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Eine Wiederentdeckung: Der Lyriker und Erzähler Manfred Sturmann erzählt in seinen Erinnerungen an den Großvater Jakob Akiba Sturmann (1838-1917) im ostpreußischen Osterode vom Alltag des jüdischen Lebens in einer Kleinstadt und vom aufkommenden Konflikt zwischen Orthodoxie und Zionismus.Der Großvater, selbst Sohn eines jüdischen Vorbeters, hatte als Prediger in Osterode zwischen 1865 und 1915 die jüdische Gemeinde geeint und die Mittel für den Bau einer neuen Synagoge (1893) gesammelt. Doch schon sein Sohn entschied sich für einen weltlichen Beruf und wurde Goldschmied in Königsberg. Von dort…mehr

Produktbeschreibung
Eine Wiederentdeckung: Der Lyriker und Erzähler Manfred Sturmann erzählt in seinen Erinnerungen an den Großvater Jakob Akiba Sturmann (1838-1917) im ostpreußischen Osterode vom Alltag des jüdischen Lebens in einer Kleinstadt und vom aufkommenden Konflikt zwischen Orthodoxie und Zionismus.Der Großvater, selbst Sohn eines jüdischen Vorbeters, hatte als Prediger in Osterode zwischen 1865 und 1915 die jüdische Gemeinde geeint und die Mittel für den Bau einer neuen Synagoge (1893) gesammelt. Doch schon sein Sohn entschied sich für einen weltlichen Beruf und wurde Goldschmied in Königsberg. Von dort kam der Enkel meist in den Sommerferien zu Besuch - und musste erleben, wie er den strengen Maßstäben des Großvaters nicht mehr genügen konnte. In neun Kapiteln schildert Sturmann Freud und Leid seiner Kindheit, die jüdischen Rituale des Großvaters, aber auch das Erwachen der zionistischen Hoffnungen in der eigenen Familie und die damit verbundenen Spannungen. »Großvaters Haus«, geschriebenin Palästina 1941/42 und revidiert 1977, entfaltet einen ganz eigenen literarischen Reiz und wurde bislang nur in wenigen Auszügen veröffentlicht.
Autorenporträt
Manfred Sturmann (1903 Königsberg - 1989 Jerusalem) debütierte 1923 in München mit dem Gedichtband 'Althebräische Lyrik. Nachdichtungen'. Er schrieb Gedichte, literarische Porträts, Novellen, Erzählungen und Rezensionen. Mit Thomas Mann unternahm er im Münchner Herzogpark ausgiebige Spaziergänge, bei denen er ihm von seiner Heimat vorschwärmte und ihm die Kurische Nehrung empfahl - wo sich Mann 1930 ein Sommerhaus bauen ließ. In München engagierte sich Sturmann als Vorsitzender der zionistischen Ortsgruppe. 1938 emigrierte er nach Jerusalem, wo er u. a. Einwanderer betreute und sich beim Bau von Seniorenheimen und einer Volkshochschule engagierte. Zudem wurde er Nachlassverwalter von Else Lasker-Schüler.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Endlich sind Manfred Sturmanns Erinnerungen an seinen Großvater Jakob Akiva Sturmann in Buchform erhältlich,freut sich Rezensent Klaus Hillenbrand. Fernab aller Nostalgie schreibt Sturmann über eine Welt, die es nicht mehr gibt, und zwar in mehrerer Hinsicht, da der Großvater im deutschen Ostpreußen als orthodoxer Jude lebte. Hillenbrand rekonstruiert entlang des Buches kurz einige Aspekte des Lebens eines Mannes, der in seinem Heimatort angesehen war, den Zionismus ablehnte und 1917 starb, also den Nationalsozialismus nicht mehr erleben musste. Manfred Sturmann lebte seinerseits bis 1989, erfahren wir, zu seinen Lebzeiten allerdings wollte laut Hillenbrand niemand seine Erinnerungen verlegen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Sturmmann berichtet in wunderbar klarer Sprache vom jüdischen Alltag in Königsberg (....). (Dirk Heißerer) hat die Erinnerungen Sturmanns vorbildlich editiert und um Dokumente aus dem Leben des Großvaters angereichert.« (Klaus Hillebrand, taz, 25.05.2024) »Sturmanns Erinnerungen ziehen den Leser von beginn an in den Bann.« (Preußische Allgemeine Zeitung, 21.06.2024) »Das Buch (...) erscheint hier erstmals in vollständiger Form und beeindruckt als Erinnerung an eine untergegangene Welt.« (Monika Melchert, Lesart 2/2024)