Nach „Gott schütze Amerika“ ist „Gun Machine“ der zweite Thriller des Briten Warren Ellis, der als Autor erfolgreicher Graphic Novel Serien einen sehr guten Namen in der Comic-Szene hat.
Die Geschichte startet mit einem Paukenschlag: bei der Zwangsräumung eines alten Mietshauses kommt es zu einem
Schusswechsel, in dessen Verlauf einer der beiden Polizisten vor Ort getötet wird. Per Zufall…mehrNach „Gott schütze Amerika“ ist „Gun Machine“ der zweite Thriller des Briten Warren Ellis, der als Autor erfolgreicher Graphic Novel Serien einen sehr guten Namen in der Comic-Szene hat.
Die Geschichte startet mit einem Paukenschlag: bei der Zwangsräumung eines alten Mietshauses kommt es zu einem Schusswechsel, in dessen Verlauf einer der beiden Polizisten vor Ort getötet wird. Per Zufall schaut der Überlebende, Detective John Tallow, durch die massiv beschädigte Wand des benachbarten Apartments und sieht darin eine große Anzahl von Handfeuerwaffen, die in Form eines riesigen Wampum-Gürtels angeordnet sind. Die anschließende kriminaltechnische Untersuchung der Pistolen ergibt, dass jede einzelne eine Tatwaffe ist und einem ungeklärten Mordfall aus den vergangenen zwanzig Jahren zugeordnet werden kann. Die Ermittlungen werden wieder aufgenommen und John Tallow wird mit der Aufgabe betraut, sich der ungelösten Fälle anzunehmen, denn das Morden in New York geht weiter …
„Gun Machine“ ist sowohl Hardboiler als auch ein New York-Roman mit zivilisationskritischen Elementen, denn die Taten des Serienkillers, der in den Straßen des Big Apple sein Unwesen treibt, haben ihre Motivation offenbar in dem Unrecht, dass den ursprünglichen Bewohnern Manhattans, den Lanape Indianern, angetan wurde.
In Ellis Thriller gibt es einen Jäger und einen Gejagten, wobei nicht immer eindeutig zuzuordnen ist, wer von beiden wer ist, Detective Tallow oder der Serienmörder. Schon allein diese Konstellation birgt ein großes Maß an Spannung in sich. Dazu kommt, dass die Story virtuos und höchst intelligent geplottet ist, mit Cliffhangern an den richtigen Stellen und dem nicht zu verleugnenden Gegensatz zwischen Vergangenheit und Gegenwart, für den die beiden absolut nicht stromlinienförmig angelegten Protagonisten stehen.
Gewürzt mit einer Prise Ironie und einer kräftigen Portion Zynismus, haben mir speziell die Dialoge großes Vergnügen bereitet. Dazu die stimmige Beschreibung New Yorks und ein Detective, der mich des Öfteren an Ian Rankins John Rebus erinnert hat– ein spannender Thriller, den ich in einem Rutsch verschlungen habe.