiben und sich zu erinnern begonnen.
Zu entscheiden, ob ihm seine Beweisführung gelingt, ist für den Roman nicht wesentlich. Entscheidender ist die Frage, warum der Erzähler überhaupt diese Annäherung an den Fünfzehnjährigen, der er einmal gewesen ist, unternimmt. Und darüber hinaus den Brückenschlag zur Literatur anderer Jahrhunderte vollzieht, während er die eigenen Tagebuchaufzeichnungen so unerträglich findet, dass er sich die Lektüre lieber erspart.
Die Sehnsucht nach den im Leben eines geschiedenen Mittvierzigers eher raren emotionalen Wallungen mag ein Anlass sein. Weitaus dringlicher aber scheint ein anderer: der Versuch, sich dem eigenen fünfzehnjährigen Sohn anzunähern, der gerade dabei ist, sich dem Vater mehr und mehr zu entziehen, der den Gutenachtgruß verschmäht oder den liebevoll arrangierten Geburtstagstisch. Der Sohn zieht es vor, seinen Ehrentag in einer Coffeeshop-Kette zu beginnen. Mit einem Mädchen vielleicht? Der konsterniert zurückgelassene Vater kann nur spekulieren, genauso wie es seine eigenen Eltern machen mussten, als der Erzähler seine große Liebe erlebte und ohne Ankündigung und Erlaubnis nachts ausblieb, um am nächsten Morgen aufgelöst und stumm wieder vor der Tür zu stehen.
Gerade dieser zaghafte Versuch des Erzählers, im Schreiben dem eigenen Sohn wieder näherzukommen, macht Kermanis Roman bei aller vielleicht etwas opulenten konzeptuellen Orchestrierung und der mitunter etwas gewollt gespreizten Sprache zu einer wundervoll doppelbödigen Reflexion gar nicht nur über das Lieben, sondern mehr noch über die Angst vor dem Verlust. Wie Kermani im Zuge dessen, vollends ohne Satire, die Mentalität einer im Grunde natürlich herrlich provinziellen Friedensbewegung wiedererstehen lässt, das ist nicht nostalgisch, sondern melancholisch: Dieses unschuldige Entflammtsein scheint heute kaum mehr möglich.
Hin und wieder allerdings verhaut Navid Kermani sich auf der Klaviatur, lässt seinen Erzähler plötzlich einen zotigen Ton anschlagen, etwa wenn er das gemeinsame Verschwinden im Zimmer der "Schönsten des Schulhofs" mit dem abschließenden Kommentar versieht, dass sie stundenlang nicht mehr gesehen wurden. "Aber gehört hat's jeder." Womöglich wollte er mit solchen Einschüben dem allzu ungebrochenen Abdriften in sehnsüchtige Gefilde einen Riegel vorschieben. Bedurft hätte es dieses Riegels nicht.
WIEBKE POROMBKA
Navid Kermani: "Große Liebe". Roman.
Carl Hanser Verlag, München 2014.
224 S., geb., 18,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Schulhofliebe in den achtziger Jahren, die in der Raucherecke begann: Navid Kermani erzählt in seinem neuen Roman über Höhen und Tiefen der ersten großen Leidenschaft. Ein Fünfzehnjähriger verliebt sich in ein älteres Mädchen.
Der fehlende Artikel im Titel ist es, der Navid Kermanis Roman "Große Liebe" gerade eben noch davor bewahrt, nach einem veritablen Groschenheft zu klingen. Indes: Diese Nähe ist vermutlich nicht ganz unbeabsichtigt, entspricht sie doch der leisen, liebevollen Ironie, die dieses Buch grundiert.
In hundert Kapiteln, die anstelle von Seitenzahlen den Roman strukturieren und zugleich für hundert Schreibtage stehen sollen, ruft sich der Erzähler seine erste große, dreißig Jahre zurückliegende Liebe in Erinnerung. Fünfzehn Jahre war er damals alt, noch zu jung, um auf dem Schulhof in der Raucherecke zu stehen, was er allerdings trotzdem immerzu tat, um seiner Auserwählten nahe sein zu können. Die nämlich darf nicht nur unbehelligt hier stehen, während der Junge ein ums andere Mal von der Pausenaufsicht verscheucht wird. Sie hat sogar schon ein Auto. Die Aussichten für den um drei Jahre Jüngeren stehen also nicht zum Besten.
Und dennoch geschieht das Wunder. Dem Jungen gelingt es, die "Schönste des Schulhofs" nicht nur zu küssen, sondern auch drei aufwühlende, wenn auch, was die Umsetzung seiner körperlichen Leidenschaften angeht, noch nicht vollends ausgereifte Nächte mit ihr zu verbringen: in einem von Räucherstäbchenduft gesättigten Zimmer ihrer WG, während in der Küche die Mitbewohner über neue Aktivitäten in Sachen Friedensbewegung diskutieren.
Aber auch wenn Kermani das Klima der frühen achtziger Jahre bis in die letzten Details und Gerüche heraufbeschwört (allein die Artur-Karten!), hat er alles andere als einen jener klassischen, zwischen Nostalgie und Klamotte pendelnden Coming-of-Age-Romane geschrieben. Genauso wenig, wie in diesem Roman tatsächlich die "Schönste des Schulhofs" als größte Liebe im Leben des Erzählers verewigt werden soll. Kermani spürt dem Zustand oder besser: den Zuständen des Liebenden nach, nicht der Person, die sie auslöst. Deshalb bietet die Kluft, die sich zwischen der Formulierung von der "großen Liebe" und einer kaum eine Woche dauernden Liaison auftut, ein durchaus passendes Terrain für diese Untersuchung.
Es geht um die rekapitulierende Erkundung der allumfassenden Auflösung klarer Denkstrukturen und des vernünftigen Handelns, um den Ausbruch von Maßlosig- und Peinlichkeiten, sprich: um all jene emotionalen Ausschläge, die mit dem Lieben einhergehen oder womöglich sogar mit ihm identisch sind. Um die Frage mithin: Was passiert mit jemandem, der liebt?
Eine nicht unwesentliche Fallhöhe kommt dadurch ins Spiel, dass der Erzähler dem, was seinem fünfzehnjährigen Jungen in einer protestantischen westdeutschen Kleinstadt widerfährt, die Aufzeichnungen islamischer Liebesmystiker aus dem zwölften und dreizehnten Jahrhundert an die Seite stellt. Das ist ein Textkorpus, mit dem Kermani durch seine wissenschaftliche Arbeit bestens vertraut ist. Hier nun wird dieser auf seine Alltagstauglichkeit geprüft. Und umgekehrt: die Liebe eines Pubertierenden auf ihren mystischen Gehalt.
Aber kann man diese beiden Erfahrungen gleichsetzen? Oder ist der eine, der mystische, ein heiliger Ich-Verlust, der andere dagegen, der des Pubertierenden, nichts weiter als banal? Der Leser, so mutmaßt der Erzähler, wird ebendies annehmen. Um diese Annahme zu widerlegen, bekundet der Erzähler gleich zu Anfang seiner Aufzeichnungen, habe er zu schreiben und sich zu erinnern begonnen.
Zu entscheiden, ob ihm seine Beweisführung gelingt, ist für den Roman nicht wesentlich. Entscheidender ist die Frage, warum der Erzähler überhaupt diese Annäherung an den Fünfzehnjährigen, der er einmal gewesen ist, unternimmt. Und darüber hinaus den Brückenschlag zur Literatur anderer Jahrhunderte vollzieht, während er die eigenen Tagebuchaufzeichnungen so unerträglich findet, dass er sich die Lektüre lieber erspart.
Die Sehnsucht nach den im Leben eines geschiedenen Mittvierzigers eher raren emotionalen Wallungen mag ein Anlass sein. Weitaus dringlicher aber scheint ein anderer: der Versuch, sich dem eigenen fünfzehnjährigen Sohn anzunähern, der gerade dabei ist, sich dem Vater mehr und mehr zu entziehen, der den Gutenachtgruß verschmäht oder den liebevoll arrangierten Geburtstagstisch. Der Sohn zieht es vor, seinen Ehrentag in einer Coffeeshop-Kette zu beginnen. Mit einem Mädchen vielleicht? Der konsterniert zurückgelassene Vater kann nur spekulieren, genauso wie es seine eigenen Eltern machen mussten, als der Erzähler seine große Liebe erlebte und ohne Ankündigung und Erlaubnis nachts ausblieb, um am nächsten Morgen aufgelöst und stumm wieder vor der Tür zu stehen.
Gerade dieser zaghafte Versuch des Erzählers, im Schreiben dem eigenen Sohn wieder näherzukommen, macht Kermanis Roman bei aller vielleicht etwas opulenten konzeptuellen Orchestrierung und der mitunter etwas gewollt gespreizten Sprache zu einer wundervoll doppelbödigen Reflexion gar nicht nur über das Lieben, sondern mehr noch über die Angst vor dem Verlust. Wie Kermani im Zuge dessen, vollends ohne Satire, die Mentalität einer im Grunde natürlich herrlich provinziellen Friedensbewegung wiedererstehen lässt, das ist nicht nostalgisch, sondern melancholisch: Dieses unschuldige Entflammtsein scheint heute kaum mehr möglich.
Hin und wieder allerdings verhaut Navid Kermani sich auf der Klaviatur, lässt seinen Erzähler plötzlich einen zotigen Ton anschlagen, etwa wenn er das gemeinsame Verschwinden im Zimmer der "Schönsten des Schulhofs" mit dem abschließenden Kommentar versieht, dass sie stundenlang nicht mehr gesehen wurden. "Aber gehört hat's jeder." Womöglich wollte er mit solchen Einschüben dem allzu ungebrochenen Abdriften in sehnsüchtige Gefilde einen Riegel vorschieben. Bedurft hätte es dieses Riegels nicht.
WIEBKE POROMBKA
Navid Kermani: "Große Liebe". Roman.
Carl Hanser Verlag, München 2014.
224 S., geb., 18,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Ein schwungvoller, von Begeisterung und glücklichen Einfällen getragener Roman." Meike Feßmann, Süddeutsche Zeitung, 18.10.16
"Ein Buch, das sich immer wieder zu lesen lohnt. ... Sehr lustig, sehr handfest, aber es bleibt nicht dabei: Kermani versucht von zwei Seiten, von der Gegenwart und von der tiefen Vergangenheit das Wesen der Liebe zu erkunden." Nicola Steiner, SRF "Literaturclub", 11.10.16
"Ein erhellendes, philosophisches Büchlein." Katja Weise, NDR Neue Bücher, 02.02.14
"Eine hinreißende, anrührende und manchmal auch sehr komische Liebesgeschichte." Ursula Escherig, Der Tagesspiegel, 01.02.14
"Ein großes Buch, das einem großen Gefühl noch bis ins kleinste Detail nachspürt." Britta Heidemann, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 14.02.14
"Goethes 'Leiden des jungen Werthers' finden nun ihren zeitgemäßen Widerhall in dem kleine Roman "Große Liebe. ... Das artistische Raffinement dieses Buches rückt alle emotionalen Turbulenzen der Figuren ineine doppelte Distanz. ... Der raffinert konstruierte Roman ist der Versuch, einer seelischen Betäubung zu entkommen und das Alphabet der Liebe neu zu entdecken." Michael Braun, Neue Zürcher Zeitung, 16.07.14
"Ein Buch, das sich immer wieder zu lesen lohnt. ... Sehr lustig, sehr handfest, aber es bleibt nicht dabei: Kermani versucht von zwei Seiten, von der Gegenwart und von der tiefen Vergangenheit das Wesen der Liebe zu erkunden." Nicola Steiner, SRF "Literaturclub", 11.10.16
"Ein erhellendes, philosophisches Büchlein." Katja Weise, NDR Neue Bücher, 02.02.14
"Eine hinreißende, anrührende und manchmal auch sehr komische Liebesgeschichte." Ursula Escherig, Der Tagesspiegel, 01.02.14
"Ein großes Buch, das einem großen Gefühl noch bis ins kleinste Detail nachspürt." Britta Heidemann, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 14.02.14
"Goethes 'Leiden des jungen Werthers' finden nun ihren zeitgemäßen Widerhall in dem kleine Roman "Große Liebe. ... Das artistische Raffinement dieses Buches rückt alle emotionalen Turbulenzen der Figuren ineine doppelte Distanz. ... Der raffinert konstruierte Roman ist der Versuch, einer seelischen Betäubung zu entkommen und das Alphabet der Liebe neu zu entdecken." Michael Braun, Neue Zürcher Zeitung, 16.07.14
Eine wundervoll doppelbödige Reflexion gar nicht nur über das Lieben, sondern mehr noch über die Angst vor dem Verlust. FAZ.NET