Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Musikwissenschaftliches Seminar), 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits im Arbeitstitel "Grundlagen der Mehrstimmigkeit an den Beispielen der Musica et Scolica enchiriadis und der Lehre des Guido von Arezzo" wird erkennbar, dass die Herausbildung der Mehrstimmigkeit Bücherbände füllt und hier nur Grundlegendes wieder gegeben werden kann. In der vorliegenden Arbeit soll anhand der Hauptschlagworte Organum, Musica et Scolica enchiriadis, Dasia-Notation, der Lehre Guido von Arezzos (990-1035) und anhand eines Exkurses über das Hexachordsystem der Einblick in die Entstehung der Mehrstimmigkeit erleichtert werden. Die mehrfache Bedeutung und Verwendung des Begriffs Organum spielt bis in das ausgehende Mittelalter eine Schlüsselrolle und ist bisher musikhistorisch schwer darzulegen.
Sprache und Musik wurden zunächst mündlich überliefert. Die Notation von Musik ist vergleichbar mit der Schrift, die aus dem kleinsten Element unseres Alphabets, des Buchstabens, besteht. Der Wunsch bzw. das Bedürfnis, Musik greifbar und in schriftlicher Form fassbar zu machen, ist unter anderem dem Mönch und Musiktheoretiker Guido von Arezzo gelungen. Durch seine Solmisationstechnik wird ein Verfahren eingeführt, das nicht nur das Vom-Blatt-Singen ermöglicht, sondern der Musik mathematische Regeln zuordnet. Eine weitere Notationsform, die sich entwickelt, ist die Dasia-Notation. Sie wird in dem anonymen musik-pädagogischen Traktat Musica et Scolica enchiriadis erklärt.
Durch das Niederschreiben von Musik in den sich auf vielfältigster Weise ausgebildeten Notationsformen bricht für die abendländische Musikentwicklung eine neue Zeit an. Dank der Sängerschulen und Lehrsystemen, beispielsweise dem Hexachordsystem, verbreiten Musiktheoretiker wie Guido von Arezzo, Johannes Affligmensis (um 1100), Jacobus Leodiensis von Lüttich (1260-1330) oder Johannes de Muris (1290-1361) die mehrstimmige Musik außerhalb der Klostermauern. Das "Machen von Musik" ist an jedem Ort möglich und Musikstücke bleiben mit Hilfe der Notationssysteme für die Nachwelt erhalten.
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Sprache und Musik wurden zunächst mündlich überliefert. Die Notation von Musik ist vergleichbar mit der Schrift, die aus dem kleinsten Element unseres Alphabets, des Buchstabens, besteht. Der Wunsch bzw. das Bedürfnis, Musik greifbar und in schriftlicher Form fassbar zu machen, ist unter anderem dem Mönch und Musiktheoretiker Guido von Arezzo gelungen. Durch seine Solmisationstechnik wird ein Verfahren eingeführt, das nicht nur das Vom-Blatt-Singen ermöglicht, sondern der Musik mathematische Regeln zuordnet. Eine weitere Notationsform, die sich entwickelt, ist die Dasia-Notation. Sie wird in dem anonymen musik-pädagogischen Traktat Musica et Scolica enchiriadis erklärt.
Durch das Niederschreiben von Musik in den sich auf vielfältigster Weise ausgebildeten Notationsformen bricht für die abendländische Musikentwicklung eine neue Zeit an. Dank der Sängerschulen und Lehrsystemen, beispielsweise dem Hexachordsystem, verbreiten Musiktheoretiker wie Guido von Arezzo, Johannes Affligmensis (um 1100), Jacobus Leodiensis von Lüttich (1260-1330) oder Johannes de Muris (1290-1361) die mehrstimmige Musik außerhalb der Klostermauern. Das "Machen von Musik" ist an jedem Ort möglich und Musikstücke bleiben mit Hilfe der Notationssysteme für die Nachwelt erhalten.
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