Ein Tippfehler, ein einfacher e vor i Tippfehler ist der Beginn einer der vielleicht romantischsten Liebesromane unserer Zeit.
Eigentlich wollte Emmi Rother nur ein Stadtmagazin abbestellen, aber ihre Kündigung landet in der falschen Mailbox, bei Leo Leike, Kommunikationsberater und Uni-Assistent
für Sprachpsychologie. Leo arbeitet an einer Studie über den "Einfluss der E-Mail auf unser…mehrEin Tippfehler, ein einfacher e vor i Tippfehler ist der Beginn einer der vielleicht romantischsten Liebesromane unserer Zeit.
Eigentlich wollte Emmi Rother nur ein Stadtmagazin abbestellen, aber ihre Kündigung landet in der falschen Mailbox, bei Leo Leike, Kommunikationsberater und Uni-Assistent für Sprachpsychologie. Leo arbeitet an einer Studie über den "Einfluss der E-Mail auf unser Sprachverhalten". Emmi und Leo sind von Anfang an auf der gleichen Wellenlänge und beginnen sich zu schreiben, irgendwann mehrmals täglich.
Sie werden einander zur zweiten Stimme, die sie durch den Alltag begleitet. Sie machen durch ihre E-Mails aus meinem inneren Monolog einen Dialog (S. 79). Sie werden wechselweise die jeweilige Stimme ihrer Fantasie (S. 81).
Diese E-Mail Korrespondenz wird zu einem festen Bestandteil ihres Tages und es ist ein schlechter Tag, wenn mal keine E-Mail von Emmi oder Leo in der Mailbox ist. Sie wissen, dass es ein absurdes Interesse ist. Es würde einer Begegnung niemals standhalten (S. 22), aber dennoch versuchen sie es, immer wieder, erfolglos.
Beide Nicht-Liebenden schöpfen aus der Sehnsucht nach der Liebe des anderen ihre Leidenschaft (S. 108).
"Gut gegen Nordwind" ist mehr als ein Liebesroman, mehr als Unterhaltung. Er beschäftigt sich mit wichtigen Fragen unserer heutigen Kommunikation. Wie real ist eine E-Mail Beziehung? Ist es eine Beziehung im klassischen Sinne? Ist es Real? Wie viel ist Realität und wie viel unsere eigene Einbildung, Fantasie und Wunschdenken? Kann man sich in die Worte eines anderen Menschen verlieben? Wie kann es sein, dass man sehnsüchtig auf E-Mails eines eigentlich Unbekannten wartet und hofft, denn man sei es durch einen Tippfehler oder eine Online-Plattform kennen gelernt hat. Kennt man diesem Menschen überhaupt?
"Alle Sieben Wellen" ist die lang ersehnte Fortsetzung der virtuellen Liebesgeschichte zwischen Emmi Rother und Leo Leike. Leo ist zurück aus Boston und Emmi hat noch immer nicht aufgegeben, dass irgendwann einmal eine andere Antwort als die des Sysadmins auf ihre Briefe zurückkommt.
"Alle sieben Wellen" hat natürlich nach "Gut gegen Nordwind" ein wenig von seiner Neuheit und Frische eingebüßt. Diesmal geht es weniger um die elementaren Fragen des ersten Bandes über die Realität von virtuellen Beziehungen, diesmal stehen die Geschichte und das Leben von Emmi und Leo im Vordergrund. War Band 1 ganz Gefühl wird es in Band zwei deutlich realer. Emmi und Leo tasten sich auch einander zu, langsam, erst die Stimme, dann neue Treffen, dann immer mehr und immer mehr. Wir erfahren mehr über ihr RL Leben, ihr Alter, ihre Kinder, ihre Beziehungen, aber noch immer sind sie sich einander Tagebuch und beide sehnen sich nach mehr und haben doch Angst davor. Denn noch immer stellen sich die beiden die Frage, wie viel ist real, wie viel Wunschdenken und könnte diese Beziehung im RL bestand haben. Ist es wert, diese wunderbare virtuelle Beziehung zu gefährden indem man dem Wunschbild ein echtes Gesicht, eine echte Stimme, eine echte Person überstülpt?
2006 erschien der Roman "Gut gegen Nordwind", wurde zum Bestseller und noch im selben Jahr für den Deutschen Buchpreis nominiert. 2009 erschien die ersehnte Fortsetzung "Alle sieben Wellen".
2010 nun also endlich eine Gesamtausgabe mit beiden Romanen für all jene, die Emmi und Leo nicht schon 2006 verfallen waren, so werden noch die letzen Leser eingefangen und zu Emmi und Leo Fans.