In den jüngsten Werken der Fotografin Gudrun Kemsa (_1961) wird ganz New York zu einer enormen Kulisse. Aus dem rauschenden Großstadtalltag löst sie zwischenmenschliche Szenen und die anonymen Protagonisten agieren inmitten der urbanen Architektur wie im Film: vorübereilend, reglos wartend vor Boutiquen oder Straßenkreuzungen. Kemsas fotografische Serien machen die individuellen Bewegungsabläufe sichtbar. Mit dem Kontrast von natürlichem oder künstlichem Licht modelliert sie Mensch und Architektur in dramatischen Tableaus, eindrücklichen Momenten der Stille oder entrückten, seltsam zeitlosen Zuständen.