Diese literaturwissenschaftliche Untersuchung befaßt sich mit Thomas Bernhards Genese im kulturellen und historischen Umfeld Österreichs. Sie versucht, den von Thomas Bernhard selbst inszenierten Schriftstellermythos in seiner Entstehungsgeschichte, seine sozio-kulturellen wie biographischen Voraussetzungen, aber auch Gehalte, Techniken, die Strukturen und die Darstellungsmittel in seiner Präsentation zu untersuchen. Dabei ist die Funktion des Bernhardschen Mythos im Sinne seiner Welt- und Selbstauslegung genauso berücksichtigt worden wie Bernhards Bezugnahme auf seinen Mentor und Großvater Johannes Freumbichler sowie andere österreichische Schriftsteller. Freumbichlers schriftstellerisches Werk und seine Weltsicht gereichten Bernhard als Medium zur Auseinandersetzung mit Österreich. Thomas Bernhard rezipierte, variierte und negierte in zahlreichen Transformationen in seinem Schaffen das Erbe des Großvaters, das für Bernhard so zur Basis seiner eigenen literarischen Ich-Setzung wurde, die sich in seinem biographisch-bekenntnishaften Werk manifestiert.