Pädagogik als akademische Disziplin hat in den letzten Jahrzehnten bekanntlich eine starke Ausdifferenzierung erfahren: in Teildisziplinen wie Schulpädagogik, Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung/ Weiterbildung etc., in Fachrichtungen wie Interkulturelle-/ Medienpädagogik etc., sowie in Praxisfelder wie z. B. Gesundheits-, Konsumerziehung etc. Dies hat innerhalb der Disziplin zweifellos auch zu einer gewissen Unübersichtlichkeit beigetragen. Das Handbuch der Erziehungswissenschaft will deshalb im Rahmen disziplinbezogener Bände Übersichten über Einzelbereiche verschaffen, wobei die übergreifenden Zusammenhänge sichtbar bleiben. Es will die relevanten erziehungswissenschaftlichen Problemstellungen, Standpunkte und Tendenzen in integrativer Sicht auf Lösungsansätze und zukunftweisende Perspektiven hin befragen. Die einzelnen Artikel werden in leicht verständlicher Sprache verfasst und sind als Erstinformation für Studierende und interessierte Laien gedacht. Dem Handbuch liegen folgende Leitgesichtspunkte zugrunde: Gegenstand sind Erziehungs- und Bildungsprozesse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Kontext unserer modernen Welt mit ihren erhöhten Anforderungen an Lernprozesse ein Leben lang. Entsprechend versteht sich Erziehungswissenschaft als praxisbezogene Disziplin, in der es stets auch um die Frage nach dem guten, lebenswerten Leben geht. Sie weiß sich verankert in Philosophie und historisch-systematischem Denken und abgestützt durch das reichhaltige Potential der Human- und Sozialwissenschaften. Gegenüber einer in der Pädagogik häufig anzutreffenden ideologischen Verfestigung soll der Modellcharakter und die Perspektivität einer jeden Theorie aufgewiesen werden. Im Einzelnen bedeutet dies: Offenheit für Pluralität und diverstheoretische Positionen