Das Geistige Eigentum erlebt derzeit eine bemerkenswerte Blüte in der Rechtswissenschaft. Während sicherlich kein Mangel an praxisorientierten Arbeiten besteht, die neue technische und wirtschaftliche Phänomene unter die gesetzlichen Bestimmungen des Geistigen Eigentums und des Wettbewerbsrechts subsumieren, besteht im Bereich der Grundlagenforschung noch Nachholbedarf. Die Autoren des vorliegenden Bandes knüpfen genau an dieses Defizit an und rücken bewusst aktuelle disziplinübergreifende Fragen und die Grundlagen des Rechts des Geistigen Eigentums in den Mittelpunkt. Neben den rechtshistorischen Grundlagen werden aktuelle bzw. schutzrechtsübergreifende Probleme und Fragestellungen im Recht des Geistigen Eigentums behandelt, u.a. das Verhältnis von Urheber- und Markenrecht, das patentrechtliche Vorbenutzungsrecht, die Störungsbeseitigungsansprüche, das Digital-Rights-Management.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Überzeugend findet Rezensent Thomas Weitin diesen von Louis Pahlow und Jens Eisfeld herausgegebenen Sammelband über "Grundlagen und Grundfragen des Geistigen Eigentums" im Lichte der historischen Entwicklung. Deutlich wird für ihn, dass die Debatten um Schutzrechte in der Informationsgesellschaft keineswegs eine Neuigkeit des Digitalzeitalters sind, wie zum Beispiel Heiner Lücks Analyse von Nicolaus Hieronymus Gundlings 1726 erschienener Schrift "Von dem Schändlichen Nachdruck andern gehöriger Bücher" vor Augen führe. Auch die weiteren Aufsätze des Bandes, die die Entwicklung von Urheberrecht und Markenschutz bis heute nachzeichnen und in ihrer historischen Komplexität verdeutlichen, scheinen ihm rundum gelungen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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