Über 25 % des in Deutschland verbrauchten Stromes wird aus einheimischer Braunkohle erzeugt. Deren Gewinnung ist mit einer Belüftung und Oxidation der Abraumsedimente verbunden, was zur Freisetzung von Schwefelsäure und weiteren wasserwirtschaftlich relevanten Stoffen führt. Werden nach Auskohlung eines Tagebaues die Sümpfungsmaßnahmen eingestellt, werden diese Stoffe in das ansteigende Grundwasser freigesetzt. Der Autor Dr. Stephan Lenk gibt einen Überblick über die chemischen Prozesse, die im rheinischen Revier zu einer Veränderung der Grundwasserbeschaffenheit führen. Mit Hilfe von Laborversuchen und Computersimulationen prognostiziert er die zukünftige Grundwasserchemie nördlich des Tagebaues Inden. Dieses Gebiet wird zur Trinkwassergewinnung genutzt. Die Untersuchungen zeigen, dass einige Quadratkilometer des Abstromgebietes über Jahrhunderte durch Kippengrundwasser belastet werden. Die Modellierungen belegen aber auch, dass zu jedem Zeitpunkt Bereiche vorhanden sind, die nicht vom Kippenwasser durchströmt werden und der Wasserversorgung als Reservegebiete erhalten bleiben.