Während die Mitgliederzahlen der Parteien schrumpfen, werden NGOs (Non-Governmental Organizations) als Plattformen für politische Beteiligung immer beliebter, wohl unter anderem, weil sie das Internet besonders geschickt für sich nutzen. Die Zukunft politischer Beteiligung zu verstehen heißt also auch die Gründe zur Nutzung von NGO-Websites zu verstehen. Der Autor Fabian Bethge trägt im ersten Schritt kurz den Forschungsstand in der Partizipationsforschung, zu Kommunikationsstrategien von NGOs im Internet und allgemeinen Medien-Nutzungsmotiven zusammen. Darauf aufbauend stellt er Hypothesen über die Gründe zur Nutzung von NGO-Websites auf, die er mit einer quantitativen Befragung testet. Neben methodischen Neuerungen des Uses-and-Gratifications-Approach enthält die Studie neue Informationen für Praktiker in PR und Politik: Die Annahmen der klassischen Partizipationsforschung lassen sich kaum auf NGO-Websites übertragen. Nur der Wunsch die inneren Zusammenhänge in der Politik zu verstehen führt zum Informationsabruf. Wollen Menschen ihre gesellschaftliche Benachteiligung überwinden, suchen sie hingegen überdurchschnittlich oft direkten Kontakt mit Aktivisten auf NGO-Internetseiten.