Magisterarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Theaterwissenschaft), 41 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus dem Erstgutachten von Prof. Dr. Guido Hiß (Ruhr-Universität Bochum) zur Magisterarbeit von Guido Böhm "Grüber - Marthaler - Stein. Drei Regisseure insznieren Goethes Faust " :
"In seiner knappen, dennoch fundierten methodischen Vorbemerkung reflektiert der Verfasser insbesondere den Stellenwert des (klassischen) Dramas im Kontext seiner szenischen Realisierung.
Im plausiblen Gegensatz zu dogmatisierenden Positionen mancher Fachkollegen, die das Drama generell aus der Theaterwissenschaft verbannen wollen, reklamiert die Arbeit den Text als virulenten Punkt gerade auch postdramatischer Inszenierungen und behauptet, dezidiert gegen den Strich, eine besondere Kompetenz der Theaterwissenschaft für die Texte. Geschult durch ihre in vielen Inszenierungen ausgewiesene Offenheit entgehen wir demnach der philologischen Falle exegetischer Vereindeutigung. Das drückt sich vor allem auch mit Blick auf ihre rezeptionsgeschichtliche Verordnung aus. Wie der dramatische Text einer Aufführung als sprachliche Vorlage dient, macht eine Aufführung ebenso eine Aussage über den gegenwärtigen Stand ihres Primärtextes.
Entsprechend verfolgt die Studie einen doppelten Fokus. Drei im Titel schon genannte prominente "Faust"-Inszenierungen vertreten drei Dekaden der szenischen Stoff-Aneignung, höchst unterschiedliche zumal. Die Arbeit untersucht sie zugleich als exemplarische Beiträge zum Regietheater der Gegenwart und als Belege für die heutige "Faust"-Rezeption. Es ist dem Verf. hoch anzurechnen, dass er hierfür nicht eine starre Analyseschablone entwickelt, sondern flexibel auf die Besonderheiten der jeweiligen Inszenierung eingeht. [...] Dies ist eine intelligente, engagierte und gut geschriebene Arbeit, die es mit klarem Blick auf das Wesentliche vermag, ihre Leser für die divergierenden Inszenierungen zu interessieren."
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"In seiner knappen, dennoch fundierten methodischen Vorbemerkung reflektiert der Verfasser insbesondere den Stellenwert des (klassischen) Dramas im Kontext seiner szenischen Realisierung.
Im plausiblen Gegensatz zu dogmatisierenden Positionen mancher Fachkollegen, die das Drama generell aus der Theaterwissenschaft verbannen wollen, reklamiert die Arbeit den Text als virulenten Punkt gerade auch postdramatischer Inszenierungen und behauptet, dezidiert gegen den Strich, eine besondere Kompetenz der Theaterwissenschaft für die Texte. Geschult durch ihre in vielen Inszenierungen ausgewiesene Offenheit entgehen wir demnach der philologischen Falle exegetischer Vereindeutigung. Das drückt sich vor allem auch mit Blick auf ihre rezeptionsgeschichtliche Verordnung aus. Wie der dramatische Text einer Aufführung als sprachliche Vorlage dient, macht eine Aufführung ebenso eine Aussage über den gegenwärtigen Stand ihres Primärtextes.
Entsprechend verfolgt die Studie einen doppelten Fokus. Drei im Titel schon genannte prominente "Faust"-Inszenierungen vertreten drei Dekaden der szenischen Stoff-Aneignung, höchst unterschiedliche zumal. Die Arbeit untersucht sie zugleich als exemplarische Beiträge zum Regietheater der Gegenwart und als Belege für die heutige "Faust"-Rezeption. Es ist dem Verf. hoch anzurechnen, dass er hierfür nicht eine starre Analyseschablone entwickelt, sondern flexibel auf die Besonderheiten der jeweiligen Inszenierung eingeht. [...] Dies ist eine intelligente, engagierte und gut geschriebene Arbeit, die es mit klarem Blick auf das Wesentliche vermag, ihre Leser für die divergierenden Inszenierungen zu interessieren."
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