Constantin Floros hat mit seiner groß angelegten Untersuchung das Mahler-Bild unserer Tage neu geprägt: Sind Mahlers Symphonien wirklich der „absoluten Musik“ zuzuordnen? – In kaum bekannten handschriftlichen Quellen finden sich bedeutsame Hinweise: programmatische Titel und Stichworte, Mottos, literarische Anspielungen, Assoziationen, Stoßseufzer, Ausrufe. Mahler verstand seine Symphonik durchaus als erlebte Musik, als Autobiographie in Tönen und als Ausdruck seiner Weltanschauung. Alle Symphonien, auch die rein instrumentalen, lassen sich auf ein Programm zurückführen, das Mahler zunächst mitteilte, später aber verschwieg. Die Kenntnis der programmatischen Ideen eröffnet den Zugang zu einer bislang nur erahnten metaphysischen Innenwelt und ist für eine angemessene Werk-Interpretation von zentraler Bedeutung. In Band I deckt Constantin Floros die Komplexität der Beziehungen auf, die zwischen Mahlers umfassender Bildung, seiner Ästhetik und seinem symphonischen Schaffen bestehen.