Picassos Guernica gilt als Jahrhundertbild, nicht zuletzt wegen seiner Vereinigung von künstlerischer Qualität und politischer Aussagekraft. Dabei ist letztere von Anfang an immer auch bezweifelt worden, da das Bild der Interpretation weit mehr Schwierigkeiten bereitet als es sein Nimbus möchte. Die vorliegende Studie versucht, das Politische des Bildes in seiner Werkstruktur geltend zu machen, als exemplarische Darstellung einer welthistorisch neuartigen Form der totalen Zerstörung. Der in dieser Struktur enthaltene Spagat zwischen ästhetischer Differenzierung und unmittelbar wirkender Symbolkraft wird beleuchtet in zwei Polen seiner Rezeption. Nicht zufällig wurde Picassos Bild gleichermaßen zum kompositorischen Vorbild der abstrakten Expressionisten wie zur Ikone in einer politischen Installation Luigi Nonos.
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