Ein radikales Debüt, das unsere Sehnsüchte, Begehrlichkeiten, Freuden und Ängste spiegelt. Ana Schnabl hält in ihren raffinierten Erzählungen auf ganz ungewöhnliche Weise menschliche Beziehungen fest. Da ist die verstörende Unruhe einer Frau in der Warteschlange einer Apotheke, oder die junge Mutter, die um die Aufmerksamkeit ihres Mannes ringt, doch keine Liebe für ihr Neugeborenes empfindet, oder das Mädchen, das jede Regung ihrer strahlenden Zwillingsschwester studiert wie die eines seltenen Insekts unter dem Vergrößerungsglas. Die Geschichten berühren mit unerwarteter Heftigkeit und erlauben einen ganz anderen Blick auf den Menschen. Dieses preisgekrönte Debüt zeigt eine junge slowenische Autorin bereits jetzt auf höchstem sprachlichen Niveau - ein großes Versprechen für die Zukunft.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Sophia Zessnik ist fasziniert von Ana Schnabls Erzählungen. Die slowenische Autorin, die sich selbst als zurückgezogene Beobachterin beschreibt, widmet sich hier Menschen, meist Frauen, die sehr gut um ihre desolate Situation wissen - Depressionen, Süchte, Angststörungen -, sich aber trotzdem nicht aus ihr befreien können, so die Rezensentin. Dabei komme der Leser diesen Figuren oft fast unangenehm nahe; Zuneigung und Ablehnung gehen hier Hand in Hand, meint Zessnik, und die "brutale Ehrlichkeit" sei zuweilen schwer erträglich. Trotzdem findet sie Schnabls Figuren faszinierend und merkt den Geschichten an, dass die Autorin aktuell in psychoanalytischer Theorie promoviert: Schicht für Schicht "seziere" sie ihre Protagonisten, und das "sprachlich brillant", lobt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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