FriedrichJulius Stahl (1802-1861), der einst berühmte konservative Staatsphilo soph, Kirchenrechtslehrer und Politiker, gilt heute in der Hauptsache als Theoretiker des "monarchischen Prinzips" und als Verfechter eines autoritären Staats- und Kir chenbegriffs. Dieses Urteil erfaßt jedoch nur eine Seite der Leistung Stahls; es ver leitet dazu, seine politische Theorie als Konstruktion zur Rechtfertigung des monar chischen Prinzips und des "Obrigkeitsstaates" anzusehen und daher als überholt ab zutun. Die fruchtbaren Ansätze der politischen Wissenschaft, die in Stahls Werk enthalten sind, werden…mehr
FriedrichJulius Stahl (1802-1861), der einst berühmte konservative Staatsphilo soph, Kirchenrechtslehrer und Politiker, gilt heute in der Hauptsache als Theoretiker des "monarchischen Prinzips" und als Verfechter eines autoritären Staats- und Kir chenbegriffs. Dieses Urteil erfaßt jedoch nur eine Seite der Leistung Stahls; es ver leitet dazu, seine politische Theorie als Konstruktion zur Rechtfertigung des monar chischen Prinzips und des "Obrigkeitsstaates" anzusehen und daher als überholt ab zutun. Die fruchtbaren Ansätze der politischen Wissenschaft, die in Stahls Werk enthalten sind, werden dabei übersehen. In der Literatur ist Stahl bisher relativ wenig Aufmerksamkeit gewidmet wor den. Die liberale Staatslehre seiner Zeit sah in Stahl primär den politischen Gegner und bemühte sich kaum um ein tieferes Eindringen in sein Denken 1. Die erste philo sophisch gründliche Kritik an Stahl übte 1861 der Herbartianer Thilo 2; sein philo sophischer Standpunkt hinderte ihn jedoch daran, die auf Schelling zurückgehende Komponente in Stahls Denken verständnisvoll zu erfassen. So sieht er Widersprüche bei Stahl auch dort, wo keine sind.
Dr. rer. pol. Dieter Grosser, geboren 1929, wurde 1967 Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin, 1970 an der Universität München. 1990/91 Gastprofessor in Oxford. Seit 1995 ist er emeritiert. 1985 veröffentlichte Grosser "Der Staat in der Wirtschaft der Bundesrepublik" und 1992 "German Unification. The Unexpected Challenge".
Inhaltsangabe
I. Der Ursprung der politischen Theorie Stahls in der reaktiven Strömung nach der Französischen Revolution.- 1. Die reaktiven politischen Ideenkreise nach der Französischen Revolution.- 2. Stahls wissenschaftlicher Weg bis zur endgültigen Zielsetzung.- 3. Stahls wissenschaftliches Ziel.- II. Die Hauptquellen der Philosophie Stahls.- 1. Schelling.- 2. Luther.- 3. Spannungen zwischen dem Menschbild bei Schelling und Luther.- III. Stahls theologische und philosophische Grundbegriffe.- 1. Das Prinzip der Persönlichkeit.- 2. Das sittliche Reich.- 3. Gott in der Geschichte.- 4. Zusammenfassung: Einheit und Widerspruch in der Basis der Stahlschen Staatslehre.- IV. Die Entwicklung der Staatslehre aus dem Begriff des sittlichen Reiches.- 1. Die Autorität.- 2. Das Recht.- 3. Die Rechte und die Repräsentation des Volkes.- 4. Die Spannungen zwischen dem Begriff des sittlichen Reiches und der Staatslehre.- V. Der Vergleich der Staatsformen und das monarchische Prinzip.- 1. Der Vergleich von Monarchie und Republik.- 2. Das monarchische Prinzip.- 3. Der Maßstab der Verfassung.- 4. Die Stellung des monarchischen Prinzips im System der Stahlschen Staatslehre.- VI. Stahls politische und wissenschaftliche Leistung.- 1. Die politische Wirkung der Lehre vom monarchischen Prinzip.- 2. Stahls wissenschaftliche Leistung.- 3. Der Gedanke des sittlichen Reiches als Ansatz einer historischelastischen Norm der gerechten Ordnung.
I. Der Ursprung der politischen Theorie Stahls in der reaktiven Strömung nach der Französischen Revolution.- 1. Die reaktiven politischen Ideenkreise nach der Französischen Revolution.- 2. Stahls wissenschaftlicher Weg bis zur endgültigen Zielsetzung.- 3. Stahls wissenschaftliches Ziel.- II. Die Hauptquellen der Philosophie Stahls.- 1. Schelling.- 2. Luther.- 3. Spannungen zwischen dem Menschbild bei Schelling und Luther.- III. Stahls theologische und philosophische Grundbegriffe.- 1. Das Prinzip der Persönlichkeit.- 2. Das sittliche Reich.- 3. Gott in der Geschichte.- 4. Zusammenfassung: Einheit und Widerspruch in der Basis der Stahlschen Staatslehre.- IV. Die Entwicklung der Staatslehre aus dem Begriff des sittlichen Reiches.- 1. Die Autorität.- 2. Das Recht.- 3. Die Rechte und die Repräsentation des Volkes.- 4. Die Spannungen zwischen dem Begriff des sittlichen Reiches und der Staatslehre.- V. Der Vergleich der Staatsformen und das monarchische Prinzip.- 1. Der Vergleich von Monarchie und Republik.- 2. Das monarchische Prinzip.- 3. Der Maßstab der Verfassung.- 4. Die Stellung des monarchischen Prinzips im System der Stahlschen Staatslehre.- VI. Stahls politische und wissenschaftliche Leistung.- 1. Die politische Wirkung der Lehre vom monarchischen Prinzip.- 2. Stahls wissenschaftliche Leistung.- 3. Der Gedanke des sittlichen Reiches als Ansatz einer historischelastischen Norm der gerechten Ordnung.
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