Gustav Tugendreich (1876-1948) war ein im Öffentlichen Gesundheitsdienst von Berlin tätiger Kinderarzt und Sozialhygieniker. Der langjährige Leiter einer Säuglingsfürsorgestelle engagierte sich besonders für die Stillförderung und den Kleinkinderschutz. Zu seinen herausragenden Werken zählen das Handbuch "Die Mutter- und Säuglingsfürsorge" sowie der gemeinsam mit Max Mosse herausgegebene Sammelband "Krankheit und soziale Lage". Als sich die Situation seiner Familie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten zunehmend verschlechterte, ging Tugendreich 1937 zunächst nach London, bevor er mithilfe der amerikanischen Quäker in die USA emigrierte. Seine Frau und seine beiden Kinder konnten erst wenige Monate vor Kriegsbeginn nachfolgen. Gustav Tugendreich starb am 21. Januar 1948 in Los Angeles - ohne je nach Deutschland zurückgekehrt zu sein.
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