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Forschungen zur Rolle von Stereotypen bei der Konstruktion nationaler Identitäten und als Formen der Eigen- und Fremdwahrnehmung der Angehörigen einer Nation gehören bereits seit Längerem in den Interessenbereich der Literatur- und Kulturwissenschaften. Ein nicht mehr wegzudenkender Ansatz ist hierbei die literarische Imagologie, die sich mit der Genese, Konstruktion und Funktionalisierung nationaler Stereotype in literarischen Texten und anderen Medien beschäftigt. Bisher hat die Imagologie die Relevanz der Kategorie gender für ihre Fragestellungen und ihr methodisches Vorgehen nicht…mehr

Produktbeschreibung
Forschungen zur Rolle von Stereotypen bei der Konstruktion nationaler Identitäten und als Formen der Eigen- und Fremdwahrnehmung der Angehörigen einer Nation gehören bereits seit Längerem in den Interessenbereich der Literatur- und Kulturwissenschaften. Ein nicht mehr wegzudenkender Ansatz ist hierbei die literarische Imagologie, die sich mit der Genese, Konstruktion und Funktionalisierung nationaler Stereotype in literarischen Texten und anderen Medien beschäftigt. Bisher hat die Imagologie die Relevanz der Kategorie gender für ihre Fragestellungen und ihr methodisches Vorgehen nicht systematisch berücksichtigt. Ausgehend von dieser Problematik wird in dieser Studie eine gender-orientierte Imagologie entwickelt, welche Ansätze aus der gender-sensiblen Nationalismusforschung, zentrale Konzepte aus der neueren Geschlechtergeschichte und Modelle der Imagologie miteinander verknüpft. Die Bedeutung und Relevanz einer derart konzipierten gender-orientierten Imagologie illustriert der anwendungsbezogene Teil der Studie, in dem Deutschlandstereotype in englischen Erzähltexten sowie in Presseartikeln, Magazinbeiträgen und Karikaturen in den Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg und der Kriegszeit selbst untersucht werden. So kann nachgewiesen werden, dass die Kategorie gender in vielfältiger Weise die Konstruktionen von national Eigenem und Fremdem durchdringt und wesentlich für ein Verständnis der Herausbildung und Funktionsweise nationaler Stereotype ist.
Autorenporträt
Dr. Stefanie Bock studierte von 1998 bis 2004 Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg und promovierte dort anschließend. Parallel arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Peter Mankowski, Hamburg, und als Intern am Internationalen Strafgerichtshof, Den Haag. Ihr Referendariat absolvierte Stefanie Bock von 2008 - 2010 am OLG Braunschweig. Seit 2011 ist sie als akademische Rätin a.Z. an der Georg-August-Universität Göttingen, Lehrstuhl RiLG Prof. Dr. Kai Ambos, tätig.