Obwohl ich gerne und nicht erst seit gestern koche, bin ich ohne Rezepte vollkommen aufgeschmissen. Darum bin ich stets auf der Suche nach neuen Ideen. Teils finde ich sie im Internet, teils in Büchern.
Wie etwa dem 2. Kochbuch von Neumann und Medwedeff. Das enthält auf Seite 156-157, vor
Register und Danksagung bzw. Informationen über die Autorinnen auch 4 jahreszeitliche Wochenmenüs. Die…mehrObwohl ich gerne und nicht erst seit gestern koche, bin ich ohne Rezepte vollkommen aufgeschmissen. Darum bin ich stets auf der Suche nach neuen Ideen. Teils finde ich sie im Internet, teils in Büchern.
Wie etwa dem 2. Kochbuch von Neumann und Medwedeff. Das enthält auf Seite 156-157, vor Register und Danksagung bzw. Informationen über die Autorinnen auch 4 jahreszeitliche Wochenmenüs. Die verweisen auf einen Teil der davor beschriebenen leckeren und nachahmenswerten Rezepte. Die Rezepte wechseln sich mit ganzseitigen, appetitanregenden Farbfotos ab und sind zudem mit kleineren Detailfotos oder Strichzeichnungen von Küchenutensilien bebildert.
Nach kleinen Köstlichkeiten widmet sich das Autorenduo Hauptgerichten mit Gemüse bzw. ihren Varianten. Danach wenden sie sich Rezepten für Fischgerichte und Beilagen für den Freitag zu, bevor sie sich mit solchen für Sonntagsbraten und deren Beilagen befassen. Auch süße Genüsse und ihre Variationen finden in dem Buch Platz.
Die Idee hinter den Rezepten ist es, unter der Woche auf Fleisch zu verzichten, sich am Wochenende bzw. Sonntag jedoch durchaus ohne schlechtes Gewissen solches zu gönnen. In Zeiten von Massentierhaltung und Lebensmittelskandalen sicherlich nicht die schlechteste Idee. Wer nicht ganz vegan leben möchte, kommt mit diesem Buch auf seine Kosten.
Obwohl die Gerichte nicht durchweg ganz alltäglich für die Meisten sein dürften, benötigt man keine exotischen Zutaten. Dadurch eignen sich sowohl für größere wie auch für kleinere Geldbeutel. Fischgerichte werden mit Süßwasserfischen zubereitet, Fleischgerichte mit Lamm, Geflügel, Rind, Schwein und Wild. Obst, Beeren und Gemüse sind ebenfalls leicht und überall erhältlich, sei es saisonal frisch oder notfalls gefroren. Lediglich bei der gesüßten Kondensmilch, die ich demnächst für die Schokoladen-Karamell-Tarte mit Walnüssen benötige, kam ich kurz ins Stolpern, doch glücklicherweise kann man die auch selbst herstellen (das Rezept habe ich im Internet gefunden).
Bereits das Durchblättern sorgte für Appetit bei mir und der Speiseplan für die anstehende Woche war mit dem Buch schnell erstellt. Bisher ausprobiert habe ich das Kartoffel-Blumenkohl-Curry, die Zucchiniquiche, den marokkanischen Karottensalat, die Blinis mit Zwiebelconfit und den Auberginen-Dip (den ich als Brotaufstrich verwendet habe) sowie das Tomatenkompott mit Basilikumhäubchen und den Rindsbraten mit Schokoladensoße. Das alles fand ebenso Anklang wie die Vanillecreme mit Rosmarinheidelbeeren. Und zwar nicht nur bei mir, sondern auch bei zwei ansonsten recht überzeugten Fleischessern.
Der Aufbau der abwechslungsreichen Speisen ist leicht nachvollziehbar. Einfach nachzukochen sind sie auch, wobei Zeitangaben eine genauere Planung erleichtern. Es gibt schnelle Rezepte und solche, die einfach ihre Zeit brauchen. Was mir sehr gut gefällt, ist der Umstand, dass zwar durchaus bei einigen Rezepten Alkohol verwendet wird (etwa Portwein bei dem bereits getesteten Rindsbraten), jedoch nicht zwangsläufig in allen Verwendung findet, wie das heute immer öfter üblich zu werden scheint.
Da wir zwei bis jetzt recht erfolgreiche Angler in der Familie haben, freue mich schon auf die Zeit, in der Rote Beete im Garten heranreifen, damit ich deren Blätter hoffentlich zu Flussbarsch zubereiten kann. Oder, wenn Rhabarber mit Ingwer zum Kompott verarbeitet zu Zanderfilets gereicht werden kann.
Fazit:
100 wunderbare Rezepte für bewusste Genießer - das verspricht die Buchrückseite. Ob tatsächlich alle meinen Geschmack treffen, mag dahingestellt sein. Doch das, was ich bisher probiert habe, hat mich überzeugt. Deshalb werde ich Grüner Kochen sicher regelmäßig zur Hand nehmen. Die Gestaltung und der Aufbau des Kochbuches, bereits erfahrener Genuss durch nachgekochte Rezepte und die Vorfreude auf das Kommende - all das führt dazu, dass ich dem Buch fünf von fünf Punkten geben möchte. Nachkochen lohnt sich!
2013 Antje Jürgens (AJ)