Ein Abenteuer, turbulent von der ersten bis zur letzten Seite. Der kleine Gustav begegnet auf dem Weg zur Schule dem Außerirdischen Albo, der sich in der Milchstraße verflogen hat. Bevor Gustavs patente Lehrerin dem Fremdling mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten die richtige Abzweigung zum Saturn zeigt, erlebt die ganze Schulklasse eine spannende Zeitreise. Was ein friedliebender Saurier anstellt, wenn er im Mittelalter an einen Drachenjäger gerät, erfährt man dabei ebenso, wie einige nicht unwichtige Details zur Vermondschlurchung.
Getextet von Haimo Kinzler, Stammautor bei Käpt'n Blaubär und selbst Comiczeichner, kommt die Geschichte mit leisem Humor und erfrischend unbekümmert daher. Leo Leowald, Illustrator, Comiczeichner ("Raues Sitten - Das Babybuch") und Zeichner des tägliche Comicblogs www.zwarwald.de, illustriert Gustav mit lockerer Linie und Liebe zum Detail. Die Bilder laden zum mehrmaligen Betrachten ein. Dabei halten sie stilistisch die Balance zwischen Kinderbuch und Comicstrich, was vor allem ihrer bemerkenswerten Übersichtlichkeit und Lesbarkeit zugute kommt.
Den sparsamen Text bewältigen auch Erstleser, die Geschichte, die voller Wendungen und Überraschungen steckt, fesselt auch die Großen. Ein kleines Universum voller Charme und Naivität stellt sich hier vor.
Getextet von Haimo Kinzler, Stammautor bei Käpt'n Blaubär und selbst Comiczeichner, kommt die Geschichte mit leisem Humor und erfrischend unbekümmert daher. Leo Leowald, Illustrator, Comiczeichner ("Raues Sitten - Das Babybuch") und Zeichner des tägliche Comicblogs www.zwarwald.de, illustriert Gustav mit lockerer Linie und Liebe zum Detail. Die Bilder laden zum mehrmaligen Betrachten ein. Dabei halten sie stilistisch die Balance zwischen Kinderbuch und Comicstrich, was vor allem ihrer bemerkenswerten Übersichtlichkeit und Lesbarkeit zugute kommt.
Den sparsamen Text bewältigen auch Erstleser, die Geschichte, die voller Wendungen und Überraschungen steckt, fesselt auch die Großen. Ein kleines Universum voller Charme und Naivität stellt sich hier vor.
Gustavs Geschichte ist ganz großes Kino. Aber kein Verlag wollte sie haben, weil sie zu sehr nach Comic aussah. Zum Glück nahmen die Autoren die Sache selbst in die Hand.
Gustav erlebt einen großartigen Tag. Dabei geht der kleine Junge ganz normal zur Schule. Doch auf der Straße wird er von Albo nach dem Weg gefragt. Nicht nach dem Weg zur Schule, sondern zum Saturn, denn Albo ist ein Außerirdischer, stammt von einem Planeten im Aldebaran-System und hat sich in seinem winzigen Raumschiff mit dem putzigen Einrad verflogen. Nun lernt man in der Grundschule nicht genug Astronomie, als dass Gustav eine gescheite Antwort für Albo hätte. Aber er hat eine gute Idee: Er nimmt das hundeähnliche Wesen mit in die Schule, denn seine Lehrerin, Frau Meier-Greulich, weiß bekanntlich alles.
So beginnt ein in jeder Hinsicht bemerkenswertes kleines Bilderbuch, das Haimo Kinzler geschrieben und Leo Leowald illustriert hat. Die beiden Herren kennt man als Comiczeichner, und das war ihr Problem mit "Gustav": Weil Verlage zu selten anschauen, was man ihnen anbietet, und sich stattdessen auf das stützen, was sie schon wissen, wurde Kinzlers und Leowalds Buch abgelehnt, weil es zu sehr nach Comic aussehe. Tut es zwar gar nicht, aber das hat den beiden Autoren zunächst genauso wenig geholfen wie Albo der Vorschlag von Gustav, denn Frau Meier-Greulich will erst einmal die Zeitreise-Fähigkeiten des extraterrestrischen Besuchers dazu nutzen, ihren Unterricht aufzupeppen. Gemeinsam reist man in die Ritterzeit, doch durch eine Panne landet man bei den Dinosauriern.
Die Schwierigkeiten bei der Verlagssuche waren bezeichnenderweise weniger leicht zu beheben als der einige Millionen Jahre umspannende Irrtum des in Erdangelegenheiten wenig bewanderten Albo. Kinzler und Leowald gründeten also kurzerhand einen eigenen Verlag namens Stromboli, und so ist nun dort ihr Buch erschienen - die skeptischen alteingesessenen Häuser werden schon sehen, was sie davon haben. Denn "Gustav" hat das Zeug, eine ganz große Serie zu werden. Der Erzählton ist knapp und lapidar, die Zeichnungen sind klar und liebenswert, und zudem hat sich Leowald einen markanten optischen Kniff ausgedacht: Jedes neue Buch wird in einem anderen Farbton gehalten sein. Zum Auftakt herrscht Gelb vor, denn es ist gefährlich, was bei Sauriern und Rittern geschieht, und die gelbe Gefahr ist in Deutschland ja beinahe sprichwörtlich. Im zweiten Band, so viel verrät Leowald schon, wird es grün hergehen. Dürfen wir da mit dem Thema Hoffnung rechnen oder mit Eifersucht?
Viel Spannung also, und das gilt auch für den ersten Band von "Gustav". Aber wer von einer Lehrerin erzählt bekommt, die als Judoka den Schwarzen Gürtel besitzt, der braucht beim Lesen keine Angst zu haben. Den Weg zum Saturn weiß sie natürlich auch.
ANDREAS PLATTHAUS
Haimo Kinzler, Leo Leowald: "Gustav und Albo vom Aldebaran". Stromboli Verlag, Köln 2009. 72 S., geb., 10,- [Euro]. Ab 6 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Andreas Platthaus nutzt seinen kleinen Artikel zu einer Kritik an den etablierten Kinderbuchverlagen. Zu Unrecht hätten sie dieses Buch abgelehnt und sich damit vielleicht sogar eine Chance entgehen lassen. Den Einwand der Verlage, der Band erinnere zu sehr an Comics, will er nicht gelten lassen. Ihm hat die Geschichte von Gustav und dem Außerirdischen Albo gut gefallen. Überdies planen die Autoren Kinzler und Leowald, ihren Gustav in ihrem selbstgegründeten Verlag Stromboli nun gar zur Serie zu machen - und jeder Band wird in eine andere Farbe getaucht. Dieser ist gelb. Der nächste wird grün.
© Perlentaucher Medien GmbH
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