13,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
  • Gebundenes Buch

2 Kundenbewertungen

Zu Herzen gehende Familiengeschichte voller emotionaler Tiefe, für Kinder ab 9 Jahren
Bei Gurke daheim ist alles wie immer. Mama arbeitet fast rund um die Uhr an ihrer Doktorarbeit, sie weiß fast alles übers Weltall. Gurkes Papa verkauft sehr moderne Toaster und andere Elektrogeräte. Doch vor allem will er die Welt retten. Fast jeden Abend liegen Gurke und Papa in Gurkes Bett und blicken in Gurkes eigene Galaxie. Und dann wird alles anders. Gurkes Papa wird krank. Es ist, als würde er Stück für Stück verschwinden. So wie eines Tages die Welt vielleicht verschwinden wird. Sterne erlöschen…mehr

Produktbeschreibung
Zu Herzen gehende Familiengeschichte voller emotionaler Tiefe, für Kinder ab 9 Jahren

Bei Gurke daheim ist alles wie immer. Mama arbeitet fast rund um die Uhr an ihrer Doktorarbeit, sie weiß fast alles übers Weltall. Gurkes Papa verkauft sehr moderne Toaster und andere Elektrogeräte. Doch vor allem will er die Welt retten. Fast jeden Abend liegen Gurke und Papa in Gurkes Bett und blicken in Gurkes eigene Galaxie. Und dann wird alles anders. Gurkes Papa wird krank. Es ist, als würde er Stück für Stück verschwinden. So wie eines Tages die Welt vielleicht verschwinden wird. Sterne erlöschen andauernd. Aber es muss noch nicht jetzt sein. Es muss nicht mal bald sein. Es darf nicht bald sein. Und es darf auf keinen Fall Papa sein!
Autorenporträt
Oskar Kroon, geboren 1980, war Journalist, bevor er sich zum Bäcker umschulen ließ. Heute backt er nur noch ab und zu, wenn neben dem Schreiben und der Familie noch Zeit dafür ist. Sein erstes Kinderbuch, Gurke und die Unendlichkeit, erschien 2018. Für "Warten auf Wind" erhielt er 2019 den Augustpriset, den renommiertesten Kinder- und Jugendbuchpreis in Schweden.  Friederike Ablang wurde 1977 in Berlin geboren und studierte in Großbritannien und Deutschland Fotografie und Gestaltung. An der Kunsthochschule Berlin Weißensee machte sie 2014 ihr Diplom und arbeitet seitdem als freie Illustratorin. 
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Oskar Kroon ist in seiner Heimat Schweden ein preisgekrönter Autor, weiß Rezensent Siggi Seuß, der sich freut, das Kinderbuch rund um einen Zehnjährigen namens Gurke nun auch auf Deutsch in der Hand halten zu können. Gurkes Universum hat ziemlich Schlagseite, seit sein Vater mit einem schlimmen Husten im Krankenhaus liegt und operiert werden muss, erzählt Seuß. Die Mutter arbeitet an ihrer Doktorarbeit in Astrophysik und scheint - anders als der Vater - für den Alltag der Familie wenig Sinn zu haben. Gurke versucht, sich an die unscheinbaren Dinge im Leben zu klammern, aber selbst der aufgeklebte Sternenhimmel in seinem Zimmer blättert ab. Kroon erzählt höchst lebendig und nachvollziehbar von den Ängsten des Jungen, in wunderbaren "Sprachbildern", die Stefan Pluschkat kongenial übersetzt hat, schwärmt der Rezensent. Unterstützt wird die Geschichte auch von der "zarten Poesie" der Schwarzweißzeichnungen Friederike AblangsEin Kinderbuch, das auch Erwachsenen gut gefallen dürfte, resümiert der zufriedene Seuß.

© Perlentaucher Medien GmbH
"[D]arüber hinaus ist Oskar Kroon ein Künstler, der wunderbare Sprachbilder entwirft. Ein großes Lob gilt Stefan Pluschkat, dafür, dass er sie so treffsicher ins Deutsche übertrug! Kroon [...] erzählt die Geschichte so lebendig aus der Sicht des Jungen, dass man manchmal glaubt, in Gurkes Haut zu stecken." Siggi Seuß Süddeutsche Zeitung 20240614

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.06.2024

Papa wird vom Weltraum übel
Der schwedische Schriftsteller Oskar Kroon erzählt in „Gurke und die Unendlichkeit“
von einem Jungen, dessen Eltern auf verschiedenen Planeten zu leben scheinen.
VON SIGGI SEUSS
Sie dürften zu den schönsten ersten Sätzen gehören, die sich in Kinderbüchern der vergangenen Jahre finden: „Am Anfang war alles so gut, aber das konnte man da noch nicht wissen. Es war einfach, wie es war. Die Zeit verging, und die Sterne klebten an ihren Plätzen. Im Frühling kamen die Mauersegler; ich lag neben Papa auf der Brücke und sah, wie sie uns Nachrichten in die Luft schrieben. Das All wurde immer größer, und der Weltuntergang war weit weg.“
Aber das Universum, von dem Oskar Kroons Roman erzählt, wird mächtig erschüttert. Der Zehnjährige, der von allen „Gurke“ genannt wird, ist ein Papakind. Doch sein Vater muss, nachdem sein ständiger Husten immer schlimmer wird, ins Krankenhaus, bleibt dort wochenlang, bis die Ärzte entscheiden: Er muss operiert werden. Die Mutter ist überfordert. Papa war der, der Struktur in den Tag brachte – ein Meister der Haushaltsführung, ein leidenschaftlicher Verkäufer in einem Elektrogeschäft und ein liebenswerter Fantast, der sich mit seinem Sohn gerne in andere Welten davonträumte. Auf Abenteuerreisen in die schwedischen Wälder etwa, oder an den Rand der Andromedagalaxie.
Deshalb hat er die Decke von Gurkes Zimmer auch mit einem Sternenhimmel beklebt. Dass sich einige Sterne zu lösen beginnen, scheint ein erstes Anzeichen dafür zu sein, dass das Universum aus den Fugen gerät. Nein, nicht das große. Da kennt sich Gurke schon ziemlich gut aus, denn Mama studiert Astrophysik und wird eines Tages „Weltraumdoktorin“ sein. Sie sagt aber jetzt schon Dinge, die Papa immer wieder auf die Palme bringen. „Das Universum, die Unendlichkeit und der ganze Kram jagen ihm Angst ein, sagt er immer. Ihm wird übel davon, übel bis ins Mark.“ Mama arbeitet an ihrer DOKTORARBEIT. Und wenn der Icherzähler Gurke die DOKTORARBEIT erwähnt, dann wird sie, weil sie Mamas Leben beherrscht, im Buch immer in Großbuchstaben geschrieben. Neben Papas für den Jungen rätselhafter Krankheit sind Mamas ständige Überforderung und das Leben seiner Eltern auf verschiedenen Lebenswelt-Planeten die wichtigsten Ursachen dafür, dass es in Gurkes kleinem Universum mächtig rumpelt. Und das Rumpeln wird größer, je mehr der Junge die Brüche in den Weltsichten der Erwachsenen wahrnimmt.
Gurke ist ein präziser Beobachter der kleinen Dinge des Alltags – der schönen wie der schrecklichen, der sehr nahen und der etwas ferneren. Wie einst der kleine Erich Kästner auf der Fensterbank im Treppenhaus saß und das Treiben in den Hinterhöfen betrachtete, so sitzt Gurke auf der Fensterbank Richtung Straße und beobachtet die unruhige Welt da draußen. Wie jeder Mensch mit einer ausgeprägten Fantasie sucht Gurke Trost in vermeintlich unscheinbaren Dingen und Ereignissen – und er findet ihn auch. In einem kleinen Stein, den er in die Hosentasche steckt und zu seinem ganz persönlichen Meteoriten kürt. Oder mit seinem Entschluss, aus Papier, Glitzer und Klebstoff ein maßstabgerechtes Sonnensystem zu basteln. Und schließlich auch mit seiner Freude an dem, was um ihn herum so alles kreucht und fleucht, an Ameisen, Eichhörnchen, Schmetterlingen, Hummeln und zwitschernden Nachtigallen.
Das alles wäre schon eine gute Geschichte. Eine, die sich einordnet in die reichhaltige Kinderliteratur über junge Menschen, die versuchen, sich trotz schwieriger familiärer Verhältnisse in ihrem kleinen Universum aufrecht zu bewegen. Aber darüber hinaus ist Oskar Kroon ein Künstler, der wunderbare Sprachbilder entwirft. Ein großes Lob gilt Stefan Pluschkat, dafür, dass er sie so treffsicher ins Deutsche übertrug! Kroon, der für seinen Debütroman „Warten auf den Wind“ den Augustpreis gewann – die höchste Auszeichnung für Kinderliteratur in Schweden –, erzählt die Geschichte so lebendig aus der Sicht des Jungen, dass man manchmal glaubt, in Gurkes Haut zu stecken.
Kroons Sprachbilder sind so etwas wie eine trittfeste Hängebrücke zwischen der Gefühlslandschaft eines jungen Menschen und der real existierenden Welt rund um ihn herum, der sozialen und der natürlichen. All die Träume, Ängste, Hoffnungen und Sehnsüchte des Kindes verankert Kroon erstaunlich konkret und erstaunlich fest an Ereignissen und Gegenständen der äußeren Welt. „Und der Badezimmerspiegel war immer voller Zahnpastaspritzer. Ich stand und betrachtete ihn. Das große blanke Spiegelglas mit den klitzekleinen weißen Pünktchen. Auf einmal sah ich den Sternenhimmel.“ Dazu illustrieren die kleinen Schwarzweißbilder von Friederike Ablang Gurkes Fantasien von einem Papa-Mama-Kind-Leben auf ein und demselben Planeten in zarter Poesie. All das macht die Geschichte so verständlich und liebenswert, egal wie groß das ganz persönliche Universum der Leserinnen und Leser ist.
Oskar Kroon:
Gurke und die Unendlichkeit. Mit Illustrationen von Friederike Ablang. Aus dem Schwedischen von Stefan Pluschkat. Thienemann Verlag, Stuttgart 2024.
152 Seiten, 13 Euro.
Ab neun Jahren.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr