Der im Vorjahr verstorbene Günter de Bruyn (1926-2020) – häufig als „märkischer Dichter“ bezeichnet - war dennoch einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller des 20. und des begonnenen Jahrhunderts. Sein Schaffen erstreckte sich über sechs Jahrzehnte und umfasst Romane und Erzählungen, Essays und
Chroniken, sowie Biografien und autobiografische Schriften.
Die Neuerscheinung aus dem Quintus…mehrDer im Vorjahr verstorbene Günter de Bruyn (1926-2020) – häufig als „märkischer Dichter“ bezeichnet - war dennoch einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller des 20. und des begonnenen Jahrhunderts. Sein Schaffen erstreckte sich über sechs Jahrzehnte und umfasst Romane und Erzählungen, Essays und Chroniken, sowie Biografien und autobiografische Schriften.
Die Neuerscheinung aus dem Quintus Verlag gibt mit zahlreichen Beiträgen einen Einblick in die Schreibwelten von Günter de Bruyn. Es ist ein Projekt des Kleist-Museums in Frankfurt (Oder). Das Gesamtprojekt umfasst dabei die Wanderausstellung „Günter de Bruyn – Märkische Schreibwelten“ (vom 3. September 2021 bis zum 27. Februar 2022), eine internationale Tagung mit Tagungsband und ein literarisch-bildungspolitisches Begleitprogramm.
Zunächst gibt es einen Überblick über die Ausstellung, die sich sieben Themenstationen widmete. Fünf davon sind Orte, die de Bruyn in seinem Werk mehrfach bearbeitete: Garlitz, Friedersdorf, Görsdorf, Kossenblatt und Nennhausen. Die beiden anderen Themenstationen, die verfilmt wurden, sind „Märkische Forschungen“ und „Hochzeit von Weltzow“. Die Ausstellung präsentierte u.a. de Bruyns eigene Fotos, Manuskripte, Arbeitsbücher und Briefwechsel sowie historische Ortsansichten, Porträts, Landschaftsbilder und persönliche Gegenstände.
Der zweite Teil der Publikation versammelt einige Essays der Konferenz von verschiedenen Autoren. So widmet sich der Kunsthistoriker Kurt Winkler der „Kulturlandschaft Brandenburg“ und begibt sich dabei auf Spurensuche in den Werken von Fontane und de Bruyn. Die Literaturwissenschaftlerin Katrin Löffler beleuchtet die Rolle von Religion in Günter de Bruyns autobiografischen Erinnerungen „Zwischenbilanz – Eine Jugend in Berlin“, während der Literaturhistoriker Peter Walther sich mit de Bruyns letztem Roman „Der neunzigste Geburtstag. Ein ländliches Idyll“ auseinandersetzt. Er erschien 2018, nachdem de Bruyn fast dreieinhalb Jahrzehnte keinen Roman mehr vorgelegt hatte. Abschließend kommt noch de Bruyns Sohn Wolfgang, langjähriger Direktor des Kleist-Museums, zu Wort. Er berichtet über die Günter-de-Bruyn-Stiftung und ihren Freundeskreis. Neben den historischen Abbildungen und Dokumenten ist die Neuerscheinung mit einer kompakten Chronik Günter de Bruyns und einige Farbfotos von Tobias Tanzyna ausgestattet.