Nach dem Selbstmord seiner Mutter lebt Jona alleine in einem kleinen Häuschen. Er hat gelernt, von und mit dem Wald zu leben. Um unerlässliche Anschaffungen zu finanzieren, veranstaltet er ein Überlebenstraining für verweichlichte Städter, das sein Leben auf den Kopf stellen wird. Hikaru, eine Teilnehmerin, beeindruckt Jona mit ihrer Entschlossenheit und Kraft - und sie bleibt bei ihm, bis es zu einem Zerwürfnis kommt und er Hikaru wegschickt.Zurück in der Stadt findet sie nicht mehr in ihr altes Leben zurück. Um Jona über den Verlust seiner Mutter hinwegzuhelfen, stellt sie Nachforschungen an und verliert sich weiter in seiner Welt. Eines Tages taucht ein Öko-Aktivist in der Stadt auf, der Geldautomaten mit einem grünen Breigemisch überschüttet. Hikaru fürchtet und hofft zugleich, dass es sich um Jona handelt ...Josef Zweimüller gräbt in den Untiefen menschlicher Beziehungen, legt Brüche frei und erzählt von einer Gesellschaft, die glaubt, sich von der Natur abgrenzen zu müssen.
buecher-magazin.deEr ist kein sympathischer Protagonist, dieser Jona, nicht auf Anhieb. Seiner Wut und seines schwarz-weißen Weltbilds wegen. Seit dem Tod seiner Mutter wohnt der junge Mann allein in einem Häuschen im Wald, nahezu autark. Er macht Honig, baut Gemüse an und jagt mit Pfeil und Bogen. „Zwischen den Stahl- und Betonklötzen“ der Stadt hat er „keine Luft […] bekommen“: „Die Gier nach Geld und Konsum müllte die Stadt zu.“ Keine Ahnung, was Hikaru an ihm findet. Vielleicht mag sie ihn, weil sie mit ihm schweigen kann. Jedenfalls macht er sie neugierig. Ihr erster Versuch, zusammenzuleben, endet im Streit. Jona verschwindet, Hikaru geht – und macht sich auf den Weg in Jonas Vergangenheit. Weil sie daran zweifelt, dass seine Mutter sich selbst getötet hat, vor allem aber, weil sie Jona vermisst. Eines Tages jedoch taucht in der Stadt ein Bioterrorist auf, der Geldautomaten mit grünem Schleim übergießt. Könnte das Jona sein? Auf den ersten Blick erzählt Josef Zweimüller eine Liebesgeschichte, in Wirklichkeit jedoch erzählt er von einem erbitterten Konflikt, nämlich dem zwischen Stadt und Wald, Kapitalismus und Anarchie. Der Autor steht dabei eindeutig auf der Seite des Waldes und sucht durch seine überbordende Sprache nach einem besseren Leben.
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)
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