Wir alle leben in einem Netz von Regeln, deren Missachtung zwangsläufig zu Konsequenzen führt. Die Reglementierungsflut überfordert die im Rechtsfindungsvorgang Involvierten zusehends. Speicherung und Abrufung der direkt anwendbaren Vorschriften genügen nicht mehr. Was fehlt, ist die Berücksichtigung der entscheidenden Grundsätze des Rechts: Gerechtigkeit, Gleichheit, Freiheit und die in jeder Beurteilung Vorrang beanspruchenden tragenden Ideen und fundamentalen Grundprinzipien unserer Bundesverfassung. Dazu gehören ebenfalls die Verfahrensgarantien - rechtliches Gehör, Verschuldensunabhängigkeit jeder Verurteilung, Unschuldsvermutung u.a.m. Das Ineinandergreifen anwendbarer Bestimmungen im Lichte der Prinzipien ist unentbehrlich. Die Entscheidung eines Rechtsstreites kann angesichts der nicht mit mathematischer Genauigkeit lösbaren Subsumtionsprobleme nur im Lichte ausbalancierter Berücksichtigung der zuständigen Normen im Zusammenspiel mit den fundamentalen Grundsätzen erfolgen. Die vorliegende Abhandlung will den Leser dazu inspirieren.