Das Außergewöhnliche der Transplantationsmedizin ist nicht im Medizinisch-technischen der Therapieform zu suchen. Erst durch die Vorbedingungen der Transplantation eröffnet sich eine Diskussion, die weit über das "eigentlich" Medizinische hinaus ragt. Es sind dies Fragen, die vehement das Wesen des Menschen betreffen. Nicht umsonst nimmt die Transplantationsmedizin einen festen Platz in den Schlagzeilen ein. Insbesondere die Handlungsfelder der Organgewinnung und der Verteilung der knappen Ressource sind legitimationsbedürftig. Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch, am Beispiel der Nierentransplantation die wissenschaftstheoretischen historischen und insbesondere ethisch-anthropologischen Vorbedingungen des Verfahrens zu erkunden. Jedes Kapitel läuft auf eine These zu, um in ihrer Zusammenfassung den konzentrierten Abschluß zu finden.