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Das Buch von Adrian Gaertner ist Resultat einer langjährigen, sowohl praxisorientierten als auch wissenschaftlichen Beschäftigung mit Supervision. Im ersten Kapitel untersucht er ihre historische Entwicklung von den Vorformen in der frühen Psychoanalyse bis zu ihrer Ausformung als eigenständige Beratungsform. Gezeigt wird, daß der selbstreflexive Gehalt der Supervision aus den Diskursen verschwindet. An die Stelle systematischer Selbstaufklärung über Motive und Kontexte beruflichen Handelns tritt die Orientierung am Psychoboom und den jeweiligen Markttrends. Angesichts dieser Entwicklung…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch von Adrian Gaertner ist Resultat einer langjährigen, sowohl praxisorientierten als auch wissenschaftlichen Beschäftigung mit Supervision. Im ersten Kapitel untersucht er ihre historische Entwicklung von den Vorformen in der frühen Psychoanalyse bis zu ihrer Ausformung als eigenständige Beratungsform. Gezeigt wird, daß der selbstreflexive Gehalt der Supervision aus den Diskursen verschwindet. An die Stelle systematischer Selbstaufklärung über Motive und Kontexte beruflichen Handelns tritt die Orientierung am Psychoboom und den jeweiligen Markttrends. Angesichts dieser Entwicklung plädiert der Autor für eine radikale Revision der Supervision. Voraussetzung dafür ist, daß der vorwissenschaftliche Status der Supervision überwunden wird und sowohl der Supervisionsprozeß selbst als auch die bewußten und unbewußten Schwierigkeiten der Supervisanden in ihrer Arbeit mit Klienten und dem umgebenden Handlungsfeld erforscht werden.
In diesem Sinne untersucht der Autor im zweiten Kapitel am Material des Transkripts einer Supervisionssitzung die typischen Interaktionsformen und Ablaufmuster sowie die Art der Themenbearbeitung in der Gruppensupervision. Zugleich entwickelt er in diesem Kapitel eine niederschwellige empirische Untersuchungsmethode, die auch von Nichtwissenschaftlern leicht erlernt und angewandt werden kann.
Im dritten Kapitel wird der Fokus von der Analyse einer einzelnen Sitzung auf komplexe Supervisionsverläufe und auf ihre Bedeutung für einzelne Praxisfelder erweitert. Empirische Basis sind mehrere Fallstudien, mit deren Hilfe grundlegende Fragestellungen der alltäglichen Supervisionspraxis behandelt werden.
Autorenporträt
Adrian Gaertner, Jg. 1944, Prof. Dr., Hochschullehrer, Psychoanalytiker und Supervisor, gehört zu den Pionieren einer wissenschaftlich fundierten Supervisionsdiskussion in Deutschland. Er hatte wesentlichen Anteil an der Entwicklung des ersten universitären Supervisionsstudienganges an der Gesamthochschule Kassel. Zusammen mit Dieter Eicke hat er das erste größere Supervisionsforschungsprojekt durchgeführt, das mit seinen Erkenntnissen über Interaktionsprozesse und Themenbearbeitung den Diskurs nachhaltig beeinflußt. Neben Supervision beschäftigt er sich mit Entwicklungspsychologie. In den Jahren 1988-1992 war er kommissarischer Leiter der "Abteilung für klinische Psychologie" des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt.