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Franke und Protestant: Noch nie stand ein Mann dieser Prägung an der Spitze des Freistaats. Beckstein kommt aus der Jugendarbeit der evangelischen Kirche in Nürnberg. Aus seiner persönlichen christlichen Prägung macht er bis heute kein Hehl. Als Vorsitzender der Jungen Union organisiert er auf dem Hauptmarkt eine Sitzblockade. Die Polizisten, die ihn wegtragen, ahnen nicht, dass er eines Tages ihr oberster Dienstherr sein wird. Schwarzer Sheriff nennt man den bayerischen Innenminister, bis er nach 14 Amtsjahren Anfang 2007 in einer Klausur der CSU-Landtagsfraktion nach der ganzen Macht greift.…mehr

Produktbeschreibung
Franke und Protestant: Noch nie stand ein Mann dieser Prägung an der Spitze des Freistaats. Beckstein kommt aus der Jugendarbeit der evangelischen Kirche in Nürnberg. Aus seiner persönlichen christlichen Prägung macht er bis heute kein Hehl. Als Vorsitzender der Jungen Union organisiert er auf dem Hauptmarkt eine Sitzblockade. Die Polizisten, die ihn wegtragen, ahnen nicht, dass er eines Tages ihr oberster Dienstherr sein wird. Schwarzer Sheriff nennt man den bayerischen Innenminister, bis er nach 14 Amtsjahren Anfang 2007 in einer Klausur der CSU-Landtagsfraktion nach der ganzen Macht greift. Mit bislang unbekannten Details schildert dieses Buch die Tage und Nächte in Wildbad Kreuth. Mit Informationen aus erster Hand beschreibt es den langen Weg des Nürnbergers in die Münchner Staatskanzlei und gibt kurz vor den Landtagswahlen am 28. September eine umfassende Antwort auf die Frage: Wer ist Günther Beckstein? Und wie kommt sein Glaube in einem solch hohen politischen Amt zur Geltung?
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.12.2008

Von Künstlern, Köchen und Klatschgeschichten

Der Journalist schreibt nur für den nächsten Tag. Aber eigentlich, heißt es, trage jeder die Idee für mindestens ein Buch mit sich herum. Manche haben es nicht bei der Idee belassen. Und so sind auch in diesem Jahr wieder eine Reihe von Büchern herausgekommen, die Redakteure und Mitarbeiter der "Frankfurter Allgemeinen/Rhein-Main-Zeitung" verfasst haben. Die Themen sind dabei so vielfältig wie in der Zeitung selbst. (lr.)

DAS WICHTIGSTE und Heftigste aus den bunten Blättern fasst Peter Lückemeier, Ressortleiter der Rhein-Main-Zeitung, schon seit 1993 zusammen. Einmal in der Woche erscheinen seine "Herzblatt-Geschichten" aus der einschlägigen Knallpresse in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Lückemeiers Fan-Gemeinde ist groß, und die Berliner "Tageszeitung" urteilte über die wöchentlichen 148 Zeilen Klatsch und Tratsch respektvoll, es handele sich um "die beste Kolumne Deutschlands". Nun sind die besten "Herzblatt-Geschichten" zum zweiten Mal in einem Florilegium beim Verlag S. Fischer herausgekommen: rund fünfzig Beiträge aus den Jahren 2001 bis 2007. Sie drehen sich um Boris Becker und Prinz William, Helmut Kohl, Tatjana Gsell, Camilla, Charles, die Queen und natürlich auch um Dieter Bohlen - viel Schmunzelstoff und en passant auch ein bisschen populäre Zeitgeschichte.

Peter Lückemeier, "Neue Herzblatt-Geschichten". S. Fischer Verlag, Frankfurt 2008, 8,95 Euro.

DIE VON AUGUST MACKE liebevoll arrangierten Spielsachen seines kleinen Sohnes, Botticellis auch heute noch stilbildend wirkende Blondine mit den ausgeprägten Lippen, Rembrandts brutale Darstellung einer Szene aus dem Alten Testament, die auch ein Dokument aus dem endlosen Kampf der Geschlechter ist: Meisterwerke aus der Sammlung des Städel-Museums hat F.A.Z.-Kulturredakteur Michael Hierholzer in dieser Zeitung unter wechselnder Perspektive beschrieben, gedeutet und eingeordnet. Er traf eine subjektive Auswahl von 40 Werken und wählte einen persönlichen Zugang zu Gemälden, die auch viele Besucher des traditionsreichsten und renommiertesten Frankfurter Kunstmuseums seit langem schon in ihr Herz geschlossen haben. Mit detaillierten Abbildungen der Gemälde sind die Texte über die Lieblingsbilder als Buch im Frankfurter Societäts-Verlag erschienen - eine Freude, nicht nur für Städel-Fans.

Michael Hierholzer, "Lieblingsbilder. 40 Meisterwerke aus der Sammlung des Städel Museums", Societäts-Verlag, Frankfurt 2008, 9,90 Euro.

KOCHEN IST EINE KUNST - zumindest kann es das sein. Ein Teil der Kultur ist das Zubereiten von Speisen aber selbst dann, wenn es nicht den allerhöchsten Ansprüchen genügt. Zum 100. Jahrestag der Grundsteinlegung für das frühere Frankfurter Kochkunstmuseum hat Patricia Andreae ein Buch mit dem Titel "Frankfurter Kochkunst" präsentiert. Denn heute verbinden sich die schönen Künste und die Kochkunst vor allem in den Kultureinrichtungen der Stadt: In fast allen Museen und Instituten bieten Restaurants und Cafés ein breites Spektrum moderner Frankfurter Küchenkunst. In Andreaes Buch werden diese Institutionen nicht nur vorgestellt, die Küchenchefs geben auch jeweils einen Einblick in ihr kulinarisches OEuvre. Und so sind gewissermaßen zwei Bücher in einem entstanden: ein Frankfurter Museums- und Restaurantführer und ein Frankfurter Kochbuch.

Patricia Andreae, "Frankfurter Kochkunst", Societäts-Verlag, Frankfurt 2008, 19,90 Euro.

MIT DER LIEBLINGSLEKTÜRE ist es wie mit den Leibgerichten: Ein gutes Buch spricht Bauch, Kopf und Seele ebenso an wie eine anspruchsvolle Küche. In diesem Sinne ist das "Kronenschlösschen Kochbuch" etwas ganz Besonderes, denn es ist nicht nur eine Rezeptsammlung, sondern zugleich auch Weinschule und opulenter Bildband. Patrik Kimpel, Küchenchef des Hotels "Kronenschlösschen" in Hattenheim im Rheingau, verrät einige seiner Meisterrezepte, der Eigentümer H. B. Ullrich gibt Weinempfehlungen. Peter Badenhop, Redakteur dieser Zeitung, von dem die Texte stammen, informiert außerdem in kurzen Zwischenkapiteln über Weinthemen wie Lagen und Lagerung, Gläser, Trinkfolge und Trinkreife. Und geadelt wird das Ganze durch die ästhetischen Fotos von Peter Schulte. Ein Genuss für Freunde exquisiter Küche und guten Weines.

Peter Badenhop, "Das Kronenschlösschen Kochbuch", B3 Verlag, Frankfurt 2008, 38 Euro.

ZU WEIHNACHTEN kann man dieses Buch natürlich auch verschenken. Richtig nützlich wird es allerdings erst, wenn es wieder Gelegenheit gibt, unter freiem Himmel zu essen, zu trinken und zu genießen. Wenn die Tage wieder länger und wärmer werden, ist dieser schmale Band eine wertvolle Hilfe für all jene, die nicht immer in die gleiche Apfelweinstube einkehren und auf der gleichen Terrasse sitzen möchten. Jacqueline Vogt, Redakteurin dieser Zeitung, und Barbara Goerlich stellen in der überarbeiteten und erweiterten, dritten Auflage 81 Lokale für den Sommer vor. Sie nennen Namen und Adressen, beschreiben die Gärten und das Essen und haben einige prominente Frankfurter nach ihren Tipps gefragt.

Barbara Goerlich und Jacqueline Vogt, "Genießen unter freiem Himmel. Die 80 schönsten Restaurants und Lokale für den Sommer, Frankfurt am Main und südliche Umgebung", B 3 Verlag, Frankfurt 2008, 12 Euro.

DIESES BUCH MUSS FRAU HABEN. Peter Lückemeier, Ressortleiter der Rhein-Main-Zeitung und Verfasser der "Herzblatt-Geschichten" in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, hat es geschrieben und wirft unter dem Titel "Männer verstehen" ebenso kritische wie verstohlen solidarische Blicke auf seine Geschlechtsgenossen - auf deren Angst vor Gefühlen, ihr Verhältnis zur Mutter, die steinzeitlichen Aspekte ihres Handelns oder ihre Liebe zum Baumarkt. Lückemeier geht nicht nur der Frage nach, weshalb Männer spucken und gerne angeben, sondern beschreibt auch ihre Nöte beim Shoppen. Frauen erfahren außerdem viel Lebenspraktisches: woran sie merken, dass er eine Geliebte hat, worauf sie achten sollten, wenn sie zum ersten Mal seine Wohnung betreten, und warum sie sich seine Schuhe etwas näher anschauen sollten.

Peter Lückemeier, "Männer verstehen". S. Fischer Verlag, Frankfurt 2007, 7,95 Euro.

WAS LANGE WÄHRT, ist oft gut - nicht nur beim Wein, sondern auch bei Weinführern. Oliver Bocks "Rheingauer Weinschmecker" ist längst zum Dauerbrenner geworden, der Jahr für Jahr aktualisiert wird. Der F.A.Z.-Korrespondent für den Rheingau-Taunus-Kreis trägt darin die 40 besten Straußwirtschaften und Gutsschänken der Region entlang des Rheins zwischen Hochheim und Lorch zusammen. Rund 200 Winzer buhlen dort mit selbsterzeugtem Wein und meist einfachen Speisen um Gäste. Zu jedem Ziel nennt der Autor Adresse, Öffnungszeiten, Parkmöglichkeiten und Besonderheiten. Zudem gibt es einen Abriss der Historie von Rheingau und Riesling, knappe Beschreibungen der Gaststätten sowie Einzelbewertungen von Wein, Speisen und Ambiente und einen Hinweis auf besonders kinderfreundliche Lokale.

Oliver Bock, "Der Rheingauer Weinschmecker", Societäts-Verlag, Frankfurt 2008, 12,80 Euro.

DAS "LAND DER 1000 HÜGEL" ist auch das Land der 1000 Weine. Und so ist es mehr als überfällig, dass Oliver Bock seinen im Rheingau längst etablierten "Weinschmecker" nun auch für Rheinhessen aufgelegt hat. Zusammen mit Hermann-Josef Berg stellt der F.A.Z.-Korrespondent in dem handlichen Führer die 44 besten Straußwirtschaften und Gutsschänken der Region vor und bewertet sie nach den bekannten "Weinschmecker"-Kriterien "Weinqualität und Weinauswahl", "Speisen" und "Ambiente". Die Abstufungen sind leicht verständlich und gut nachvollziehbar und die Beschreibungen der Lokale anschaulich und präzise. Neben umfangreichen Informationen zu Adressen, Telefonnummern und Öffnungszeiten bietet das Buch schließlich auch eine kurze Weinkunde und Wissenswertes über die Region Rheinhessen.

Oliver Bock, "Der Rheinhessische Weinschmecker", Societäts-Verlag, Frankfurt 2008, 12,80 Euro.

DARMSTADT hat mit seinem neuen Wissenschafts- und Kongresszentrum in zentraler Lage ein architektonisch ungewöhnliches Bauwerk bekommen. Als Solitär steht das "Darmstadtium" selbstbewusst in der Nähe zahlreicher historischer Gebäude. Das mehr als 80 Millionen Euro teure Projekt begleitete Werner Breunig, F.A.Z.-Korrespondent für den Kreis Darmstadt-Dieburg, von der Planung bis zur Fertigstellung. In diesem Buch hat er festgehalten, wie es zu der Idee kam, wie der Architektenwettbewerb ablief, er porträtiert den Gewinner des Wettbewerbs, den Wiener Talik Chalabi, und die Änderungen im Bauprozess. Ausführlich beschäftigt sich das Buch mit dem Energiekonzept sowie der überraschenden Entdeckung einer alten Stadtmauer. Die Fotos stammen von Thomas Eicken, Klaus Mack und Jürgen Schmidt.

Werner Breunig, "Darmstadtium - Idee, Plan, Bauprojekt", Justus-von-Liebig-Verlag, Darmstadt 2007, 35 Euro.

DIESE BIOGRAPHIE ist 182 Seiten stark. Das ist nicht übermäßig viel für einen der bekanntesten deutschen Politiker. Aber es reicht. 182 Seiten über Günther Beckstein, einen wenig glamourösen, einen auch sprachlich, wie die Zitate zeigen, außerordentlich glanzlosen Politiker, sind genug, und der Autor versucht deshalb erst gar nicht, aus seinem etwas spröden Gegenstand Funken zu schlagen. Trotzdem legt Ewald Hetrodt, Korrespondent dieser Zeitung in Aschaffenburg, eine luzide und streckenweise regelrecht spannende Biographie über den früheren bayerischen Ministerpräsidenten vor. Er schildert den Werdegang Becksteins, der es als Franke und Protestant in der CSU nicht leicht hatte, und blickt dabei auch auf die weniger bekannten Passagen seines politischen Lebens - das nach der Landtagswahl im September so abrupt zu Ende ging.

Ewald Hetrodt, "Günther Beckstein", Johannis-Verlag, Lahr 2008, 14,50 Euro.

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