Gustave Flaubert gehört zu den normannischen Autoren von ganz unstrittigem Rang. Eine Schule im eigentlichen Sinn hat er nicht gegründet; dazu war sein künstlerischer Maßstab zu streng und sein Geist zu eigenwillig. Mittelbar aber hat sein Beitrag zur Romandichtung allerhöchste Bedeutung erlangt. Durch ihn kam der Stand des Romanschriftstellers zu neuer Würde: er wurde zum Wortführer der menschlichen, philosophischen und geschichtlichen Errungenschaften, die das späte 19. und das beginnende 20. Jahrhundert auszeichnen. Die besten Romanciers Frankreichs und aller anderen Nationen haben der Geisteshaltung und Bewußtseinsschärfe Flauberts noch immer, noch da, wo sie sich von ihm lossagen, viel zu verdanken.