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Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 3,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Neue Deutsche Literatur), Veranstaltung: Proseminar NDL: Nervosität und Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: "Man denke sich den folgenden dichterischen Charakter. Ein Mann, edel und leidenschaftlich, aber auf irgendeine Weise gezeichnet und in seinem Gemüt eine dunkle Ausnahme unter den Regelrechten, [...] einsam, ausgeschlossen vom Glücke, von der Bummelei des Glücks und ganz und gar auf die Leistung gestellt. Gute Bedingungen, das alles, um…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 3,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Neue Deutsche Literatur), Veranstaltung: Proseminar NDL: Nervosität und Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: "Man denke sich den folgenden dichterischen Charakter. Ein Mann, edel und leidenschaftlich, aber auf irgendeine Weise gezeichnet und in seinem Gemüt eine dunkle Ausnahme unter den Regelrechten, [...] einsam, ausgeschlossen vom Glücke, von der Bummelei des Glücks und ganz und gar auf die Leistung gestellt. Gute Bedingungen, das alles, um die Lieblinge zu überflügeln, welche die Leistung nicht nötig haben; gute Bedingungen zur Größe. Und in einem harten, strengen und schweren Leben wird er groß, verrichtet öffentlich ruhmvolle Dinge, wird mit Ehren geschmückt für seine Vierdienste, - bleibt aber in seinem Gemüt eine dunkle Ausnahme, sehr stolz als ein Mann der Leistung, aber voller Mißtrauen in sein menschliches Teil und ohne Glauben daran, daß man ihn lieben könne. Da tritt ein junges Weib in sein Leben [...]"
Hier gerät der aufmerksame Leser ins Stutzen. Erwartet er doch bei dieser scheinbar auf Gustav von Aschenbach aus Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig" zutreffenden Beschreibung einen Hinweis auf den Jüngling Tadzio. Gemeint ist in diesem Fall jedoch Othello aus William Shakespeares gleichnamigem Drama.
Ich werde mich im Rahmen meiner Arbeit jedoch damit auseinandersetzen, wie "Gustav von Aschenbach zwischen Selbstdisziplin und Unruhe" im "Tod in Venedig" erscheint. Nach einer kurzen Inhaltsübersicht versuche ich grob die Entwicklung der beiden Charakteristikmerkmale im Laufe der Novelle herauszustellen, und zu belegen, inwiefern sich Unruhe und Selbstdisziplin bei Aschenbach selbst und in dessen Umwelt zeigen.
Da vor allem die Unruhe sich zuweilen als nervlich bedingtes Leiden äußert, und auch im Seminar das Thema "Nervosität und Literatur" behandelt wurde, werde ich schließlich noch auf den Begriff der Nerven, behandelt in der neuen Psychologie bei Hermann Bahr, eingehen und Vergleiche zum "Tod in Venedig" herstellen.
[...]
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